Veszprém kora középkori emlékei (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 5. 1994)

Györffy György: A Veszprémvölgyi Alapítólevél

György Györffy DIE VESZPRÉM-TALER GRÜNDUNGSURKUNDE Über die Geschichte der Stadt Veszprém am Anfang des 11-ten Jahrhun­derts wird in zwei grundlegenden Quellen berichtet: die Urkunde, welche die Grenzen und Besitze des Veszprémer Bistums festlegte, bzw. die Veszprém-Taler Gründungsurkunde des griechischen Nonnenklosters in der Nähe der Stadt. Der Verfasser beschäftigt sich mit der letzten. Die in griechischer Sprache verfasste und und datierte Gründungsurkunde blieb in einer Umschrift vom Jahre 1109 erhalten, dazu noch in zwei Exempla­ren, von denen die eine Fälschung aus der Zeit um 1295 ist. Das wurde aufgrund der Forschung schon am Anfang des 20-sten Jahrhunderts ge­klärt, doch die Person des Gründers und der Zeitpunkt der Gründung ist noch fraglich. Der Verfasser widerspricht der Annahme, daß das Kloster vom Großfürsten Géza für seine Frau Sarolt gegründet wurde. Seiner Mei­nung nach, war der Gründer König István der Heilige und die Gründung ist eng mit dem Bündnis des byzantinischen Kaisers Basileios II. und des ungarischen Königs verbunden. Infolge dieses Bündnisses hat das bulga­rische Kaisertum seine Selbständigkeit verloren und das Byzantinische Reich wurde zum Grenzland Ungarns und von dieser Zeit an führte der Binnen weg nach Jerusalem über Ungarn. Das byzantinisch-ungarische Bündnis wurde um 1018 dadurch verstärkt, daß der Thronfolgerprinz Imre die byzantinische griechische Herzogin heiratete. Da Veszprém der ständi­ge Sitz der Königin Gisela, der Gemahlin des Heiligen Stephans war, hat man in der Nähe von Veszprém für die griechische Herzogin das griechis­che Kloster gebaut, das von dem König bedeutende Grundbesitze und einen reichen Dienerbestand erhalten hat. Das Kloster erhielt auch kirch­liche Privilegien: es gehörte nicht unter die Gerichtsdirektion des Komi­tatsbischofs, sondern unter den Esztergomer Bischof. Das Schicksal der griechischen Herzogin ist uns nicht bekannt, doch das Kloster bestand bis zur türkischen Besatzung. 21

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