A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 9. (Veszprém, 1970)

Éri István. Beszámoló a Veszprém Megyei Múzeumi Igazgatóság 1969. évi tevékenységéről

Bericht der Direktion für die Museen im ungarischen Komitat Veszprém über ihre Tätigkeit im Jahre 1969 Abgesehen vom Berichtsjahr 1962-63, da unsere Ver­waltungsstelle zustande gekommen war, erreichte die Tä­tigkeit der Direktion im Jahre 1969 einen gewissen Höhe­punkt. Dies geht schon daraus hervor, daß die Zahl der bei der Direktion systemisierten Planstellen für wissenschaft­liche Mitarbeiter, Restauratoren und Aushilfspersonal wesentlich um 15 vermehrt wurde. Hiervon entfallen 3 auf Museologen, 5 auf Restauratoren, 4 auf Dokumentatoren, usw. Bis Ende des Berichtsjahres erhöhte sich die Zahl der in den unserer Direktion unterstehenden 16 Museen haupt- und nebenberuflich beschäftigten Mitarbeiter auf insgesamt 146. Die Haushaltsmittel der Direktion vermehrten sich, unter Hinzurechnung der im Jahresverlauf bewilligten Nach­tragskredite, auf das Anderthalbfache der ursprünglichen Ansätze. Alles in allem standen uns für das Berichtsjahr 4,6 Millionen Forint Haushaltsmittel zur Verfügung. Außerdem wurden auf dem Gebiet des Komitats in diesem Jahr für museale Zwecke, aber nicht zu Lasten der eigenen Haus­haltsmittel, weitere anderthalb Millionen Forint verwendet. Die bauliche Modernisierung der Räume des Bakony­Museums in Veszprém nahm das ganze Jahr über einen flotten Fortgang. Es handelte sich um den Bibliotheks- und Beratungsraum, Büros, Lagerräume, Werkstätten, den Neu­bau eines weiteren Ausstellungsraums sowie die Einführung der Zentralheizung. Kleinere und größere Bauarbeiten für Museumszwecke wurden auch in Keszthely, Sümeg und Tihany durchgeführt. Erneuert wurden die Installationen des ständigen Aus­stellungsraumes im Museum von Tihany. Ferner beschafften wir für eine bessere Ausstattung der Lagerräume der von unserer Direktion verwalteten größeren Museen eiserne Traggestelle, die dort eingebaut wurden. Auch wurde mit einer entsprechenden Ausgestaltung der zentralen Restaurie­rungswerkstätten begonnen, die zwecks Durchführung ihrer vielfältigen Aufgaben einen größeren Personalstand erhiel­ten. Sehr wichtig ist auch die publizistische Betätigung, beson­ders die im Berichtsjahr erfolgte neuartige Aufmachung der Führer und Kataloge unserer Museen. Im Jahresverlauf erschien der speziell naturwissenschaftlichen Fragen gewid­mete Band 7. unserer „Mitteilungen". Außerdem publizierten wir in ingesamt 50 000 Exemplaren acht verschiedene Führer und Kataloge unserer Museen. Die weiteren, für die Besucher der Museen bestimmten Dienstleistungen (Ansichtskarten, Abbildungen von Kunst­gegenständen, usw.) erbrachten zusammen mit dem Verkauf unserer Publikationen einen Erlös von nahezu 1 Million Forint. Eine Million weitere Einnahmen stammen aus Eintrittsgeldern. Dies bedeutet einen namhaften Zuwachs an Eigenmitteln, so daß uns für wissenschaftliche Forschungs­zwecke, aber auch für die Bereicherung unserer Sammlungen weit größere Mittel als bisher zur Verfügung standen. Im Berichtsjahr veranstalteten unsere Museen insgesamt 32 Sonderausstellungen. Hier sollen nur die wichtigsten genannt werden; Tihany: Sammelausstellung von Skulpturen des in Italien lebenden Bildhauers ungarischer Herkunft, Amerigo Tot, ferner ebenhier ausgewählte Prunk- und Gebrauchs­waffen aus der Sammlung des Ungarischen Nationalmuse­ums; Veszprém: Erstausstellung von hartgebrannten künst­lerischen Feinkeramiken der in Városlőd mehr als ein Jahr­hundert tätig gewesenen Manufaktur; Pápa: Ausgewählte Bildwerke aus der Sammlung der Ungarischen National­galerie und in Keszthely: Sammelausstellung von Gemälden des Egry-Preisträgers Ignaz Kokas sowie eine mit dem Namen der Stadt verbundene musikhistorische Ausstellung. Nach Ausarbeitung der archäologischen Topographie als wissenschaftliche Grundlage begannen wir parallel mit den systematisch betriebenen Ausgrabungen, auch mit den pro­grammatischen Arbeiten zur Herausgabe einer „Siedlungsge­schichte des Komitats Veszprém" betitelten zusammenfassen­den zweibändigen Monographie. Ferner bearbeiteten wir auch das Programm zweier anderer, sich über längere Zeit hinziehender Vorhaben. Das eine für die Dauer von zehn Jahren anberaumte, vom Ministerium für Bildungswesen bereits genehmigte und mit jährlichen Zuwendungen von insgesamt 3 Millionen Forint dotierte Vorhaben ist die Durchführung systematischer Ausgrabungsarbeiten auf dem heute Fenékpuszta genannten Gelände, wo sich einst, hi­storisch dokumentiert, eine altrömische Stadt befunden haben soll. Ein zweites langfristiges Vorhaben ist das in Zirc voraus­sichtlich 1972-73 zu eröffnende Naturwissenschaftliche Museum des Bakony-Gebirges, das zweite derartige Museum des Landes nach dem Budapester Naturwissenschaftlichen Landesmuseum. Die Pläne sind schon fertiggestellt, ihre Ausführung soll baldmöglichst in Angriff genommen wer­den. In Bakonybél soll ein neues ständiges volkskundliches Freilicht-Museum entstehen, dessen mehrere hundert Schauobjekte bereits gesammelt und geordnet sind. Bedeutsamen Erfolg hatten wir auch mit Neuanschaffun­gen auf dem Gebiet der bildenden Künste und des Kunst­gewerbes. Auf dem ersteren betraf unsere Sammeltätigkeit das Material des geplanten Gedächtnismuseums für den Kunstmaler József Egry. Kunstgewerblich sammelten wir in erster Reihe Keramiken für die in Városlőd eröffnete Aus­stellung dieser Art, was wir bereits weiter oben erwähnt hatten. Im Berichtsjahr bereicherten sich unsere Sammlungen um insgesamt 3400 Objekte und 34 400 dokumentarische Anschauungsmittel (Skipiten, Lichtbilder und Bücher). Im Ministerium für Bildungswesen wurden auch Ver­gleichszwecken dienende, aufschlußreiche Dokumentationen über Wirken und Zustand aller Museen auf dem Gebiet des Landes zusammengestellt. Daraus geht hervor, daß 18,2 v.H. aller Provinzmuseen im Komitat Veszprém domiziliert sind und auch in bezug auf die Besucherzahl der von uns verwalteten Museen steht das Komitat an erster Stelle unter den Komitaten des Landes. Einen der ersten Plätze unter den Komitaten belegt das Komitat auch hinsichtlich der für museale Zwecke bereitgestellten materiellen Mittel, unter Einschluß jener für wissenschaftliche Aufgaben und solcher der Volksbildung, wenn wir uns auch der Größenordnung unserer Sammlungen nach mit dem fünften Platz der Rang­liste begnügen müssen. Zieht man aber auch die Gegebenheiten und Möglich­keiten in Betracht, so wird man wohl sagen können, daß für unser Museumsnetz die Fortentwicklung in bezug auf alle quantitativen und qualitativen Aufgaben völlig offen steht und immer höheren Zielen zustrebt. István Éri

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