Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)

Haderő és hadviselés 1809-ben - ÓDOR IMRE: A magyar nemesi felkelés 1809-ben

des Gefechtes und befahl den Rückzug in den Raum Ács-Komárom. Der Rückzug, der ziemlich planlos - sozusagen chaotisch -, vor sich ging, wurde von einer schwachen Nachhut gesichert. Die erschöpften Franzosen verfolgten aber ihren Gegner zum Glück nicht. Der Palatin schrieb in sein Tagebuch, als er abends um 10 Uhr in Ács ankam: „... Überall fliehende Menschen, es ist unmöglich, sie aufzuhalten. Sie versammeln sich in Komárom." Bei Komárom trafen die Rückzügler die adligen Aufständischen aus der Theißgegend, die das Gefecht „verpassten", und die bis nach Ofen flohen, manche sogar bis nach Pest, als sie hörten, daß die Franzosen kommen. (Unter anderen trug wirklich diese schmähliche Flucht .zu der geläufigen negativen Beurteilung des letzten adligen Aufstandes bei.) Wie ernsthaft und heftig das Gefecht war, beweisen auch die Verluste. Die habsburgischen Heere verloren insgesamt 6235 Mann, die ungarischen Aufständischen 791 (232 Personen kamen um, 132 wurden verletzt, die anderen 427 gerieten in Gefangenschaft). Die Franzosen verloren insgesamt über 2500 Soldaten. Schon allein deshalb konnte Napoleon die Schlacht bei Raab - in dem an den Vizekönig geschriebenen Gratulationsbrief - mit Recht als „das Enkelkind von Marengo und Friedland" bezeichnen. Sucht man nach den Gründen der Niederlage, kann man feststellen, daß sich die Führung des vereinigten Heeres auf die Schlacht nicht genug vorbereitete. Die Vereinigung der beiden Heere - die von vornherein falsch war - wurde nicht konsequent durchgeführt, die Umstrukturierungen dauerten zu lange, und die neu gebildeten Gruppen kannten weder das Gelände noch einander. Der linke Flügel wurde nicht gesichert, der rechte Flügel konnte sich - sich statt der Donau auf die Schanzen stützend - in den Kampf kaum einmischen. Und die Lage wurde dadurch noch verschlimmert, daß die Stärke des Gegners unterschätzt und die Aufklärung versäumt wurde. Es ist aber auch eine unbestrittene Tatsache, daß die skandalös ausgerüsteten Insurgenten, die nur einige Wochen gedrillt und zum ersten Mal hier eingesetzt wurden, im feindlichen Geschützfeuer ziemlich lange durchhielten. All das stellt die Glaubwürdigkeit des ­kernigen, bis heute wirkenden - Berichtes von Erzherzog Johann infrage, in dem er sich wegen der Niederlage rechtfertigt und die Schuld dafür auf die adligen Aufständischen abschiebt. Die Niderlage ist jedoch auf die Unterschiede der Organisierung, Ausrüstung und Führung der beiden Heere zurückzuführen. Der Einsatz der adligen Aufständischen bei den Kampfhandlungen im Jahre 1809 - vor und nach der Schlacht - zeigte auch, daß die Aufständischen in offenen Schlachten und geschlossenen Einheiten weniger erfolgreich waren. Sie waren lieber in kleinere Einheiten eingeteilt für Streifzüge, Aufklärungen oder Nachhutkämpfe, wo die Kühnheit und Erfindungsgabe der Insurgenten besser zur Geltung kommen konnte. Davon zeugt auch der Fall der Insurgenten, die unter der Führung von Generalmajor Meskó ausbrachen und sich zurückzogen, sowie der Erfolg der Olgyay-Einheit. Das Insurgentenheer von General József Meskó (3500 Mann und 10 Kanonen) blieb im Befestigungsgürtel westlich von Raab von dem sich zurückziehenden Hauptheer zurück. Meskó lehnte die französische Aufforderung zur Kapitulation ab, und im Schulze der Nacht führte er sein Heer durch die feindlichen Linien der Raab entlang aus der Einkesselung hinaus. Auf großen Umwegen - über Transdanubien, auch am südlichen Teil des Plattensees vorbei, unterwegs mehrere französische Truppen schlagend (z.B.:

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