S. Perémi Ágota (szerk.): A Laczkó Dezső Múzeum Közleményei 28. (Veszprém, 2014)

Palágyi Sylvia: A sikátori kora császárkori temető

Die Knochenüberreste wurden in eine Kiste (ein Kästchen) gelegt, ein Teil stammt aus der Auffüllung des Grabes. Die Beigaben konnten in der Kiste sein, außerhalb der Kiste und auch unter der Kiste. In dem 29. Grab wurden das Eisenmesser und der größte Teil der Knochenreste in eine Schale gelegt, die in die Vertiefung ungefähr in der Mitte gestellt wurde. Im 32. Grab scheinen die Funde die Ecke einer größeren Kiste abzuzeichnen. Die Lanze wurde in zwei Teile, der Schildbuckel in mehrere Stücke gebrochen in die Grabgrube geworfen. Ein Teil des Glas- und Metallmaterials würde eine frühere Datierung des Gräberfeldes erlauben, aber einige der Keramikgefäße gehören zu den langlebigen Formen. Es gibt sie im 2. Jh. und ihr Gebrauch reicht off bis in das 3. Jh. oder manchmal auch darüber hinaus. Bei gewissen Arten von Beigaben müssen wir mit ihrem Erscheinen im 1. Jh. rechnen, aber der große Teil des Materials ist eher charakteristisch für die erste Hälfte, Mitte, das zweite Drittel des 2. Jhs. Die Forscher stellen im Allgemeinen fest, dass die Bestattung des Verstorbenen mit Waffen nicht italischer bzw. römischer Brauch war. Aber wer mag sich hinter den Gräbern mit Waffen verbergen? Auxiliäre Soldaten, aus dem Dienst geschiedene auxiliare Soldaten, Leiter der eingeborenen Aristokratie oder Mitglieder der Führungsschicht der verschiedenen ethnischen Gruppen. Ihrem Charakter nach ist die Zusammensetzung der Waffen und der sonstigen Funde gemischt: „keltisch-römisch“, römisch, in Einzelfall germanisch und vielleicht von dakischer Art. I. Bóna die Waffen aus Kálóz, die früher mit Elementen der Langobarden, der Quader und der Daker, die Verbündete der Langobarden waren, in Verbindung gebracht wurden, hielt neuerlich sie für ursprünglich keltisch-römische, die Form keltisch, die technische Ausführung römisch; er änderte auch ihre Datierung. Er war es auch, der feststellte, dass die Vertreter der eingeborenen besitzenden Aristokratie (in Kálóz und Inota die eravisci, in Halimba die azali (?), in Vinár die boiiQ). auch noch am Ende des 1. Jhs. und in der ersten Hälfte des 2. Jhs. die Möglichkeit hatten, keltisch-römische Waffen zu tragen, anfertigen zu lassen und damit bestattet zu werden. Das Waffenmaterial, das auf dem Gebiet der boii, azali, eravisci freigelegt wurde, weist eher auf die Verbreitung dieses Brauches über die ethnischen Gruppen hinaus hin. Im Fall der Gräber in Kálóz und in Inota sind sich die Forscher im Allgemeinen darüber einig, dass bei diesen Bestattungen die Gräber von führenden Personen zu sehen sind. In Zusammenhang mit Vi­nár und Kemenesszentpéter habe ich persönlich formuliert, dass der Verstorbene (die Verstorbenen) zu der führenden Schicht seines (ihres) Volkes gehörte (n), aber nicht dessen Führer war. Die in den beiden Hügeln in Inota begrabenen Reit­pferde (je eins), das in dem 2. Grab unter dem angenommenen Hügel in Kálóz begrabene Pferd, die Sporen in Kemenesszentpéter und Vinár weisen auf Reiter, Pferde haltende Besitzer, aber nicht unbedingt auf auxiliare Soldaten hin. Wir schließen uns im Wesentlichen der Meinung von I. Bóna an und denken, dass die Verstorbenen, d. h. einzelne Vertreter der eingeborenen besitzenden Aristokratie wirklich die Möglichkeit hatten und es auch tun konnten, Waffen zu besorgen (machen zu lassen oder zu kaufen usw., z. B. auf den verschiedensten Gebieten, auch mehrerlei, z. B. auch von Waffenschmieden, die für die römischen Lager arbeiteten) für sich und für ihre männlichen Erben, Waffen zu tragen, damit zu jagen und im Todesfall mit ihnen zu bestatten. Von dieser Erwägung ausgehend konnten die Eingeborenen mit ihren eigenen Waffen (oder auch zusammen mit ihren eigenen Waffen) in die Hilfstruppe eintreten und bei ihrer Entlassung traten sie mit ihren eigenen Waffen aus dem Heer aus bzw. wurden sie vor Ablauf ihrer Soldatenzeit oder später bestattet. Die Gräber von Jugendlichen und Kindern machen uns jedoch darauf aufmerksam, nicht in jedem Grab mit Waffen das Grab eines auxiliären Soldaten zu sehen. In Sikátor waren in zwei Gräbern, in dem 16. und dem 32., mit Sicherheit Waffen. In dem 16. Grab nur eine Lanze, in dem 32. Grab eine Lanze und ein Schild mit Buckel aus Bronze und mit einem Griff aus Eisen. Die anthropologische Bestimmung der Knochenüberreste der beiden Gräber ergab 7-14? Jahre. Die eventuell als einschneidiges Schwert bestimmte Beigabe im 28. Grab wurde einem 0-6jährigen Kind beigegeben. 132

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