E. Takács Margit: Csikász Imre (1884–1914) Emlékkiállítás (Veszprém, 1964)

Eine materielle Unterstützung des Bischofs von Veszprém (300 Kronen) ermöglichte ihm eine Studienreise nach München. Über das dort verbrachte Jahr sind wir wenig unterrichtet. Berufsgenossen erin­nern sich grosser Entbehrungen und intensiver Arbeit. Nach Ablauf dieses Jahres kehrte er nach Hause zurück. Der trockene und spekula­tive Akademismus vermochte ihm das Erwartete nicht zu geben. Seine Struktur erheischte ein anderes Blickfeld. Bereits in München dachte er an Brüssel. Aus der bayerischen Akademie von München wurden zwei Gips­werke nach Hause gebracht. „Das umarmende Mädchen" ist das ein­zige vielleicht unter seinen Schöpfungen, das mit seiner geschlossenen Form die Verpflanzung in Stein verlangt. „Der Knabe mit Gürtel", eine Figur von Kontrapost, scheint eine Schulaufgabe gewesen zu sein. Den Herbst 1907 begab sich Csikász nach Brüssel. Ende Oktober berichtete er mit Freude, dass seme Aufnahmeprüfung vorzüglichst ge­lungen sei. Den Hochschüler der „Academie Royal des Beaux Arts" habén solche Meister, wie Delville un van der Stappen weiter gelenkt. Auf einem Wettbewerb dieser Akademie trug er, Frühling 1908, die gol­dene Medaille davon. Wir wissen heute schon nicht, welches Werk mit diesem Preis gekrönt wurde. Eine der bedeutendsten Schöpfungen von die­sem Jahr und von seiner ganzen Laufbahn scheint ein Porträt, verfertigt von einem flamländischen Fischer, zu sein, der später, umgebildet in Christuskopf und gegossen in Bronze, seinem Mäzen, dem Bischof von Veszprém geschickt wurde. Dieses Werk fällt von den naturalistischen Poiixäts und von den späteren grossen Schöpfungen weit, Hier ist der Ausdruck der Ruhe, des gesetzten Gefühls und der innigen Strahlung bezeichnend: es scheint eine kurze Periode unter Einfluss der aus dem Kreis Rodins kommenden Kameraden gewesen zu sein. Der Impressio­nismus hat am stärksten in Paris die Bildhauerkunst beeinflusst. Den Sommer des Jahres 1908 verbrachte Csikász wieder in Veszp­rém. Neben verschiedenen Porträten wurde in dieser Zeit die halb Me­ter hohe, im Lehnstuhl sitzende Figur des Zoltán Ribó verfertigt, deren lyrische Weichheit nur durch die gebrochenen Konturen ein wenig ge­brochen ist. Für eine Preisausschreibung ine München verfertigte er eine Büste von Kossuth, wohl nicht im. Stil der akademischen Bildhauerei, doch in stark theatralischer Auffassung. Die Gipsfigur des „Frosch fan­— 54 —

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