E. Takács Margit: Csikász Imre (1884–1914) Emlékkiállítás (Veszprém, 1964)

genden Knaben" wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Aber auch die unrestaurierbaren Bruchstücke verraten, dass die Modellierung der in komplizierter Körperhaltung sitzenden Figur vorzüglich gelungen ist. Im Herbst des Jahres 1908 ward Csikasz unter Einfluss des unter­stützenden Briefes von Professor van der Stappen eines staatlichen Sti­pendiums teilhaftig. Laut Zeugnis der Matrikelauszuges der Akademie war er Inhaber von zahlreichen Auszeichnungen und von ersten und zweiten Preisen. Im zweiten Jahre in Brüssel nahm seine Zeit grössten­teils das Rákóczi-Grabdenkmal in Anspruch. Warscheinlich war er sich dessen bewusst, dass seine wertvolle Lehrzeit an diesen problema­tischen Wettbewerb verschwendet wird. Er wollte aber seiner erdrücken­den Abhängigkeit los werden. In Sommer 1909 wurden seine in vielen Exemplaren erhalten ge­bliebenen Tiei'figuren, das Hühnchen" und wahrscheinlich „Die kleine Affe" verfertigt. In der Zeit 1909/1910 hatte er eigenes Atelier in Brüssel. Obwohl sein staatliches Stipendium nicht verlängert worden ist, konnte er doch seine Studien mit Unterstützung seiner Geburtsstadt weiterführen. In diesem Jahr wurde das Standbild „Vers les étoiles" verfertigt, das spä­ter unter dem ruhigeren Titel „Jugend" ausgestellt wurde. Mit diesem Werk zeigte er sich schon als einen guten Kenner des Menschenkörpers. Mit Flächen und Linien konnte er alles darstellen. Der Symbolismus der Figur liegt bei ihm nicht in der Bewegung, sondern im Körper selbst. Neben Skizzen von Grabdenkmälern und Brunnen verfertigte er jetzt für das Piaristen-gymnasium in Veszprém das Relief des revolutionären Poets János Batsányi, Schülers dieses Gymnasiums. Das in Dreiviertel­profil modellierte Relief hat sich das bekannte Füger'sche Porträt zum Vorbild genommen. Die Charakterzüge desselben wurden mit den Mit­teln der Plastik glücklich gesteigert. In November 1910 setzt er seine Studien in Rom fort. In seinen ita­lienischen Arbeiten erfüllte sich seine Kunst. In derselben Zeit sind „Das sitzende Mädchen" und „Das junge Mädchen" enstanden. Beide wurden in der Jubiläums-Ausstellung der Gesellschaft für bildende Kunst 1912 dem Publikum vorgelegt. Das erste wurde mit dem Ráth György—Preis gekrönt. Das zweite kaufte der Staat für das Museum für schöne Künste an. Dies war seine erste Ausstellung und sein erster, bedeutender Erfolg. Mit diesen Werken hat er sich einen Ruf errungen. — 55 —

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