A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Veszprém, 1965)

Beszteri Béla: A nemzeti bizottságok tevékenysége Veszprém megyében (1945. április–1949. január)

Tätigkeit der Nationalkommissionen im Komitat Veszprém (vom April 1945 bis Januar 1949) Verf. analysiert die Tätgikeit der Nationalkam­missionen von ihrer Entstehung an bis zu ihrer Auf­lösung. Die Nationalkonmiissionen waren Ortsbe­hörden, bzw. Organe der Ungarischen National­front, die berufen waren, die demokratisch-patrio­tischen Kräfte zur Vernichtung der faschistischen und feudalen Reaktion zu vereinigen. Diese Natio­nalkommissionen waren gleichzeitig Repräsentanten der örtlichen Vereinigung der demokratischen Koa­litionsparteien und des demokratischen Klassen­verbandes. Verf. beschäftigt sich weit über die Tätigkeit der Nationalkornmissionen des Komitates hinaus auch mit prinzipiellen Prägen, die die Nationalikommis­sionen des Landes betreffen. Die Tätigkeit der Nation alkommisionen des Ko­mitates Veszprém wurde durch mehrere, grössten­teils auch für das ganze Transdanubien sharakte­ristische Umstände beeinflussit. Für dieses Komitat war eine Landwirtschaft, basiert auf dem feudalen Latifundiensystem, bezeichnend. Der grösste Grund­besitzer war die katholische Kirche. Sehr stark war auch der ideologische Einfluss dieser Kirche. Das Bauertum war unter dem Druck der feudalen Lati­fundien politisch zurückgeblieben. In erster Linie auf die deutsche Bevölkerung übte auch der hitle­rische Faschismus einen Einfluss aus. Unser Komi­tat gehörte zu den letztbefreiten Teilen des Landes. Aus diesen Umständen folgt, dass die demokrati­sche Umgestaltung — wie auch in Transdanubien im Allgemeinen — im Vergleich mit don Gebieten hinter der Theiss, unter ungünstigeren Umständen begonnen wurde. \ Dies hatte den Nachteil,, dass die Organisierung der Nationalkommissionen in den Händen der Ver­waltungsbehörden lag und dass dieser Umstand das Eindringen der reaktionären Elemente' in diese wichtigen Volksorgane bedeutend edleichterte. 244 Trotzdem war die Mehrzahl der Nationalkommis­sionen des Komitates ein revolutionär-volkliches Organ. Die Tätigkeit der Meisten wurden nämlich durch die Vorschläge und Initiativen der Kommu­nisten bestimmt. Die einfachen Arbeiter, Bauern und andere werktätige Leute haben nämlich die Lei­tung ihrer Gemeinde mit Hilfe dieser Organe in die Hand genommen. In den ersten Monaten nach der Befreiung ers­treckte sich die Tätigkeit der Nationalkommissionen auf alle Gebiete des Lebens. Sie haben die Arbeiten der Verwaltung versehen und haben ihre Tätigkeit als Machtorgane entfaltet. Eine hervorragende Rolle haben sie in der Reorganisierung des Lebens ge­spielt. Sie organisierten die Aufräumung der Rui­nen, trugen Sorge um Lebensmittel, stellten die öf­fentliche Sicherheit wieder her und halfen beim Beginnen der land wirtschaftlichen Produktion. Jene Resultate, die sie im Kampf gegen die Reak­tion erzielten, waren bedeutend geringer. Verf. schildert ausführlich, welche Umstände zur allmählichen Verminderung ihrer Rolle geführt hat­ten. Ihre Rechtssphäre und Winkungskreis wurden nicht bestimmt; sie sind nicht Organe der Orts­verwaltung geworden. Weitere Ursachen waren: der Angriff der Reaktion, das Kompromiss der Kom­munistenpartei, deren Konzession zum Schaden der lokal volklichen Organe, endlich eine gewisse Un­terschätzung der volklichen Selbsttätigkeit. Auf die revolutionären Kräfte der Nationalkommissionen deutet der Umstand hin, dass ihre Tätigkeit nicht nur in der Zeit der antireaktinären Massenbewe­gungen, sondern auch in den Jahren 1947 und 1948 von Zeit zu Zeit einen Aufschwung nahm. Seit 1946 wurden sie aber allnämlich in den Hintergrund ge­dränkt, sank ihre Rolle fortwährend und wurden Januar 1949 auf eine zentrale Anordnung aufgelöst. Béla Beszteri

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