Kralovánszky Alán – Palágyi Sylvia szerk.: A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 13. – Történelem (Veszprém, 1978)

VAJKAI AURÉL: Néprajzkutatás Veszprém megyében

B. die aus einem ausgehöhlten Baumstamm angefertigten Gefässe zur Getreidespeicherung. 7. Trachten. Besonders berühmt war der ungarische Bauernmantel (szűr), der bereits um die Mitte des vorigen Jahrhunderts von den Behörden verboten wurde. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts ist eine zunehmende bürger­liche Tendenz in der Volkstracht des Gebietes zu beobachten. Freilich gab es Unterschiede in der Tracht der Ungarn und der deutschen nationalen Minderheit. Trotz der erwähnten bürgerlichen Tendenz ist die Volkstracht ganz bis in die letzte Zeit, so z. B. an der westlichen Ecke des Balaton, erhalten geblieben. 8. Industrie, Handel, Verkehr. Die Geschichte der Kleinindustrie im Komitat Veszprém reicht weit in die Ver­gangenheit zurück. In manchen Zweigen blühten Handwerke, die im ganzen Land berühmt waren. Die Erzeugnisse der Holzgeratemacher im Bakonyer Wald waren z. B. sogar weit über die Landesgrenze hinaus bekannt. Das Blutzenhandwerk (Feldflasche), die Töpferei aus Veszprém usw. waren gleich­falls bekannt. An den Wassereichen Bächen waren zahlreiche Wassermühlen in Betrieb. Als interessante ethnographische Erscheinung ist zu ver­zeichnen, dass früher am Balaton der Verkehr im Winter, über die Eisdecke, viel bedeutender war als der Wasserweg im Sommer, der Schiffverkehr. Zur Versorgung des Komitats dienten die im ganzen Land berühmten Jahresmärkte. 9. Ornamentik. Bedeutung war die Hirtenkunst am Bala­ton. Ihre Technik und ihre Bedeutung beschäftigte mehrere Forscher (Dezső Malonyay, Ottó Herman, László Madarassy, Aurél Vajkai). Die geschnitzten Motive erschienen an zahl­reichen Gebrauchsgegenständen: an Weinpressen, Torpfosten und verschiedenen Werkzeugen. Die reich gestickten Kleidungsstücke sind heute nur noch in den Museen vorzufinden. 10. Bräuche, Glaubenswelt, Volksdichtung. Bedeutendere Abhandlungen, Monographien sind über die Volksbräuche, die Volksdichtung des Komitats Veszprém nicht entstanden, nur einige sporadische Angaben stehen uns zur Verfügung. Die Weihnachtsspiele gehören zu den ältesten Bräuchen, über diese schrieben János Jankó und Gyula Sebestyén. Eine kürzere Abhandlung ist auch über das Krippenspiel mit Puppenfiguren erschienen. Mehrere Abhandlungen bearbeiten die Heiiungsarten des Volkes im Bakonyer Wald und am Balaton. Die Gestalten der Glaubenswelt kommen auch in Geschichten und Märchen häufig vor. Die Geschichten, Erzählungen über Hexen und Betyaren lebten bis in die letzte Zeit. Es ist eigenartig, dass Sagen und Mären über den Bakonyer Wald und den Balaton kaum bekannt sind. Auch Volksliedsammlung und Volkstanzforschung sind als sporadisch und zufällig zu betrachten. Erst im letzten Jahr­zehnt sind Veröffentlichungen über die Volksliedsammlungen von Antal Békefi erschienen. Aus all dem ist eindeutig festzustellen, dass in gewissen Bereichen (Fischerei, Baukultur) bedeutende ethnographische Werke vorliegen, während zahlreiche andere Gebiete der Ethnographie so gut wie unershlossen geblieben sind. Samm­lung und Bearbeitung der bisher weniger beachteten Themen sind für die nächste Zukunft vorbehalten. Anschrift des Verfassers: Dr. Vajkai Aurél H-8200 Balatonalmádi Bajcsy Zs. u. 73. 328

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