A Balaton-felvidék népi építészete. A Balatonfüreden, 1997. május 21-23-án megrendezett konferencia anyaga (Szentendre-Veszprém, 1997)

Benda Gyula: A Keszthely környéki szőlőhegyek építkezése a hagyatéki és vagyonösszeírások tükrében (19. század első fele)

Bauweise auf den Weinbergen in der Umgebung von Keszthely auf Grund von Nachlass- und Vermögensregistrierungen (erste Hälfte des 19. Jahrhunderts) GYULA BEN DA Der Marktflecken Keszthely nordwestlich vom Balaton wird von Weinbergsiedlungen in Halbkreis genommen. Diese entwickeln sich im Laufe der 16.-18. Jahrhunderte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stabilisiert sich ihre Organisation als Weinberggemeinde. (Cserszegtomaj, Gyenesdiäs, Vonyarcvashegy) Die Studie verfolgt die Besiedlung der Weinberge durch ständige Bewohner, stellt auf­grund von Nachlassinventaren die dort vorhandenen Bauten vor und behandelt zum Schluss die Beschaffenheit der Möbel in den Wohnstuben. 1. Steuerregistrierungen und Taufmatrikeln berichten von ständig auf den Weinbergen wohnhafter Bevölkerung ab den Jahren 1770-1780. Die Anzahl dieser Leute steigt regelmässig und am Ende der 1810er Jahre, bzw. in den 1820er Jahren erfolgt die Aussiedlung in steigendem Masse. Im Jahre 1851 leben 37 % (2590 Personen) der Einwohner des ehemaligen Keszthely in Weinbergsiedlungen. Ein Teil dieser Siedler hält Ochse und Kühe, d.h., treibt auch Ackerbau neben dem Weinbau. Sie stammen direkt der Bauernschicht von Keszthely ab. Ein anderer Teil der Siedler bearbeitet kleinere oder grössere Weingärten, muss aber wahrscheinlich auch noch als Tagelöhner sein Brot verdienen. Diese Schicht kommt mehrheitlich aus dem Marktflecken, aber auch Bewohner von Nachbardörfern konnten hierhin übersiedelt sein. Um die Jahre 1848 herum lebten auch die 'Armen" hier laut Aussagen von Zeitgenössen. 2. Gemäss Nachlassinventaren befinden sich nachstehende Bauten in einem Weingarten: Keller und Presshaus sind die häufigsten, nachher folgen Stube, Küche, Stall und Scheune. Ein-zweimal wird je ein Schuppen oder Wagenschuppen, seltener eine Kammer erwähnt und ab und zu kommt eine Hütte vor. Ab den 1830er Jahren erscheinen der äussere und der innere Keller. Der einfachste Bau besteht aus Keller und Presshaus, dem können sich Stube und Küche als Wohnräume sowie Stall und Scheune anschliessen. Wert und Anzahl der Bauten hängt vom Status des Besitzers und von der Eigenart der Wirtschaft ab. In den Weingärten der reichsten Handwerker und Händler der Stadt treffen wir wertvolle Gebäude an. Bei Bauern, die ihre Wirtschaft auf dem Weinberg haben und dort auch Vieh halten, finden wir jeweil Wohnhaus, Keller (mit Presshaus) und Stall vor als typische drei Einheiten, die einen minderen Wert haben als ihr Hof in der Stadt. Schlussendlich sind auch viele Keller und Wohnhäuser mit Stube-Küche von geringem Wert anwesend. 3. Die Einrichtung der Wohnstuben in den Weingärten entspricht dem Status des Besitzers und ist seiner städtischen Einrichtung ähnlich, jedoch immer mit weniger wertvollem Möbel. Die nach den Jahren 1820 ausgesiedelten Weinbauer brachten die Möbel der Stube des Marktfleckens mit diago­naler Einrichtung mit und da die Weinbergsiedlung als ständiger Wohnsitz diente, sind hier auch die kleineren Gebrauchsgegenstände (Bilder, Kreuze, Anrichten) anzutreffen. Es ist wahrscheinlich, dass die ärmliche archaische Einrichtung der Weinberghäuser, wie wir sie aus der ethnographischen Literatur kennen, sich aus der Verharrung von diesem Zustand entwickelt hat und dass diese in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Möbel der städtischen Bauern wesentlich identisch war, obwohl in etwas billiger und bescheidener Ausführung. 309

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