A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Veszprém, 1965)
Füzes M. Miklós: Adatok Györök György és Györök Leó életéhez
Zur Biographie von György Das bedeutendste Ereignis des Lebens von Leo Györök war die aktive Teilnahme an den Kämpfen der Pariser Kommune. Obwohl man sich mit seinem Lebenslauf mehrfach beschäftigt hatte, lassen neue ans Tageslicht geförderte Angaben die Wiedererweckuung seines Andenkens notwendig erscheinen. — Insofern der Lebenslauf eines Menschen ohne Kenntnis des Elternhauses nicht zu beurteilen ist (durch dessen alltägliche Begebenheiten ja seine spätere Tätigkeit stark beeinflusst wird), gelangen wir zur Person seines Vaters, György Györök. György Györök. Geb. 25. April 1815 in Pápa (Kőim. Veszprém). Über sein Kindes- und Jugendalter weiss man wenig. Er war als Prämonträer Professor in Kasehau, später als Pächter in Paks tätig. Nach Pápa zurückkommend war er während des Freiheitskrieges 1848/49 Stadtanwalt und Auditor des Landwehrbataillons von Pápa. Nach Untergang des Freiheitskrieges auch materiell bankrott geworden, musste er flüchten. In dieser Zeit war er Gutsverwalter, später Advokat und Verfasser van zwei juristischen Büchern. — Im J. 1857 taucht er in Devecser (Kom. Veszprém) als Bezirksnotär auf, wo er sich mit Organisierung von Schauspielen und mit Schreiben von Theaterstücken beschäftigte. Im J. 1861 hat er in Balatonfüred (Kom. Veszprém) eine Zeitung herausgegeben; im J. 1862 war er Besitzer einer Druckerei. Seine Druckerei wurde im J. 1863 nach Sopron, später (1866) nach Keszthely übersiedelt. Seine Redaktionstätigkeit wurde in beiden Städten fortgesetzt. Später fungierter als Professor in Óbuda, Somorja, Jászberény und TiszaAbádszalók. In der letztgenannten Gemeinde starb er im J. 1888. György Leó Györök. Geboren in Pápa, den 22. April 1847. Über sein Kindesalter wurde nur soviel überliefert, dass sein zeichnerisches Talent sich frühzeitig gemeldet habe. Sein Vater, selbst Verfertiger von Holzschnitten, trachtete diese Fähigkeit seines Sohnes entwickeln zu lassen. Nach Absolvierung der Mittelschulen wurde der Junge in die Marineakademie is Fiume aufgenommen. Später absolvierte er hier als Fregattenleutnant. Enttäuscht aber des Seemannslebens begab er sich als ErzieGyörök und Leo Györök her nach Cardiff. Im Schuljahr 1867/68 finden wir ihn als Hörer der École des Ponts et Chaussées und der École des Beaux-Arts in Paris. Auch die philosopischen und literarischen Vorlesungen der Sorbonne wurden durch ihm besucht. Die Genossen haben seine Aufmersamkeit auf die Malerschule von Gustave Courbet gelenkt, die er des öfteren besuchte. Der Meister und Leo Györök haben sich gegenseitig zu schätzen gelernt. Dieses Verhältnis vertiefte sich später in eine Freundschaft. Beim Ausbruch des preussiich —franzözischen Krieges fühlte sich Leo Györök verpflichtet, zur Verteidigung des Landes, als seines Gastgebers, zu eilen. Er hat der Schlacht bei Sedan beigewohnt. Von hier flüchtete er nach Belgien, bald kehrte aber nach Paris zurück. Den 17. September 1870 ergriff er auf die berühmt gewodene Veranlassung von Victor Hugo zur Verteidugung der Stadt Paris wieder die Waffe. Auf Grund seiner Bildung wurde er in eine technische Einheit eingeteilt. In dieser Eigenschaft hat er Fortifikationsarbeiten durchgeführt. Als der Kampf zwischen der Truppen von Versailles und von Paris einsetzte, fand man ihm (wahrscheinlich als Oberleutnant) am nordwestlichen Randgebiet der Stadt. Er hat sich hier ausgezeichnet und wurde zum Hauptmann befördert. Als Ingenieurhauptmann war er Mitglied der Barrikadenkommission und als Major bald auch Kommandant des 2. Geniebataillons (gleichzeitig auch Artilleriekommandant von Porte-Maillot und Umgebung). Auf Veranlassung von Courbet hat er die technischen Arbeiten des Niederwerfens der militaristischen Gedenksäule kontrolliert. Anfang Mai kam er nach Fort d'Issy, wo die ruinierten Fortifikationen möglichst schnell ausgebessert werden sollten. Der Einfall der Truppen von Versailles ereilte ihn bei Porte Maillot. Kämpfend zog er sich in die Richtung Montmartre zurück. Den 27. Mai wurde er gefangen genor- len und auf dem Platz Mur de Feders bald vor die Justifizierungsabteilung gestellt. Das Geschoss traf aber nur seine Beine. Es ist ihm gelungen, in der Nacht zu 143