A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 1. (Veszprém, 1963)
Fettich Nándor: Emlékezés Rhé Gyulára (1871–1936)
Erinnerung an Gyula Rhé Gyula Rhé (1871—1936) hatte als junger Mann die Absicht, sich zum Kunstmaler ausbilden zu lassen, wurde aber Eisenbahnbeamter, bald auf leitendem Posten. In die archäologische Forschungsarbeit und ins Leben des Komitatsmuseums Veszprém schaltete er sich bald nach Begründung dieses Museums (1903) ein. Nach dem Tode des ersten Direktors: P. Dezső Laczkó (1932) wurde er zum Direktor dieser inzwischen hochentwickelten Institution einstimmig gewählt. An seinen Namen knüpft sich die Begründung der berühmten archäologischen Sammlung des Museums. Mit den fachgemässen Erschliessungen bronzezeitlicher Fundplätze, römischer Mosaiken und Gräberfelder der Völkerwanderungszeit ging er seiner Zeit in Ungarn weit voraus. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen in Ungarn und im Ausland sicherten für ihn einen dauernden Namen in der Archäologie. Sein Buch Jutas und Öskü, Prag, 1931 (gemeinsam verfasst mit N. Fettich) hat als erste fachgemässe Verknüpfung der Archäologie und der Anthropologie bei der Veröffentlichung awarenzeitlicher Gräberfelder eine allgemeine Anerkennung gefunden. Dieses Buch gewährt uns die erste authentische Mitteilung über das Zusammenleben germanischer Völker mit den Awaren in Europa. Seine musterhafte Ausgrabung in Várpalota, samt authentischem Grundriss des Gräberfeldes, bildet heute die zentrale Stelle der Langobardenforschung in Ungarn und im Ausland. Nándor Fettich 16