A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 17. (Veszprém, 1984)

Lukács László: A lakóház morfológiai változása a Káli-medencében

LÁSZLÓ LUKACS DIE MORPHOLOGISCHE VERÄNDERUNG DES WOHNHAUSES IM KÁLER BECKEN Die Abhandlung stellt die wesentlichen Veränder­ungen des Volksbaus im Káler Becken (Ungarn, Komi­tat Veszprém) vom 18ten bis zum 20sten Jahrhundert dar. Beschäftigt sich zu Beginn mit den Veränderungen in Bezug auf das Baumaterial, auf die Baustruktur, auf die das Feuerungssystem. Im Rahmen der unter­suchten Periode war der Mauerbaustoff hauptsächlich der Stein. Die Umgebung war an Steinen sehr reich, und dadurch wurden die Wohnhausmauern, die Zim­mermauern, die Kammermauern, die Stallmauern und die Gewölbe aus Steinen gebaut. Ein Teil des hölzernen Daches wurde aus einheimischem hartem Holz, meistens aus Eiche gemacht. Eichenbalken und Bretten finden wir bei den alten Häusern mit Rauchküchen. Die Bodenbalken sind mit dem Durchzugbalken unter­stützt. In den im Káler Becken im 18—19 ten Jahr­hundert gebauten Häusern finden wir oft die Quer­durchzugbalken. Die findet man aber nicht nur in dieser Umgebung sondern in anderen Ortschaften Trans­danubiens. In der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhun­derts gebauten Häusern ist das Dachholz meistens schon aus Fichten. Mit Fichten haben die Bewohner dieser Dörfer bis zum Ende des I. Weltkrieges die Fuhrleute aus Westungarn (Felsőőrség) versehen. Zwei Formen der gewölbten Decke finden wir in dieser Umgebung oft, und zwar die Böhmische Kappe und das Tonnengewölbe. Die Böhmische Kappe sahen wir meistens in den Häusern der Grossbauern, der Adli­gen, der Honoratioren, der Angestellten der Herr­schaften. Später haben diese Häuser wohlhabende Bauern gekauft. Tonnengewölbe finden wir auch in der Kammer und im Stall der Bauern. Der Stoff des Gewölbes war Stein oder manchmal Ziegel. Das alte und dominante Dach war im Káler Becken der Dachstuhl mit scherenförmigen Sparren. An der Vorder- und Hinterseite Giebelwand aus Stein, und die die Dachpfette tragen. Bei den Häusern, die in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts gebaut worden sind, da ist das Dachholz aus einheimischem Hartholz, meistens aus Eiche, Buche oder Roteiche. Was die Dachform anbelangt, ist heute die einzige Form die Satellform. Unter den früheren Formen finden wir auch Zelt- und Schopfförmige Dächer. Die bedeutendsten Dachstoffe waren früher der Schaub und has Schilfrohr. Im Káler Becken hat sich besser die Schaubgarbe verbreitet. Das zeigt einen west­lichen Einfluss (vom westlichen Teil Transdanubiens). Unter den Getreiden war das bekannteste der Roggen, dessen Stroh mit Hand gedroschen wurde, und daraus hatte man den Strohschaub gemacht. Der Schilfrohr wurde vom Balaton gebracht. Im Káler Becken war früher die Rauchküche bräuch­licher und beliebter, wo der freie Schornstein schon im 18ten Jahrhundert erschienen ist. In diesem Gebiet hat man die beiden Heizformen gekannt und gebraucht. Die Heizform der Rauchküchen war bestimmt in den Bauernhäusern bekannter und bräuchlicher. Und die läge hat sich bis zum Anfang des 20sten Jahrhundertes kaum verändert. An Anfang unseres Jahrhunderts waren noch weniger die Schornsteine wie die Rauch­küchen. Die ältesten Gebäude, die wir datieren können, haben ganz bestimmt einen freien Schornstein gehabt. In diesen wohnten Adlige, Honoratiore, Priester oder zur Herrschaft gehörenden Familien. Es ist natürlich oft vorgekommen, dass diese Häuser später von wohl­habenden Bauern gekauft worden sind. Einen freien Schornstein hat die reformierte Parochie in Monoszló gehabt (1765), in Kővágóörs das Duchon-Haus (1771), das Kerkápoly-Kernács Haus (1821), das Barla-Haus (1824) in Szentbékkálla das Istvándy­Haus (1825) und das Neuperger-Haus (1837). Wo eine Rauchküche (ohne Schornstein) gewesen ist, da verliess der Rauch die Küche durch die Küchentür. Im Káler Becken wo die Bewohner lange gezwungen gewesen sind sich dazu zu halten, haben langsam die Küchenform ohne Rauch vorbereitet. Das haben sie so erreicht, dass sie den Rauch durch die Decke in Löchern hinausgeleitet haben. Der kam so auf den Dachboden. Bei uns war es bekannt, — schon in unserem Jahrhun­dert, — dass man den Rauch vom Spaarherd durch eine röhre unmittelbar auf dem Dachboden geleitet hat. Man hat sich also lange bemüht ine Küche ohne Rauch zu haben. Das hat man endgültig mit dem selbstständigen Schornstein erreicht. Die Entwicklung in dieser Richtung hat sich also in der zweiten Hälfte der 19ten Jahrhunderts begonnen. In Bezug auf die Feuerstätten — zwischen der Rauch — und der Schornsteinküche — war nur der Schornstein der Unterschied. In den beiden Haustypen habe ich die selben Feuerstätten gefunden. Das Heizmaterial war auch das selbe im grossen und kleiner Backofen und im freiem Herd. Freie Heizform war der Herd, der aus Lehm und Stein gebaut worden ist. Er war immer an jener Küchenwand, die mit dem Wohnzimmer benach­bart gewesen ist. Auf dem Heizbänkchen haben sie im irdenen Geschirr gekocht. Es wurde auch Feuerhund und der Dreifuss gebraucht. Das irdene Geschirr haben sie mit einem eisernen Griff bewegt. Ausser dem Heiz­bänkchen haben sie noch einen grösseren Kessel gehabt, auf dem haben sie in grossem Eisen- oder Kupfer­gesegirr gekocht. Im eisernen Kessel hatte man Kar­toffeln für die Schweine gekocht und auch darin wurde die, Seife gesiedet. Im Kupferkessel hatte man zur Grosswäsche Wasser gesiedet, z. B. zur Schweine­schlacht, darin haben sie das Fett gekocht und auch Speck. Der Backofen in der Küche ist würfelförmig oder hat eine Scheitform. Der erste ist 0,9—1 m, der zweite 1,4—1,5 m hoch. Er stand an der hinteren Wand der Küche in der Mitte oder an einer Ecke. Gebaut wurde der Backofen aus Lehm oder aus Steinen. Früher hatte man die Backofen aus Lehm auf ein hölzernes Gestell gesetzt. Vor dem niedrigen Backofen befand sich oft eine Grube, in der die Frau beim Heizen und Broteinschieben stand. Nach dem Brotbacken wurde die Öffnung mit einer Brettertür verdeckt. Neben dem Backofen war noch ein kleiner Backofen, in dem man Mehlspeise gebacken hat. Wenn sie aber schnell und wenig Brot gebraucht haben, haben sie das in dem kleineren Backofen gebacken. Da konnte man leichter einheizen, brauchte weniger Heizmaterial. Zwei oder drei Brote oder drei Pfannen haben da Platz gehabt. Im Winter haben sie Mehlspeise, Speise aus Mais, Kartof­fel im Wohnzimmer, in dem dortigen Kachelofen, im oberen Teil: in der Röhre gebacken. Solche Kachelöfen konnte man meistens von der Küche heizen, und die Öfen wurden auch in Tapolca und Sümeg hergestellt. Im Kachelofen hatte man im Tongeschirr auch gekocht. Da hatte man die eiserne Gabel ebenso gebraucht, wie oben erwähnt. In unserem Jahrhundert hatte man im Káler Becken immer mehr solche Kachelöfen im Zim­mer gesetzt, die man auch vom Zimmer, — ich denke an das Wohnzimmer — geheizt hat. Vom Ende des vorigen Jahrhunderts an hatte man in den Küchen zu den ge­schlossenen Schornsteinen immer mehr Sparherdkom­binate gebaut, die kombiniert waren mit dem Backofen, mit dem Herd und mit dem Kessel. Das Sparherdkom­binat wurde aus Ziegel gesetzt, und dass es hübscher 723

Next

/
Thumbnails
Contents