Veszprém a török korban (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 9. 1998)
Fodor Pál: Török politika Magyarországon (1520–1541)
Pál Fodor TÜRKISCHE POLITIK IN UNGARN (1520-1541) Nachdem die Osmanen durch die mehr als ein Jahrhundert dauernden ununterbrochenen Kriegsführung die Kraft des Ungarischen Königreiches völlig verzehrt hatten, begannen sie in den Jahren ab 1520 mit der militärischen Besetzung Ungarns. Über die politischen Ziele des Sultan Suleiman (1520-1566) entwickelte die Nachzeit zwei grundsätzlich unterschiedliche Standpunkte. Nach dem einen wollte der Herrscher Ungarn nicht unter seine unmittelbare Herrschaft bringen, sondern ähnlich wie die Walachei und Moldvaer Fürstentümer zu Vasallenstaaten machen. Nach dem anderen Standpunkt hat sich der osmanische Herrscher von Anfang an um die Einverleibung der ungarischen Gebiete bemüht, aber das wollte er mit der traditionell üblichen Methode der Landnahme realisieren. Der Verfasser stimmt mit der letzteren Auffassung überein, und im ersten Teil der Studie legt er dar, in welcher Weise diese stufenweise Strategie zwischen 1520 und 1541 geltend gemacht wurde. Die osmanische Besetzung des mittleren Teiles des Landes im Jahre 1541 kann gleichzeitig auch als Folge der Habsbuger Politik betrachtet werden. Ursprünglich wollten sowohl die Osmanen als auch die Habsburger ganz Ungarn erobern, aber wegen der Ungleichheit der militärischen Kraftverhältnisse wurden beide Reiche an der Durchführung dieses maximalen Planes gehindert. So wurde Ungarn für eineinhalb Jahrhunderte Grenzprovinz und Kriegsschauplatz von zwei weitreichen, und so zerfiel das im Mittelalter noch ungewohnt einheitliche Königreich Ungarn in drei Teile: Osmanische, Habsburgische und Siebenbürgische Teile. \b