Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. liehe Heilmethoden. In den untersuchten Dörfern am Fluß Ipoly blieb dieses Phänomen bis zur Mitte des 20. Jhs. erhalten. Die heilende Tätigkeit von sechs Frauen gilt noch als Teil der lebendi­gen Volkstradition, während die Tätigkeit von vier Frauen nur noch in den Erinnerungen weiter­lebt. Bei den heilenden Verfahren baten die Kurpfuscherinnen jedes Mal die Himmlischen um Anhörung. Alle waren ja - ohne Ausnahme - eifrige Personen, die ihre Religion ausübten. Den Erfolg ihrer Tätigkeit schrieben sie nicht nur ihrem Wissen, sondern auch der Hilfe der Himmlischen zu. Ihre Heilverfahren basierten aber vor allem auf Magie, auf Benutzung magis­cher Mittel, auf Beschwörung, auf Wegschickung der Krankheit. In ihnen sind also neben der religiösen Motivation auch die archaischen Elemente der Glaubenswelt und die irrationalen Kenntnisse zu linden, d. h. die aufgezeichneten Fälle zeugen von der Begegnung des Heiligen mit dem Profanen. Károly Csáky Kirchliche Prozessionen in einigen Dörfern am Fluß Ipoly Die mit verschiedenen Festen des Kirchenjahres verknüpften Prozessionen von acht Dörfern untersuchend kann festgestellt werden, daß das Umgehen, ob in profaner, ritualer oder organ­isierter Form, ein wichtiges Rituselement des religiösen Kultes, der Glaubenwelt ist. Von den Prozessionen ragen die Prozessionen zum Fronleichnam hervor, die aber am Fluß Ipoly nicht ein­heitlich veranstaltet werden. In einigen Dörfern wird die Prozession am Donnerstag, in anderen aber am Sonntag gehalten. Das wichtigste Moment der Prozession ist das Umhertragen des Altarsakraments und der Segen in den beschmückten Zelten, die die vier Himmelsrichtungen symbolisieren. Die Prozessionen stellten sich nach einer bestimmten Ordnung auf. Von den Blumen der Fronleichnamszelte, die man Hütte nannte, brachte jeder welche mit nach Hause, weil man dachte, die Blumen jagen Krankheiten weg und wehren Blitzschläge ab. In den Dörfern, die ungarisch-slowakische Bevölkerung hatten, fand die Prozession in zwei Sprachen ab, und es wurde ebenfalls in beiden Sprachen gesungen. Es wurden noch am Karsamstag Prozessionen gehalten der Auferstehung von Christus gedenk­end, am Ostersonntag in der Früh nach Christus suchend. An den drei Tagen vor dem Himmelfahrtstag wurden die verschiedenen Kreuze des Dorfes aufgesucht, das war die kreuzbegehende Prozession. Am 8. September (Maria Geburt) zogen die Gläubigen zur Marias Kapelle, über dessen Vorgeschehnisse die História Domus berichten. Die eifrigen Gläubigen begangen mit einer Prozession das Fest vom Herzen Jesu, und auch die Flur wurde bei der Korntaufe, am Tag von St. Markus (25. April) mit einer Prozession aufgesucht. Eine Prozession knüpfte sich an das Fest des Schutzpatronen der Kirche, aber auch die Naturkatastrophen führten zu einem kirchlichen Feiern mit Prozession, wie z. B. an den Tagen von St. Johannes von Nepomuk, St. Florian, St. Wendelin, St. Urban. Ein Teil der Prozessionen wurde im Laufe der Zeit infolge der Änderungen der Lebensweise und der verschiedenen historischen Ereignisse eingestellt. Die Periode des Parteistaates bedeutete dabei die größte Vernichtung. In den letzten Jahrzehnten wurden aber diese gemeinschaftlichen Zeremonien vielerorts wiederbelebt, obwohl sich ihre Raumstruktur nicht selten änderte. In diesen Zeremonien kann man die Verstärkung der Identität der Gemeinschaften und das eigenar­tige Erleben ihres religiösen Lebens sehen. Vera Schleicher Kirchliches Fest oder weltliches Vergnügen? Das Weltbild des Winzeraufzuges in Paks Die Tradition der Winzeraufzüge hatte seit den 1920er Jahren fast dieselbe Form in den Otrschaften des ungarischen Sprachraums. Diese auch durch ministerielle Verordnung geregelte, nach demselben Drehbuch gestaltete Sitte gehört zu unseren neuen, "erfundenen" Traditionen. So ist sie lange Zeit ungerechtfertigt der Aufmerksamkeit der einheimischen Volkssittenforscher ent­436

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