Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)
Rezümé
Resümee Gyula Kocsis, Völkerkundenforscher (Budapest): Die Bevölkerung von Jászberény am Ende des 17. Jahrhunderts im Spiegel der römisch-katholischen Matrikeln und der Pentz-Registrierung Jazygien wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts als eine Landschaft mit eigenartiger, von seiner Umwelt abweichender Kultur in den zeitgenössischen Beschreibungen dargestellt. Von den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts an behandelten historische, anthropogeographische und ethnographische Abhandlungen die Eigentümlichkeiten der hier lebenden Kollektive. Die letzteren Untersuchungen legten in der fortlebenden, sich auf eigenen Grundlagen weiterentwickelnder Kultur und in ihren Privilegien aus dem Mittelalter der in dem 13. Jahrhundert eingewanderten Population iranischer Herkunft den Grund der eigenartigen ethnographischen Züge fest. Der Verfasser der vorliegenden Abhandlung vermutet aber aufgrund seiner eigenen Untersuchungen, dass die Bevölkerung des Gebiets während der osmanischtürkischen, Herrschaft (1526-1686) in nicht geringem Masse ausgetauscht wurde. Seine Behauptungen versucht er mehrseitig urkundlich zu belegen. In dieser Arbeit vergleicht er die Familiennamen des aus dem Jahre 1699 erhaltenen Vermögensregisters mit denen in den Kirchenmatrikeln in der als Verwaltungszentrum geltenden Siedlung, in Jászberény. Im ersten Teil des Werks zeigt der Autor aufgrund der nichtnominalen Untersuchung der Kirchenmatrikeln die Schwankung der Geburtenziffern und der Sterbeziffern im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts, und er stellt fest, dass die natürliche Bevölkerungszunahme wegen der hohen Sterbeziffer nicht ausgereicht hätte, die Bevölkerung zu reproduzieren, bzw., dass zur Zunahme der Bevölkerung Einwanderung nötig war. Der zweite Teil der Abhandlung besteht in dem Vergleich der in den Kirchenmatrikeln eingezeichneten Familiennamen mit denen in der PentzRegistrierung. Der Autor verrichtet aufgrund der ab 1675 geführten Tauf-, Heiratsmatrikeln und Sterbebücher die Rekonstruktion der römisch-katholischen Familien in Jászberény, und konstatiert, seit wann die Personen /die Haushaltsoberhäupter/ der Registrierung von 1699 in den Kirchenmatrikeln zu finden sind. Der Erzeuger der Registrierung von 1699 zeichnete sorgfältig auf, ob die registrierte Person einheimisch oder eingewandert war, aber er äußert sich nicht darüber, nach welchen Kriterien er die Bevölkerung zwischen diesen beiden Gruppen unterschieden hatte. Die überwiegende Mehrheit der für einheimisch gehaltenen Familien war vor 1675, d.i. dem aufgrund der Matrikeln prüfbaren Zeitabschnitt schon in Jászberény wohnhaft. Bezüglich der Einwanderer können wir aussagen, dass sie lange, in manchen Fällen 25 Jahre lang ihr Eingewandert sein in Erinnerung hielten. Eingewanderte Einwohner siedelten im Jahrzehnt nach 1686 /Ofens Zurückeroberung/ in bedeutender Zahl in der Stadt an, ihre Mehrheit aber dürfte erst in der zweiten Hälfte der 1690er Jahre angekommen sein. Die verrichtete arbeitsintensive Forschung weist ein weiteres - recht unerwartetes Resultat auf: in den Kirchenmatrikeln von 1698-1699 sind insgesamt 130 Haushaltsoberhäupter erwähnt, die wir in der Registrierung von 1699 nicht finden. 57 Personen von ihnen sind bereits vor 1690 in den Matrikeln auffindbar. Weitere 57 Familienväter kommen erst 1698-99 vor. Sie sind diejenigen, durch deren 446