Veszprém és környéke a honfoglalás korában (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 8. 1998)

László Lukács: DIE LANDNAHME IN UNSEREN HISTORISCHEN SAGEN

László Lukács DIE LANDNAHME IN UNSEREN HISTORISCHEN SAGEN Dank der Anonymus-Gesta, unseren Chroniken, historischen Liedern, schönliterarischen und kunsthistorischen Schätzen aus dem 18-19. Jahrhundert sind die Sagen über die Landnahme der Ungarn zu Bestandteilen unserer schriftlichen und mündlichen Kultur geworden. Über die Turulvogel-Sage oder über die Sage vom Weißen Pferde hat ein jedes ungarische Kind gehört, gelesen, gelernt, da diese auch in den Lehrbüchern zu finden sind. Anonymus hat die Turulvogel-Sage wahrscheinlich aufgrund der mündlichen Überlieferung um die Jahre 1200 aufgezeichnet; die von den Spielmännern vorgetragene ursprüngliche Sage hat er seiner eigenen christlichen Weltanschauung entsprechend umgearbeitet. Das Motiv der sonderbaren Begattung ist ein Teil der totemistischen Ursprungssage, laut der der Mensch von einem Tier stammt. Den Traditionen der türkischen Völker entsprechend soll der Gründer der Árpád-Dynastie, der Fürst Álmos aus der sonderbaren Begattung des Turulvogels (Adler) und Emese stammen. Der Führer verdankt seine Vorzüglichkeit nicht nur seinen irdischen Eltern, sondern auch der Unterstützung der himmlischen Kräfte: Álmos stammt aus einer vornehmen Familie, zugleich aber ist sein Vater ein Totemtier, das die Sippe schützt und ihre Fortpflanzug sichert. Das Motiv des Orakles sagt die Machtübernahme der Árpádén und die Landnahme voraus. Die Bilderchronik von Márk Kálti (1358) bewahrte am treusten die Sage vom Weißen Pferd, die die Besitznahme eines Teils des Kárpátenbeckens von den Ungarn bestätigt. Die naive epische Darstellungsmethode, der Wortduell zwischen Kusid und Svatopluk, der epische Wortwechsel beweißen eindeutig, daß unsere Chroniker die Sage vom Weißen Pferde aus der epischen Volksüberlieferung übernommen haben. Auch die Rolleverteilung und der Aufbau der Sage ist für unsere historischen Sagen charakteristisch: der Ungar ist einfach, natürlich und schlau, der Gegner jedoch hochmütig und habgierig. Bei dem ersten Treffen scheint Svatopluk zu siegen, denn er bekommt ein teures Geschenk so zu sagen für nichts. Aber dann kommt die Wendung: Kusid 112

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