Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Verstärkung und Erneuerung der Gläubigkeit durch die Empfehlung neuer Kulte und Gläubigkeitsformen. Die Marienehrung wurde durch die Lehren des Trienter Konzils von der Ehrung der Heiligen- und Marienbilder, von Ablässen und von der Sündenvergebung bekräftigt. Landesweit nahm die Zahl der Wallfahrtsorte, ihre Dynamik und Bedeutung zu, zu dieser Zeit erstarkte der Marienkult in Csíksomlyó, der Pfingstenkirchgang und wurde in Pflege der Franziskaner zum Gnadensort des Marienkults. Nicht nur Csík, sondern auch das Gebiet von Fels-Háromszék gehört in diese sakrale Region hinein. Von der Leidenschaft der wiederbelebten Gläubigkeit, von der Abbüssung zeugen selbstbeschuldigende Bußprozessionen, es vermehren sich Gelöbnis- und Dankwallfahrten, denn die Religiosität des Barockzeitalters durchfuhr, durchdrang alles, den ganzen Lebensbereich als letzte der großen Geistesströmungen. Das 18. Jahrhundert versprach nicht ruhig zu werden. Das vorige Jahrhundert hatte die Bevölkerung von Csík arg hergenommen mit seinen „großen Verderbnissen": mit der Pest (1646), mit den Tatarenstreifzügen, dann mit dem Kurutzenstreifzug. Die Fragen des Menschen des Zeitalters, die der Motivationen des Seelenlebens analysierend, können wir auf Behringers Untersuchungen basieren, nach dessen Auffassung das Wetter in den Agrargesellschaften eine hervorragende Rolle spielt, das sich auf die menschliche Gesellschaft und auf deren Reaktionen auswirkt. In dem Zeitgenossen ruft die europaweit ungünstige Witterung Angst hervor, auf die er Erklärungen sucht, nach ihrer Bearbeitung, ihrer Deutung trachtet in der Absicht, sie ertragen zu können. Für die Zeitgenossen bleibt nur der Glaube als Stütze, in dem sich die Ängste lösen, die Schicksalsschläge dem bestrafenden Gott zugeschrieben werden. Auch die Religionslehren steigern diese Deutung. Die im Leben des Einzelnen und des Kollektivs eingetretenen Tragödien veran­lassen den Gläubigen mit der Einhaltung der Gläubigkeitsformen, Busse zu tun, abzubüssen, sie regen zu „frommen Devotionen" an, deren Ziel ist, die Aussöhnung zu erwirken, Sündenvergebung, einen vollen Ablass zu erhalten. Die Erhaltung eines vollen Ablasses ist auch durch Missionen erfolgt, mit deren erfolgreichem Ende, zu deren Andenken, zur möglichst weiteren Sicherung der Wirkung ein Kreuz gestellt wurde. (Mission = eine für das Volk gehaltene, l-2wöchige Predigtenreihe, mit dem daran geknüpften Andacht und mit der Kommunion zur Förderung der Gläubigkeit.) Ihr Wesen besteht in dem Erstarken im Glauben und in der Erneuerung durch die christliche Lehre, der in drei Dörfern je ein Andenken gesetzt wurde: im Jahre 1746 in Csíkszendélek, Csíkszentkirály und Csíkmenaság. Dies dürfte der „T: P.: JÓSA. MIS." (Missionär, vermudich ein Franziskanerpater) verkündet haben, dessen Namen ein Kreuz in Csíkszendélek verewigte. Eine andere Offenbarung des religiösen Volkslebens sind die aus individuellem Gelöbnis gestellten Kreuze, deren Motivation dieselbe ist wie bei der Angelobung einer Wallfahrt, die auch vor der Welt, der Gemeinschaft evidenterweise zum Ausdruck gebracht wurde durch eine Handlung, die sich in das religiöse, kollektive Gemüt einfügte: wiederum durch die Stellung von Kreuzen. Die Reihe der Gelöbniskreuze in Csík eröffnet das von István Boldizsár aus Tusnád, zur Zeit Pfarrer in Csíkkozmás 1651 in Tusnád gestellte Kreuz. In Csíkcsatószeg ließ Pálné Csobod, 1707, in Csíkjózsefné Szabó, 1753, in Csíktusnád Ferenc Beteg, 1743 403

Next

/
Thumbnails
Contents