Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)

Történelmi személyiségek 1809-ben - ZACHAR JÓZSEF: A magyar nemesi felkelés főparancsnoka, József nádor történelmi személyisége

bewahren, schlug er dem Kaiser vor, auch den österreichischen und böhmischen Kronländern die Verfassungsrechte zu geben, die die Ungarn traditionell besitzen. Mit seinen Ansichten hatte er immer Konflikte mit Fürst Clemens Wenzel von Metternich, dem mächtigen Staatskanzler, der mit der Gründung der Heiligen Allianz in der Neuordnung Europas und in der österreichischen Außenpolitik eine große Rolle spielte. Palatin Joseph konnte seine Vorstellungen gegenüber dem einflussreichen Staatsmann nicht durchsetzen, aber er ignorierte dessen Maßnahmen, die die öffentliche Stimmung in Ungarn beeinträchtigen sollten. Er tat alles, um die Hindernisse für die Entfaltung der Reformen in der Vormärzzeit zu beseitigen. Während Palatin Joseph in Wien für einen neuen und gefährlichen Rákóczi (!) gehalten wurde, trat er wieder im Interesse seiner gewählten Heimat auf und ließ die Intrigen und Verleumdungen außer Acht. Zur gleichen Zeit versuchte er zwischen den beiden Tafeln des ungarischen Reichstags, sowie zwischen dem Reichstag und dem König zu vermitteln, obwohl er sich in Wien immer schlechter fühlte, und immer seltener nach Wien fuhr. In seiner Rede, mit der er den Reichstag von 1825 eröffnete, warnte er die Stände: „Ich rate euch nicht nur aus Pflicht, die ich als erster Beamter des Landes erfüllen muss, und nicht als Vermittler, der in guten und in schlechten Zeiten für das Land arbeitete, den Wünschen Seiner Majestät gerecht zu werden." Er konnte zwar mit seiner Vermittlungsrolle nicht alles erreichen, was er wollte, er spielte aber eine wichtige Rolle in vielen Entscheidungen, was ihm einen festen Platz in der Geschichte sichert. Mit seinem Namen werden die folgenden Tätigkeiten in historischer Reihenfolge verknüpft: die Einführung der ungarischen Sprache in die Verwaltung, die Freilassung der, die Sitzungen persönlich des Reichstags mitverfolgenden radikalen Jugendlichen, die Öffnung zur Pressefreiheit, die Förderung der Wirtschaft auch durch Beispiel seiner eigenen Wirtschaft in Alcsüt im Komitat Fejér, die Wiederherstellung von Pest nach dem Hochwasser, die Errichtung des Stadtwäldchens am Rande dieser Stadt, der Bau des Donau-Theiß-Kanals. Im weiteren sind mit seinem Namen ebenso verbunden vielerlei Tätigkeiten, die Ungarische Wissenschaftliche Gesellschaft, die Ungarische Naturwissenschaftliche Gesellschaft, die Kisfaludy-Gesellschaft, das Nationalmuseum, die Ludovica-Akademie, der Frauenverein von Pest, das Landes institut der Blinden, die Pferdebahn zwischen Pest und Kőbánya, die Ungarische Zentrale Eisenbahngesellschaft, der Verschönerungsausschuss von Pest, der Brückenverein von Buda-Pest, die Gewerbeschule, das Schauspielhaus, das Ungarische Theater in Pest, die Sternwarte auf dem Gellértberg und andere Einrichtungen. Diese Aufzählung zeigt, wie sehr er sich auch mit wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und Stadtplanungsfragen beschäftigte. Sein ständiger Aufenthalt in Ungarn, seine gesellschaftlichen Beziehungen und seine Fähigkeit, auf Ungarisch zu verhandeln, bestimmten diese Tätigkeiten. Nicht nur er identifizierte sich mit den Ungarn, sondern er überredete auch seine Familie dazu. Er verlor auch seine zweite Frau, Hermine, Prinzessin von Anhalt­Bernburg-Schaumburg-Hoym. Die Kinder aus dieser Ehe wurden von seiner dritten Ehefrau, Marie Dorothea, Herzogin von Württemberg erzogen, die seit 1819 in Ungarn lebte, und auch völlig zur Ungarin wurde. Sie beherrschte nicht nur die Sprache sehr gut, sondern sie trug auch ungarische Kleider, besuchte ungarische Gesellschaften und erzog alle Kinder des Palatins Joseph zu Ungarn. Auch die Welt hielt den Palatin für einen

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