A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 8. (Veszprém, 1969)

Éri István: Beszámoló a Veszprém Megyei Múzeumi Igazgatóság 1968. évi munkájáról

Tätigkeitsbericht der Direktion der Museen im Komitat Veszprém für das Jahr 1968 Die durch die am 1. Januar 1968 eingeleitete Verwirkli­chung des neuen Systems der Planung und Lenkung der Volks­wirtschaft („Neuer Mechanismus")_ entstandene Lage führte im Berichtsjahr zu bedeutsamen Änderungen in der Tätig­keit unserer Museen und Ausstellungen. Dies äußerte sich einerseits darin, daß die leitende und kontrollierende Wirk­samkeit der Aufsichtsbehörde vereinfacht wurde, anderer­seits aber gestaltete sich die Haushaltsgebarung elastischer. Wohl zeigte der Gebarungsvoranschlag unserer Direktion für das Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr eine Vermin­derung von rd. 250 000 Ft. Durch die im Jahresverlauf be­willigten Nachtragskredite ergab sich jedoch im Endergebnis eine Aufstockung um rd. 650 000 Ft. Von diesem Betrag konnten wir aber eine Viertelmillion durch Neuordnung unserer Gebarung und durch Einnahmeüberschüsse selbst aufbringen. Hieraus ergab sich auch die Möglichkeit, den Personalstand der dauernd beschäftigten Mitarbeiter um zwei zu erhöhen, es konnten die Bezüge für eine ganzjährige Beschäftigung der Grabungsbrigade sichergestellt werden und es stand auch die finanzielle Deckung für eine Vermehrung des Personalstandes zur Überwachung der Ausstellungssäle und zur Besorgung des nächtlichen Wachtdienstes um zehn Angestellte zur Verfügung. Eine bedeutsame Steigerung er­fuhr ferner der Umsatz an populär-wissenschaftlichen Pub­likationen musealen Inhalts, Reproduktionen von Kunstob­jekten und Bildkarten. Die Kosten ihrer Herstellung wur­den von uns bestritten und ihr Verkauf erbrachte im Jahres­verlauf einen reinen Überschuß von rd. 100 000 Ft. Im Auftrag des Komitatsrates haben wir unseren zehn­jährigen Perspektivplan (1968—1977) für Entwicklung der uns unterstehenden Institutionen ausgearbeitet. Dieser von der Aufsichtsbehörde bereits genehmigte Arbeitsplan sieht bis 1977 die Verdoppelung des Stabes an wissenschaftlichen Mitarbeitern auf zehn, die Schaffung eines neuen Museums naturwissenschaftlichen Charakters sowie die Einrichtung von zehn neuen Ausstellungsräumen und musealen Gedenk­stätten vor. Hierfür benötigen wir aber doppelt so viel Geld als es der jetzige Haushaltsplan bewilligt. Den für 1968 pro rata parte eingeteilten Jahresplan haben wir restlos erfüllt. Unsere wissenschaftliche Forschungsarbeit bezog sich im Berichtsjahr in erster Reihe auf den Abschluß der Forschun­gen auf dem Gebiet der archäologischen Topographie. Band IL der Publikationsreihe kommt jetzt aus dem Druck, die Manuskripte für Band III. sind bereits in der Hand von Lektoren; schließlich hat auch die Geländebegehung auf dem Gebiet des ganzen Komitats ihren Abschluß gefunden. Das Forschungsprogramm ,,Das Naturbild des Bakonygebir­ges" wurde gleichfalls fortgesetzt. Über die Ergebnisse be­richtet Heft 5. der bezüglichen Schriftenreihe. Band VII. unserer „Mitteilungen" (Közlemények) ist im Druck. Er enthält auf etwa 25 Bogen 32 Traktate naturwissenschaftli­chen Inhalts. Im Verlauf des Berichtsjahres kam auch Band VI. unserer „Mitteilungen" (Közlemények) aus dem Druck. Die darin veröffentlichten Traktate behandeln vornehmlich Ergebnisse der kunstgeschichtlichen Forschung auf dem Gebiet unseres Heimatkomitats Veszprém. (Im einzelnen: Archäologie, Fundortbestimmung, Grabung und Restaurierung.) Unsere Direktion war Gastgeberin der im Berichtsjahr in Veszprém veranstalteten viertägigen Wanderversammlung der Ungari­schen Gesellschaft für Archäologie, Kunstgeschichte und Münzkunde. Es wurden 18 Hauptreferate bzw. Diskussions­beiträge gehalten, die sich alle auf Ergebnisse der in den letz­ten Jahren auf dem Gebiet des Komitates durchgeführten archäologischen und baugeschichtlichen Forschungen bezo­gen. Im Berichtsjahr konnten wir unsere Sammlungen um mehr als 20 000 inventarisierten Objekten bereichern. Noch we­sentlich größer war der Zuwachs an Bestanden der Hilfssamm­lungen, wie z. B. Daten- und Fotosammlung sowie Biblio­thek. Unser Tätigkeitsbericht für das Jahr 1968 umfaßt auch bedeutsame Ergebnisse aus dem Bereich der Grabungs- und Freilegungsarbeiten. Solche sind auf dem Gebiet des Komi­tats: Hügelgräber aus der Bronzezeit, keltischer Wohnbau bzw. Friedhof, Römervilla im Bakonygebirge, römischer Friedhof in der Umgebung von Keszthely und am Ufer des Balaton, mittelalterliche Kirche und Wohnbau (an mehreren Fundorten im Komitat). Fortgesetzt wurden die Freile­gungsarbeiten auf dem Gelände des Ruinenfeldes Keszthely­Fenékpuszta sowie der Burg von Csesznek. In der Stadt Veszprém selbst gewann das Bakony-Museum mehrere hundert Quadratmeter weiteren Eigenraum dadurch, daß die Komitatsbücherei den Museumsbau verließ und eigene Räumlichkeiten bezog. Der Umbau der derart frei­gewordenen Räume für die Unterbringung von Verwaltungs­büros, der Hausbibliothek, von Magazinen und Schauräu­men wurde Ende des Berichtsjahres in Angriff genommen. Im Jahresverlauf konnten wir auch die vollkommen neu­geordneteständige Ausstellung des Ortskundlichen Museums der Stadt Pápa sowie des Dorfmuseums von Tüskevár ihrer Bestimmung übergeben. In den unserer Direktion unterstehenden vier größeren Museen veranstalteten wir im Jahresverlauf insgesamt 29 periodische Ausstellungen. Von diesen ist durch neuartige Konzeption und Anordnung besonders erwähnenswert jene unter dem Titel „Des Komitats Veszprém Weg zum revolu­tionären Umbruch in der Zeit von 1867 bis 1918/19". Auch eine andere verdient hervorgehoben zu werden, u. zw. die in Tihany am Balaton veranstaltete Gemäldeausstellung in me­móriám von József Rippl-Rónai. Diese wurde auch durch einen Besuch des indischen Staatsoberhaupts. Dr. Zakir Hussain geehrt. Die Arbeiten zur Adaptierung zweier neuer Ausstellungs­objekte sind im Gang. In Badacsony am Balaton erwarben wir käuflich für Zwecke eines Gedächtnismuseums das Ate­lierhaus des Malers József Egry und in der Ortschaft Bakony­bél wurde im Auftrag des Landesinspektorats für Denkmals­pflege mit Herrichtung eines mehrteiligen Gebäudekomple­xes begonnen, um dort ein volkskundliches Freilichtmuseum unterzubringen. Unsere Direktion sowie die von ihr verwalteten Museen hatten im Berichtsjahr etwas weniger Besucher, als im Jahr zuvor. Die Frequenz aller Museen und periodischen Ausstel­lungen im Komitat Veszrpém erreichte rund 900 000. Von diesen waren 13 v. H. (120 000) Auslandsfremde. István Éri 63

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