A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Veszprém, 1965)

Füzes M. Miklós: Adatok Györök György és Györök Leó életéhez

entfliehen, wurde aber wieder verhaftet. Der Hin­richtung hat er trotzdem wieder ausgewichen: wurde nämlich deportiert. Vom Schiff Aube sprang er beim französischen Meeresufer ins stürmische Meer hinein und hat sich somit gerettet. Ende 1871 kam er nach Ungarn zurück. Zuerst war er als Ingenieur tätig, später erwarb Professo­rendiplom am französisch-ungarischen Fach der Pester Universität. Als Professor war er in Fiume und in Budapest bis zu seinem Tode tätig. Bereits in Fiume hat er sich mit Zeichnen und Malen re­gelmässig beschäftigt. Seit 1883 nahm er fast an allen Ausstellungen teil. Zur Sommerzeit hat er auf befrachtetem, bald auf selbstprojekti ertem und ge­bauten Schiff auf der Adria gesegelt und zeitweise gemalt. Auf solche Ausflüge wurden jedes Mal einige Gelehrten und Maler mitgenommen. In Fiume hat er eine Schulgrammatik, in Budapest auch einen abenteuerlichen Jugendroman geschrie­ben und mehrere Bücher illustriert. Dezember 1899 wurde er von Gehirnblutung ge­troffen, wodurch seine halbe Seite erlahmte. Leo Győrök, der sein Lebtag für die Unabhängigkeit gekämpft hatte, konnte sich das Leben unter sol­chen Umständen nicht vorstellen. Nach einiger Grü­belei hat er sich seine Lage vermessen und sein Leben am 15. Dezember mit Selbstmord beendet. Die Hauptstadt hat ihm im Friedhof an der Kere­pesi-Strasse eine Ehrengrabstätte versichert. Verfolgt man den Lebenslauf von Leo Győrök, entfaltet sich das Bild eines talentvollen, freiheit­liebenden Menschen ausserordentlich sympatischen Charakters vor uns. Er prahlte mit seinen Taten niemals, hatte nie gern darüber zu sprechen. Nach seiner Rückkehr konnte er sich in die Gesellschaft der Habsburgenherrschaft nicht fügen. Au Г den letzten Teil seines Lebens drückte der Sturz seiner Ideen (den er niemals zu verschmerzen und für den er sich durch seine Bilder nie estschädigt zu fühlen vermag) den Stempel auf. Miklós F. Füzes 144

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