A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 5. (Veszprém, 1966)

Vajkai Aurél: A Balaton északi partjának présházai

selte Verzierung des Kelterhaustürstocks ist auf dem 30-sten Bild, (5) veranschaulicht. Erwähnenswert sind noch z. B. die Stuckarbeit des Kelterhausgiebels aus 1820 (30-stes Bild, 4) und die Aufschriften (30-stes Bild, 7, 8). — Das Innere eines Kelterhausgiebels ist für Bienenkörbe ausgehöhlt (30­stes Bild, 6). — Zu den kunstgeschichtlich wertvollsten Gebäuden des Balatonufers gehört das sog. Gombás Herrenhaus, ein größerer Komplex im Zopfstil (Ethn. 1956, 77, 78). — Unter den Gebäuden mit zwei Ge­schossen ist ein größeres von einem ehemaligen Herren­gute zu erwähnen (Ethn. 1956, 76). 8. Tihany. — Typ: Kelterhaus + gewölbter Keller mit Erdbedachung. — Das Hineinbauen des Kellers in die erhaltene urzeitliche Erdverschanzung macht die Anordnung in manchen Fällen interessant (Bild 31). 9. Balatonszőllős, Pécsely. — Balatonszőllős. — Die Gebäude mit einem Geschoß gehören zu zwei Typen: 1. Kelterhaus mit Steinwand ohne Verputz + gewölb­ter Keller, oft über dem Boden. Ein Beispiel aus 1824 (mit Freirauchfang, früher mit Holzschloß, 32-stes Bild, 1-3), ein anderes (mit Heizabteil und Rauch­abzug, 32-stes Bild, 4-7). — 2. Kelterhaus + gewölb­ter Keller über dem Boden, unter einem gemeinsamen Dach. — Kelterhaus und Herd mit Rauchfang (32-stes Bild, 8, 10), Kelterhaus mit Fenster im Holzrahmen (32-stes Bild, 9, 33-stesBild, 1), wechselvolle Türflügel (35-stes Bild, 1, 2). Unter den Gebäuden mit zwei Geschossen ist ein Kelterhaus mit unverputzter Steinwand (33-stesBild,3). Pécsely. — In dem Weinberge von Pécsely erschei­nen wechselvolle Kelterhäuser und vielleicht ist dies die einzige Stelle des ganzen Balatonufers wo man auf einem verhältnismäßig kleinen Gebiet so verschie­denartige, auch kunstgeschichtlich sehr wertvolle Kel­terhäuser findet. Das Kelterhaus + gewölbter Keller mit Erdbedachung, die an anderen Stellen einfache Ausführung haben, erscheinen hier in künstlerischer Form, mit einem Stuckgiebel. Beispiel aus 1823 (33­stes Bild, 5). — Freirauchfang mit Schornsteinmantel (35-stes Bild, 3). Besonders schöne, wechselvolle Formen von Kel­terhäusern mit zwei Geschossen erscheinen in Wein­berge von Pécsely. Eines unter ihnen, annehmbar aus dem 18-ten Jahrhundert, gehört mit seinem lichten, luftigen Gange zu den schönsten Kelterhäusern der Balatongegend (33-stes Bild, 2, 4). — In der Ecke des spätbarocken Giebels eines anderen Kelterhauses steht eine Steinvase zopfartigen Stils, am Giebel eine Nische für eine Statue. Bei diesem Kelterhaus ist es beson­ders augenfällig, daß es von hinten und von der Seite als ein einfaches Bauernhaus mit einem Geschoß er­scheint, während es von vorne den Eindruck eines einstöckigen Hauses gibt, das mit seinem hohen Giebel in eine alte Stadt paßt (VMK I. 179). — Im Weinberge von Pécsely gibt es auch Kelterhäuser klassizistischen Stiles mit Säulen und Tympanon-Portikus (Bild 34). 10. Aszófő. — Von dem Kelterhaus + gewölbten Keller mit Erdbedachung ist das Renaissance-Profil einer Türeinrahmung aus dem Jahre 1760 erhalten geblieben (35-stes Bild, 4). Ein Architrav ist ein gutes Beispiel barocker Schnitzarbeit (s. VMK 1. 172). — Von dem Typ Kelterhaus + gewölbter Keller unter ge­meinsamem Dach das eine hat einen Herd (35-stes Bild, 5), das andere eine Tür mit Gravierung im Zopf­stil, der Empirezüge verrät. 1802 (Bild 36). 11. Örvényes, Balatonudvari, Vászoly. — Das an­nähernd zusammenhängende Weinbaugebiet der drei Gemeinden macht ihre gemeinsame Behandlung zweckmäßig (Bild 37). — Da die hier befindlichen Kelterhäuser am schönsten und wechselvollsten in der ganzen Balaton-Gegend sind und auch mit ihren Landschaftsumgebungen zu den schönsten Aussichts­punkten des Balatons gehören, ist es empfehlungs­wert, daß dieses ganze Gebiet als Balaton-National­park betrachtet wird. Das einfache Kelterhaus -f- ge­wölbter Keller mit Erdbedachung kommt hier selten vor, vielmehr verbreitet ist der Typ mit Zimmer -f Kelterhaus + Keller + Stall. Eine besondere Heraus­hebung verdienen die Kelterhausgiebel mit schöner Stuckarbeit. Einfacher Typ: Kelterhaus + gewölbter Keller un­ter einem gemeinsamen Dach, 1802 (35-stes Bild, 6, 7), 1806 (38-stes Bild 1), Türrahmen mit Schnitzwerk (38-stes Bild, 3), ein auffallend langes (21 m) Gebäude, 1808 (38-stes Bild, 2). In einem Kelterhaus des gleichen Typs (38-stes Bild 4) wurde eine bemalte Tür gefun­pen, 1790 (Bild 40). Der Fensterstock (38-stes Bild, 8) und die Giebelauf­schrift (1828, 38-stes Bild, 9) können eine Stuckarbeit tragen. —Hausflur (Gang) mit Säulen kann auch vor­kommen (z. B. ein Gebäude mit schönem Stuckgiebel, VMK I. 173). Droben auf dem Berge standen zwei zusammengehörende Gebäude, das eine bestehend aus Zimmer -f- Küche + Wohnstall, das andere aus Kel­terhaus + Keller (1770, Kelterhaus des ehemaligen Kirchenguts, Ethn. 1956, 76). — In dieser Gegend gibt es eine ganze Reihe von Lösungen für den Herd des Kelterhauses (38-stes Bild, 5-7, 10, 12; Bild 41). Besonders schöne Dekorationen haben die Kelter­hausgiebel. Man findet hier Lösungen vom Pompeji­Rot zum Stukkó mit verschiedenen Motiven (1812, 1821, 1834, 1860, 1887; 38-stes Bild, 11, 13, 15, 16; 39-stes Bild 1-8). — In den Kelterhausgiebel, um das Lüftungsfenster, wurden oft Holzstifte eingetrieben, worauf die Weintrauben aufgehängt wurden. Am Giebel eines Kelterhauses wurde sogar das zum Auf­hängen der Weintrauben dienende Stroh vorgefunden 234

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