S. Perémi Ágota (szerk.): A Laczkó Dezső Múzeum Közleményei 28. (Veszprém, 2014)
Palágyi Sylvia: A sikátori kora császárkori temető
Wahrscheinlich wurde 1974 auf der Hosszúpáskom- Flur südöstlich des Fundortes 69/6 eine Sandgrube angelegt. Von da an kamen beim Sandabbau angeblich mehrmals Funde zum Vorschein. Bei der im Mai 1987 begonnenen Fundrettung wurden vor allem die Stellen der aus der Grubenwand herausragenden, bzw. am Rande der Grube, bzw. in deren Nähe bemerkten, zum Teil aufgewühlten Gräber bestimmt und freigelegt und die noch zu rettenden Funde wurden gesammelt. Ziel der Fundrettung im Oktober und November war die Freilegung des zum unmittelbaren Untergang verurteilten Gebietes. Das Ergebnis der Fundrettung vom 26-29. Mai und vom 27. Oktober — 10. November 1987 (10 Arbeitstage) waren 43 Gräber (Gräber und Objekte). Von den im Mai bemerkten Erscheinungen bestimmten wir ursprünglich 21 als Gräber. Das 5. „Grab“ war eher eine innerhalb des Gräberfeldes zu einem anderen Zweck ausgegrabene Grube. Die Veszprémvarsányer Produktionsgenossenschaft nahm nach der Fundrettung im Mai den Sandabbau wieder auf. Das Material der aufgewühlten drei Gräber (22-24.) südwestlich des schon erforschten Geländes kam in das Veszprémer Museum. Um erneute Grabzerstörungen zu vermeiden, wurden mit Hilfe der Produktionsgenossenschaft im Oktober und November weitere Gräber freigelegt (25-43. Grab und Objekt). Wegen des Gefälles des Geländes und wegen der Erosion wurden die Gräber in verschiedenen Tiefen, ohne konkrete Grabflecken, mit leicht grauer Verfärbung (Gräber mit Aschenstreuung und gemischte Gräber mit Urnen und Aschenstreuung) gefunden, sehr oft wiesen nur die zum Vorschein kommenden Funde auf ein eventuelles Grab hin (z. B. 32., 33. Grab). Die Gräber waren zum größten Teil Kindergräber. Zu der Gruppe der 0-6jährigen gehörten vierzehn Gräber, fünf Gräber zu der etwas unsicher bestimmbaren Gruppe der 0-6(?)jährigen. Zu der Altersgruppe der 7-l4jährigen ein Grab, fünf Gräber zu den 7-l4(?)jährigen. Zu der Gruppe der 15-x-Jährigen fünf Gräber, zu den 15-x(?)- Jährigen ein Grab. Die Überreste der 15-x-Jährigen aus dem 6. Grab können (mit Fragezeichen) einem Mann, aus dem 7. Grab einem Mann und aus dem 12. Grab einer Frau zugeordnet werden. Unabhängig von dem Alter des Verstorbenen gibt es Gräber, die reich an Beigaben sind. In dem Grab 27 mit Gürtelgarnitur, Fibeln und Kistchen usw. waren die Knochenüberreste eines 0-6jährigen Kindes, in dem Grab 32 mit Waffen die einer 7-l4(?)jährigen Person. Diese beiden Gräber sind übrigens als die reichsten Gräber auf dem freigelegten Gräberfeld zu betrachten. Insgesamt waren in 2 Gräbern Waffen, im schon erwähnten 32. Grab (Schilbuckel, Schildgriff, Lanze, in diesem Fall vielleicht auch das Messer) bzw. in dem 16. Grab neben den Knochenüberresten des 7-l4(?)jährigen eine Lanze. Messer konnten als Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens oder als potenzielle Waffen auch Kinder erhalten. Z. B. im Fall der 0-6jährigen in den Gräbern 17, 21(?), 25, 26, 28 (eventuell Schwert), 29. Außer den Kindergräbern beinhalteten das obige Grab 32 mit Waffen und das Grab 41, das zu der Altergruppe 15-x gehört, Messer. Auf dem freigelegten Gräberfeldteil wurden die Kinderbestattungen von den Gräbern der ältesten Altersgruppe (12., 6., 7., 41, Grab) im Halbkreis umgeben(?). Ob das absichtlich so geschah, kann ohne Kenntnis des gesamten Gräberfeldes nicht entschieden werden. Auf dem Gräberfeld in Sikátor gab es nur ein einziges Grab, das mit einem Graben (ovaler Graben) umgeben war. (6. Grab) Der nördliche, nordöstliche Teil wurde Opfer des Sandabbaus. Die Keramik- und Glasbeigaben des 6. Grabes, das durch den Sandabbau und wahrscheinlich auch schon früher durchwühlt wurde, geben keinen besonderen Aufschluss über die gesellschaftliche Stellung des Verstorbenen. Die im Grab und daneben gefundenen Knochenüberreste gehörten zu einer Person, zu einem 15-x-jährigen Mann (?). Die freigelegten Grabgruben hatten eine unregelmäßige ovale, abgerundete viereckige Form und wahrscheinlich erneute Vertiefungen. In mehreren Fällen konnten in der Mitte und am Rand der Gräber Stangenlöcher, seltener Pfostenlöcher beobachtet werden (6., 11., 29., 31., 34., 40.). Die ursprüngliche Absicht bei der Lage der Funde konnte nur selten festgestellt werden. Zum Beispiel wurde die Lanze im 16. Grab in die Mitte der Grube gelegt. Im 27. Grab waren die Beigaben konzentriert in der Mitte der Grube. 131