Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Das griechische Katholikentum kann also in horizontaler Raumaufteilung als kul­turelle Grenzenzone auch als raumaufteilendes Mittel in Europa angesehen werden. Der Begriff Grenze trägt vier grundlegende Funktionen: Trennung, Bindung, Puffer, Filterung. Der griechisch-katholische Zwischenraum als Kulturregion ver­fügt über keine scharfen Grenzen. Diese Region selbst funktioniert nicht als linien­artig trennendes Raumelement (Schranke - Barrier), sondern aufgrund des oben Beschriebenen als dynamische Grenzenzone. Die einzelnen Disziplinen inter­pretieren vermöge ihres Charakters als übrigbleibende drei Grenzentypen das Gebiet der europäischen unierten Kirche. In der geopolitischen Denkungsart gilt der griechisch-katholische Streifen in unseren Tagen als ein künstlich gestalteter östlicher Schutzstreifen (Filterungsstreifen) des Westen. Zwischen Europa und darin der griechisch­katholische Streifen wird zum Vertragsraum des vereinheitlichten Europa erhoben, aber er wird (nach wie vor) als Rand (Transit)raum behandelt. Die geographischen Modelle und die Geschichte zeigen diesen Streifen in ihren makroregionalen Analysen wieder als trennendes Medium, als eine beständig bewegliche, im Raum fortschreitende, seine Ausdehnung ändernde Pufferzone (frontier). Die ethnographischen Analysen aber heben nicht den trennenden Charakter der griechisch-katholischen Gemeinden hervor, sondern aufgrund ihrer Bildung unter­suchen sie die Grenze als verbindenden, verknüpfenden Streifen (Kontaktzone). Aber diese Grundprinzipien - wie ich es vorgeführt habe - spiegeln nur den wesentlichen, scheinbaren Charakterzug des makroregionalen Raumstruktur­Spielraums des griechischen Katholikentums wider und bestimmen seine Interpretierungsrahmen je nach Disziplinen. Sie zeigen nicht aber die mannigfachen Variationen der unierten Kirche, welche durch Erforschungen auf Meso- und Mikroebene herbeigerufen, an einzelne Orte gebunden werden können, weil sie sie nicht zeigen können. Zsuzsanna Erdélyi, Völkerkundenforscherin (Budapest): Textvorbilder der archaischen Volksgebete im Europa des Mittelalters Die Textvorgeschichte der archaischen Volksgebetsgattung muss in der national­sprachigen sakralen Poesie des Spätmittelalters gesucht werden. Besonders in den Gattungen, die das gefühlsbetonte, (emotive) religiöse Erlebnis der Franziskanergeistigket ins Leben rief und in ganz Europa verbreitete. Diese Gattungen sind in erster Linie die Leidensgeschichte und Marias mütterliche Leiden wachrufenden poetischen Zweige die Passions - Epik und die Marias-Trauenklage­Lyrik. Die Texte berichten nicht nur über die Geschehnisse auf dem Golgatha, son­dern sie bewegen den Gläubigen auch zum Erleben, zur Identifizierung mit diesen Geschehnissen, der für all dies verschiedene seelische Belohnungen, Heilmittel erhält. Damit sind wir schon zum Kernpunkt der Volksgebete, zum Sinn des Erzählens quasi zu seinem Verdienst gelangt. Das drücken die sogennanten Schließformeln aus. Da sie sowie in unserer Tradition als auch in der anderer Völker gebundene Formen sind, war es gegeben, dass ich diesbezüglich in der Zeit zurück­gehend der Vergangenheit dieser Praxis sowie in Mündlichkeit als auch in 408

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