Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi vallásosság a Kátpát-medencében 6. der Kirche offiziell anerkannt. Bis zum Zerfall von Jugoslawien wurde der Ort von den Umwohnern heimlich besucht und verschiedene Kirchengeräte (Kreuze, Rosenkränze, Heiligenbilder, Marienstatuen) wurden an den bzw. um den Baum gelegt. Mit dem Zerfall von Jugoslawien und der Enstehung der suveränen Slowenischen Republik, d. h. in einem veränderten politischen Milieu ergab sich die Möglichkeit, die apokryphischen Formen der volkstümlichen Religiosität frei auszuüben. Diese Tatsache kann als der natürliche Ausgangspunkt für die Wiedergeburt des Kultes betrachtet werden. Seit 1 998 versuchten wir, die Personen zu finden, denen im Jahre 1 947 die Heilige Jungfrau Maria im Schwarzen Wald erschien, oder die irgendein Erlebnis oder Erinnerung im Zusammenhang mit dem heiligen Ort hatten. Neben dem Sammeln der Zurückerinnerungen machten wir als beobac­tende Teilnehmer auch die wichtigeren Maria-Feste mit, und dokumentierten die Ereignisse in Form von Fotos und Videoaufnahmen. Innerhalb von unserer drei Jahre langen Arbeit wurden mit etwa 20 Personen Interviews gemacht. In unserer Studie wird erörtert, wie der Kult in unseren Tagen, etwa 50 Jahre später zu neuem Leben ersteht, bzw. wie er auf die lokale Gemeinschaft wirkt. Das Ereignis, das im gemein­schaftlichen Leben des Dorfes zu einem Konflikt führte, war, daß sich ein Radamoser Mann - mit der finanziellen Unterstützung der im Ausland lebenden Ungarn - entschloß, am Maria-Baum eine weitere Maria-Reliquie zu setzen. An der vorderen und hinteren Seite des säulenartigen, mannshohen Bauwerks aus Holz sieht man zwei Maria-Skulpturen mit Glas bedeckt. Die Reliquie wurde am 22. Juli 2001 (am Tag von Maria-Magdalena) vom örtlichen Priester eingeweiht, der sich nie dazu äußerte, wie der Kult des Maria-Baumes von der Kirche beurteilt wird. Diesmal verkaufte der Bürgermeister seinen eigenen Wein an die Gläubigen, am Baum wurde eine Almosenbüchse aufgestellt und die Aufnahmen des Lokalfernsehens wurden nach ein Paar Tagen illegal vervielfältigt im Dorf verkauft. Die Leidenschaften und Gefühle der Gemeinschaft wurden natürlich dadurch aufgepeitscht, daß der Kult des Marienbaumes so prompt und bewußt wieder­belebt und zu materiellen Zwecken verwendet wurde. Die Gegensätze wurden dadurch noch weit­er vertieft, daß der Mann, der die neue Maria-Reliquie setzte, einen maschinengeschriebenen Text über seine eigenen Zurückerinnerungen an den Baum hing. Im Dorf sind mehrere der Meinung, daß der alte Mann, der früher nur selten den Ort aufsuchte, seine eigenen Erlebnisse, seine eigene religiöse Bekehrung in den Mittelpunkt des sich wiederbelebenden Marienkultes stellen will. Die individuelle Einmischung in die auf Gemeinschaftsebene existierende Kultentwicklung, die von den Mitgliedern der Gemeinschaft abgelehnt wurde, führte zu Konflikten und zu dem Gefühl, den Kult zu privatisieren. Das Gleichgewicht der Rolle der Personen, die den Kult früher bzw. in unseren Tagen pflegten und (um)gestalteten, änderte sich. Heutzutage kann man die Umgestaltung des Kultes beobachten, die vielseitig ist, und die die Interessenverhältnisse inner­halb der Gemeinschaft tiefst betrifft. Wir beabsichtigen, das weitere Schicksal des Maria-Baumes weiter zu erforschen und zu dokumentieren. Lívia S. Balázs Religiöse Elemente in der Tätigkeit einer Volksheilpraktikerin Die Studie macht einige Elemente der religiösen Visionen der Győrer Volksheilpraktikerin Frau Steingard. Die Heilpraktikerin, die mit 14 Jahren nach Győr kam, ist im Jahre 1950 in Szil (Rábaköz) geboren. Die Neigung zur Einsamkeit in ihrer Kindheit, das Nichtverstandenwerden, dann die Visionen, die verschiedenen Krankheiten, das todesnahe Erlebnis identifizieren sie mit den Heilpraktikern, Gelehrten und Tötenbeschwörern des bäuerlichen Weltbildes. Sie knüpft sich aber an die Medien unserer Tage durch die Methode der Aneignung ihrer Kenntnisse - die nach ihrer Behauptung von außerirdischen Wesen stammen -, bzw. durch ihre Tätigkeit als Schriftstellermedium. Als Schriftstellermedium hört sie die Stimmen ihres Meisters im Kopf, und sie vermittelt dessen Informationen. Mehrere Elemente von diesem niedergeschriebenen, eige­nartigen, wissenschaftlichen und religiösen Stoff tauchen in den Arbeiten der 434

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