Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)

Haderő és hadviselés 1809-ben - ÓDOR IMRE: A magyar nemesi felkelés 1809-ben

die Truppe aus 2000 Kavalleristen von General Marulaz bei Celldömölk) - kamen sie am 13. Juli über Stuhlweißenburg in Komárom an. Bei diesem auch in der ungarischen Kriegsgeschichte berühmten Rückzug wurde die Einheit trotz der ungewöhnlich großen Marschleistung nicht zerstört (obwohl bei der außergewöhnlichen Hitze 9 Insurgenten wegen Sonnenstich ums Leben kamen). Während des fast einen Monat dauernden Rückzuges legte das Heer mehr als 75 Meilen zurück, wobei es fast kontinuierlich kämpfte und immer siegte. Es wurden zahlreiche Kameraden aus der französischen Gefangenschaft befreit, und über tausend Soldaten des Gegners wurden getötet oder verletzt, bzw. gefangen genommen. In Komárom empfingen Erzherzog Johann und Erzherzog Joseph das zerlumpte aber begeisterte Heer. Die hervorragende Kampfoperati on von General Meskó und die Tapferkeit seiner Offiziere wurden von der Heerführung hoch geschätzt. Meskó und sein Generalstabchef, Major Ferdinánd Voith, sowie der Oberst Graf János Esterházy, der Befehlshaber des Kavallerieregiments aus Pressburg erhielten den Maria-Theresia-Orden. Meskó wurde das Komturkreuz, Voith und Esterházy das Ritterkreuz verliehen. (Der Maria-Theresia-Orden durfte bisher nur Offizieren aus dem regulären Heer verliehen werden. Das war das erste Mal, wo das Ordenskapitel eine Ausnahme machte.) Nachdem das Heer von Meskó aus dem Befestigungsgürtel bei Raab erfolgreich ausgebrochen war, brach auch die erste bei Ikrény vergessene /!/ Schwadron Nr. 1 vom Kavallerieregiment der adligen Aufständischen aus Pressburg am 16. Juni in der Nacht aus dem französischen Ring aus. Unter der Führung von Schwadronskommandanten Boldizsár Olgyay durchschwamm die Schwadron - insgesamt 51 Reiter - die Raab, dann die Marcal und durch die Wälder zog sie in südliche Richtung. Zwischen den Dörfern Gyarmat und Takácsi nördlich von Pápa bemerkte sie einen französischen Jägertrupp zu Pferde, der nach Raab unterwegs war und Pferdefuhrwerke begleitete. Ohne Zögern befahl Olgyay seiner Truppe, die Franzosen anzugreifen. Er griff den französischen Befehlshaber an und tötete ihn im Nahkampf. Der französische Offizier war schon vom Sattel gefallen, als eine Kugel auch das Pferd von Olgyay traf. Ein gemeiner Soldat rettete ihm das Leben, indem er an einen Offizier, der Olgyay angriff, seine Pistole - die versagte - kräftig und schwungvoll warf und so ihn kampfsunfähig machte. Olgyay sprang auf ein erbeutetes Pferd und kämpfte weiter, bis die meisten Franzosen die Flucht ergriffen. Die Aufständischen aus Pressburg nahmen 31 Franzosen gefangen und erbeuteten 7 Pferdefuhrwerke Waffen und Kleider. Nach dem Gefecht ritten die Pressburger nach Mór, dann weiter nach Csákvár und sie schlössen sich dem Husarenregiment Lichtenstein an, das sie nach Pest begleitete. Nach dem Bericht der Zeitung „Hazai és Külföldi Tudósítások" (In- und ausländische Nachrichten ) seien die Aufständischen am Nachmittag des 18. Juni in Pest angekommen. Olgyay sei auf dem Pferd des französischen Oberoffiziers angeritten, er habe die Gefangenen vor sich führen lassen. Olgyays Soldaten seien mit erbeuteten Schwertern geschmückt gewesen, sie haben die Pferde der Franzosen, die erbeuteten Pferdefuhrwerke begleitet. Die Einwohner von Pest und Ofen haben sich versammelt und den triumphal anmutenden Einzug der Ankömmlinge bewundert. Boldizsár Olgyays ungewöhnlicher Triumph wurde belohnt: „der tapfere Insurgent" erhielt - als eine seltene Ausnahme - das Ritterkreuz des Maria-Theresia-Ordens.

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