A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Bóna István: Javarézkori aranyleleteinkről. Fejezetek a magyar ősrégészet múltszázad-századeleji történetéből

ROSKA 1936 = ROSKA, M.: Erdély őskora. In: A történeti Erdély (szerk. Asztalos Miklós) (Bp., 1936) ROSKA 1942 = ROSKA, M., Erdélyi régészeti repertóriuma I. őskor. - Thesaurus Antiquitatum Transsilvanicarum. Tom. I. Praehistorica. (Kolozsvár, 1942) RUTTKAY 1985 = RUTTKAY, E.: Das Neolithikum in Niederösterreich. (Wien, 1985) SACKEN 1865 = SACKEN, Eduard von: Die Funde an der Langen Wand bei Wiener-Neustadt. (Wien, 1865.) Ua, Sitzungsberichte der Ak. Wiss. Wien Phil-Hist. Kl. 49. (1865), 123-151. SZATHMÁRI 1983 = SZATHMÁRI, L: Kisapostager Gräber im bronzezeitlichen Gräberfeld von Dunaújváros. Alba Regia 20. (1983) 7-36. Die kupferzeitlichen Goldfunde des Karpatenbeckens wurden durch F. Pulszky vor mehr als einem Jahrhundert genau bestimmt (Pulszky 1883 und 1884), jedoch wandte er - der Praxis des Zeilalters gemäß - keine Aufmerksamkeit auf Fundorte und Zusammenhänge der einzelnen Funde zu. Nach der Grundlegung von Pulszky mußte man rund 75 Jahre warten bis P. Patay mit großer Gründlichkeit in den inzw­ischen erheblich zugenommenen Goldfunden der östlich von der Donau gelegenen Landesteile Ordnung schaffen konnte. Patay reihte sie in die Bodrogkeresztur-Kultur bzw.­Periode (Patay 1958) ein. Seine systematisierende, Fundum­stände klärende Arbeit erstreckte sich aber kaum auf die Goldfunde der Regionen westlich der Donau. Zur Klärung der Fundumstände der letzteren unternahm in den vergan­genen Jahren J. Makkay mehrere beachtenswerte Versuche (Makkay 1976, 1983, 1985/1, 1985/2). Vorliegende Ab­handlung schließt sich an die obigen Arbeiten, bestätigt sie zum Teil, unterwirft aber zugleich die bisherigen Ergebnisse des öfteren einer gründlichen Kritik. Obwohl der Verfasser dieser Zeilen zu Beginn der Jahre 1960 an den Diskussionen betreffs des Ursprunges und der Datierung der Goldscheiben von Csáford und Óbéba einen regen Anteil nahm, kam er zu den hier behandelten Resulta­ten zufälligerweise. Mein ursprüngliches Ziel war zu versu­chen, die völkerwanderungszeitlichen Goldfunde des Natio­nalmuseums aus dem vorigen Jahrhundert an Inventarnum­mern und einen Fundort zu binden. Im Laufe meiner For­schungen fand ich nolens volens auch zahlreiche Daten ande­rer Perioden, unter diesen mehrere solche kupferzeitliche, die bisher nicht in den Blutkreislauf der Forschung kamen. Es ist meine Pflicht diese Daten mitzuteilen und ursprünglich hätte ich mich auch mit ihrer simplen Bekanntgabe zufrie­dengegeben. Da aber die Forschung der vergangenen Jahre die fehlenden Daten mit stets wildereren Theorien zu ersetzen trachtete, war ich gezwungen mit Hilfe der Daten sämtliche bestrittene kupferzeithchc Goldfunde einer allgemeinen Revision zu unterziehen. 1. SREMSKA MITROVICA/SIRMIUM, SREM-SYRMIEN, JUGOSLAWIEN (VOR 1830) Mit der 1. Jankovich-Sammlung kam 1832 ein konischer Schmuck aus Goldblech in das Nationalmuseum, der mit dem Fundort Sirmium, mit genauer Gewichtsangabe als römischer TOMPA 1937 = TOMPA, F.: 25 Jahre Urgeschichtsforschung in Ungarn, 1912-1936. BRGK 24-25. (1934-1935) [1937], 27-127. VINSKI-GASPARINI 1957 = VINSKI-GASPARINI, Ks.. Zlatni nalez iz Progara u Srijemu. VAHD 56-59. (1954-1957) [1958] 6-10. VIZDAL 1977 = VIZDAL, J.: Tiszapolgárske pohrebisko vo Vel'kj'ch Raskovciach. KoSice 1977. ZOLTAI-PÁRDUCZ 1941 = ZOLTAI, L.-PÁRDUCZ, M., Die Hügelgräber der römischen Kaiserzeit in Horto­bágy. Laureae Aquincenses II. DissPann Ser. 2. No. 11. (Bp., 1941). 268-342. A folyóiratok és kiadványok rövidítésénél, kevés kivétellel, az ActaArchHung 36,1984 kötetében megjelent rövidítési jegyzéket vettem alapul. Fund in das lateinisch geführte Jankovich-Inventar eingetra­gen wurde (OrnJank Nr. 68). Konische Goldschmucke aus systematischen Ausgrabungen kamen erst 90 Jahre später aus dem eponymen Gräberfeld der Bodrogkeresztur-Kultur, später auch aus anderen Gräberfeldern derselben Kultur in Fényeslitke und Szerencs-Hajdúrét vor. Auf Grund der authentischen Grabfunde bestimmte sie P. Patay als charak­teristischen Schmuck der Bodrogkeresztur-Kultur (Patay 1958, 39) und brachte mit ihnen parallel auch den damals vershollenen, nur aus einem Foto bekannten konischen Schmuck der Jankovich-Sammlung ohne Fundortangabe. Den Goldkonus gelang es mir in der Völkerwanderungs­zeitlichen Sammlung des UngNatMus aufzufinden und mit dem Jankovich-Inventarbuch zu identifizieren. Aus diesem ergab sich auch der Fundort. (Abb. 1.). Die konischen, kupferzeitlichen Goldschmucke Ungarns stammten aus den nordöstlichen Gräberfeldern des Bodrog­keresztur-Gebietes. Die Forschung achtete lange Zeit nicht darauf, daß in der Batschka (Woiwodina) aus einem Bodrog­keresztur-Grab von Nosa-Biserna obala ein ähnlicher Schmuck zum Vorschein kam. Schon zur Zeit der Publika­tion des Goldblechanhängers von Progar war es klar (Vinski­Gasparini 1957 [1958], Patay 1959), daß sich die Bodrog­keresztur-Kultur auch auf Syrmien erstreckte, was auch neuerdings weitere Grab- und Siedlungsfunde bewiesen. Der Fundort Sirmium des Goldkonus von Jankovich beweist auch von der Seite der Goldschmiedekunst her die Ausbreitung der Kultur in Syrmien. Der Goldkonus von Sremska Mitro­vica mit der Lochschneibe von Progar ist ein wichtiger Be­weis dafür, daß die Bodrogkeresztur-Kultur am rechten Ufer der Donau Fuß gefaßt hat, wo sie in die unmittelbare Nach­barschaft der Goldschmiedekunst von der Art Stollhof­Csáford gelangt ist. 2. DIE GOLDSCHEIBEN DER 2. JANKOVICH­SAMMLUNG (1837-1842/43) Die 2. Jankovich-Sammlung entstand nach 1837, berei­cherte sich aber mit wertvolleren Goldgegenständen nur bis etwa 1842. Die im Jahre 1844 bereits gesperrte Sammlung wurde sechs Jahre nach dem Tode von M. Jankovich im Januar 1852 von den Erben zur Auktion gebracht. Über Fundort, Fundumstände und Erwerbung der in den Samm­lung bewahrten Funde konnten die Erben schon keinen Auf­ISTVÁN BONA ÜBER GOLDFUNDE AUS DER HOCHKUPFERZEIT 72

Next

/
Thumbnails
Contents