Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Neids, der sich aus der listigen Registrierung ergab, wer wie viel verlor und wer der bessere Patriot war. Die Lösung der unseligen Lage liegt daran, wie weit es gelingen wird, in den Gemeinschaften die kohärente Kraft der Familie, des Glaubens und der Kirche, sowie die der Schule wiederherzustellen. Éva Juhász, Völkerkundenforscherin: Entstehung einer griechisch - katholischen Zigeunergemeinde Nach dem gegenwärtigen Stand der Forschungen ist eine Manifestation der Religiosität des Zigeunertums solcher Art alleinig, welche wir in Hodász und in Kántorjánosi antreffen können. Das Kántorjánoser Walachenzigeunertum ist hinsichtlich seiner Religion griechisch - katholisch, das beweisen nicht nur die Eintragungen in der Matrikel, sondern ihr auch bis heute aktives Religionsleben. Die Zigeunergemeinde hat eine sehr junge Geschichte. Laut den Daten der Matrikel waren sie schon im 19. Jahrhundert griechisch-katholisch, aber das Jahr 1986 brachte in ihr Religionsleben eine bedeutende Veränderung. In diesem Jahr kam István Zolcsák als Pfarrer in die Gemeinde, der sich die Zigeunerschaft, die Führung ihres Glaubenslebens als seine seelsorgerische Pflicht annahm. Für nachahmenswert hielt man das Muster von Hodász, wo Mitte der 1940-er Jahre Miklós Sója das Zigeunertum seiner Gemeinde anschloss. Das Religionsleben der in Kántorjánosi lebenden Zigeuner setzt sich aus mehreren Elementen zusammen und ändert sich von Tag zu Tag bedeutend. Einerseits behiel­ten sie einige Elemente von ihrer Lebensform aus dem Zigeunerlager (Beiwohnen, Eidablegung); bestimmte Feste, wie z. B. die Matzenweihe begingen sie den Ungarn nachahmend und verstanden nur später das Wesen des Brauches; und die neuen Richtungen, wie z. B. die charismatische Neuwerdung und der Auftritt der Pfingstevangelisten beeinflussten ihr Glaubensleben. Am Ende der 1980-er Jahre beschlossen sie, eine eigene Kirche zu bauen, die nicht nur einen Ort für ihr gemeinsames Glaubensleben bietet, sondern auch Anlass und Möglichkeit zur Übung ihrer Sprache und zur Bewahrung ihrer Kultur gewährt. Die Kirche wurde sehr schnell fertig, und am ersten Oktober 1993 weihte sie der Bischof Szilárd Keresztes zur Beschützung der Mutter Gottes ein. Über das Kántorjánoser griechisch-katholische Zigeunertum lässt sich feststellen, dass es ein sehr festes und tiefes Glaubensleben führt, das äußerst farbig und komp­lex ist. Der Aufbau der Zigeunerkirche, ihr religiöses Leben, ähnlich dem Fall von Hodász, veränderte auch ihre Alltage. Sie sind stolz auf sich, da sie ein Vorbild für ihre Kinder sind, die diese Erziehung, Lebensweise und Glauben an ihre Nachkömmlinge weitergeben sollen. Mit dem Beitritt zur Kirche vervollständigte sich der Prozess, mit dem der Staat Ende der 1960er Anfang der 1970er Jahre ange­fangen hat, mit der Aufhebung der Lager und armseliger Hütten, mit der Erschaffung von komfortablen Lebensumständen. Die Integration in die Kirche half auch bei der Integration in die Gesellschaft. 417

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