Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Márta Forr ai, Bibliothekarin (Kaposvár): Baugeschichte der Herz-Jesu-Pfarrkirche zu Kaposvár Die Bauarbeiten der Zuckerfabrik in Kaposvár wurden im Herbst 1894 vollendet. Die Fabrik ließ 1917 die Dampfmühle der Agrar-Industriellen Aktiengesellschaft erbauen. In diesem Stadtteil funktionierte auch der 1883 errichtete Schlachthof. Die Einwohnerschaft der Gegend setzte sich aus landwirtschafdichen Arbeitern, aus Landtagelöhnern und in kleinerer Zahl aus Ackersleuten zusammen. Die hier wohn­haften Menschen waren von der in der Stadtmitte stehenden Pfarrkirche weit ent­fernt, ihre Seelsorge war ungelöst. Nándor Rott, der Bischof zu Veszprém erkannte Anfang der 1920er Jahre die Notwendigkeit des Aufbaus einer Kirche. Er ernannte ab 1. September 1923 in die Elementarschule in der Pécsi Strasse den Kaplan aus Attala Zoltán József Boldizsár zum Religionslehrer. Der Religionslehrer beschäftigte sich nicht nur mit den Kindern, er hielt auch die Seelsorge der erwachsenen Gläubigen für wichtig. Der energische Pfarrer konnte den Gedanken an den Kirchenbau nicht loswerden. Zu Weihnachten 1923 führten die Schüler im großen Saal der Zuckerfabrik ein Krippenspiel vor, dessen reine Einnahme sich auf 7 Doppelzentner Weizen belief, das war die Grundlage für den Kirchenbau (zu jener Zeit wurde er Geldwert in Weizen ausgedrückt). Am 2. Oktober verschied der in ICaposvár gebürtige Domherr zu Pécs Alajos Döbrössy. Er hinterließ sein Vermögen zum Zweck der aufzubauenden Kirche unter der Bedingung, dass seine Asche und die seiner Eltern in der Krypta der Kirche beigesetzt werden sollen. Im Frühling wurde der Kirchenbauausschuss gebildet, dessen Mitglieder hießen wie folgen: Bürgermeister dr. György Vétek, Vizespan Andor Tallián, Abtpfarrer dr. József Hoss, technischer Stadtrat Sándor Bereck, Religionslehrer Zoltán Boldizsár, Leiter des Staatsbauamtes Béla Depóid, Mühlenbesitzer Jenő Heigl, Grundschuldirektor Péter Horváth, Landwirt István Kiss, Generaldirektor der Zuckerfabrik Alajos Kladnigg, pensionierter Grundschuldirektor István Lengyel, Rechtsanwalt Ferenc Neubauer, Mühlenbesitzer János Tankovics, Landwirt Lajos Teglovics, Anwaltskammer-vorsitzender János Zobrák. Auf das Preissausschreiben sind 6 Pläne eingelaufen. Einem Ausschuss in Budapest wurden 3 von ihnen zur Fachbegutachtung übergeben. Am Gutachten beteiligten sich am 4. Februar 1925 in Budapest dr. József Hoss, dr. György Vétek und Zoltán Boldizsár. Dr. Ottó Szőnyi, Vorsitzender des Landesausschusses der Baudenkmäler ersuchte Gyula Petrovácz darum, einen Plan zu entwerfen, der den Vorstellungen der Kaposvárer entspricht, nachdem der Ausschuss die 3 eingereichten Pläne ungeeignet gefunden hatte. Der Architekt entwarf die Kirche in romanischem Stil. Auf 2 Mrd Kronen belief sich der Kostenvoranschlag. Diese Summe war durch die Gratisarbeit der Gläubigen um 20-25% herabzusetzen. Weitere Kosten der Bauerarbeiten wurden aus großzügigen Spenden, aus vorteil­haften Anleihen, aus Almosenbüchsen, aus Lotterie, aus den Einnahmen von Konzerten und Bühnenvorstellungen, aus Ziegelzeichnungen und Gratisarbeit her­beigeschafft. Die Grundsteinlegung erfolgte am 5. Juli 1925. Die fertiggebaute Kirche wurde am 19. Juni 1927 von Bischof Nándor Rott eingeweiht. 405

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