Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)

Történelmi személyiségek 1809-ben - ZACHAR JÓZSEF: A magyar nemesi felkelés főparancsnoka, József nádor történelmi személyisége

JÓZSEF ZACHAR DIE HISTORISCHE PERSÖNLICHKEIT PALATIN JOSEPHS, DES OBERBEFEHLSHABERS DER UNGARISCHEN ADELIGEN INSURREKTION Die sechzehn zwischen 1526 und 1916 zum ungarischen König gekrönten Herrscher aus dem Haus Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen werden in der ungarischen Geschichtsschreibung ziemlich kontrovers beurteilt. Die für die Unabhängigkeit plädierenden Wissenschaftler betonen immer wieder, dass die Dynastie trotz der langen historischen Epoche nicht zu einem nationalen Herrscherhaus geworden ist. Für sie fällt die Tatsache schwer ins Gewicht, dass zwei von den Herrschern aus dem Haus Habsburg den Thron unrechtmäßig bestiegen hatten. Einer von ihnen war gerade der von den Ungarn als „König mit Hut" bezeichnete Joseph II., der erstgeborene Sohn von Maria Theresia, dem ungarischen apostolischen König (rechtlich gesehen war sie als Herrscher ein Mann) und von Franz I. Stephan von Lothringen, dem deutsch-römischen Kaiser. Joseph II. ließ sich nicht zum ungarischen König krönen, um vorher keinen Eid vor dem ungarischen Reichstag ablegen zu müssen, und um sich dadurch von den Verpflichtungen der ungarischen Verfassung zu befreien. Aus demselben Grund ließ die Dynastie im Jahre 1848 Ferdinand I., den Kaiser von Österreich und (als Ferdinand V.) König von Ungarn, sowie seinen zum Thronfolger bestimmten jüngeren Bruder, Erzherzog Franz Karl abdanken. Während das Haus Habsburg den jungen Franz Joseph, den erstgeborenen Sohn von Erzherzog Franz Karl, auf den Thron setzen konnte, bedeutete dieses Thronfolgeverfahren die eindeutige Verletzung der ungarischen Verfassung und war daher für die Ungarn vollkommen inakzeptabel. Bis zu seiner verfassungsmäßigen Krönung zum ungarischen König nach dem Ausgleich von 1867 war Franz Joseph unrechtmäßiger Herrscher von Ungarn. Zwischen den zwei illegitimen Herrschaftsperioden aber wurde ganz unerwartet „der ungarische Zweig" des Hauses Habsburg-Lothringen geboren, dessen Mitglieder sich mit ihren positiv beurteilten Tätigkeiten ins Buch der ungarischen Geschichte eingeschrieben haben. Dieses „zum Ungarn-Werden" erfolgte nach eigenartigen Schicksalswenden völlig unerwartet durch einen von weither angekommenen Erzherzog. Als Joseph Anton als siebter Sohn von Leopold IL, dem Großherzog der Toskana, der der dritte Sohn von Maria Theresia war, am 9. März 1776 in Florenz geboren worden war, hatte noch niemand gedacht, dass er sich später als Regent eines weit entfernten

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