Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)
Rezümé
Resümee Eva Szacsvay, Völkerkundenforscherin/Budapest: Die protestantischen Illustrationen und die Volkskunst Auf den inneren Einrichtungen, an den Holzdecken, auf den Chören, den Kanzeln und auf den vorderen Teilen der Bänke der protestantischen Kirchen aus dem 1718. Jahrhundert sind in Blumenornamentik gesetzte, figurenreiche Illustrationen zu sehen, die als Vorläufer der Volkskunst angesehen werden können. Die in der Blumenornamentik selten vorkommenden Abbildungen sind mit der darstellenden Kunst verwandt. Aus der dem 17. Jahrhundert vorausgehenden Ara wurden an den Wänden der Kirchen neben den originellen Fresken Aufschriften aus der frühen Epoche der Reformation und Blumenornamentiken während der Restaurationsarbeiten an den Gebäuden freigelegt. Die Vorläufer der gefärbten Holzdecken aus dem 18. Jahrhundert existierten schon an den Wandanstrichen der früheren Jahrhunderte, eine protestantische dekorative Kunst zustande bringend, die an den ehemaligen kirchlichen Gegenständen, an Gefäßen und Textilien, bzw. an Anstrichen der Einrichtung, an Möbeln läufig wurde. Das theologische Programm dieser frühen protestantischen Kunst interpretiert die Zusammenhänge zwischen den Illustrationen und den Texten. Die Aufschriften und die Abbildungen stehen in enger Beziehung zueinander. Eine Gruppe der Illustrationen fügt sich z. B. in den Ideenkreis des Jüngsten Gerichts. So tauchen neben den eindeutigen Drachen- und Schlangenmotiven regelmäßig die Taten und Betörungen des Satans betreffende Motive auf, der Teufel in der Figur eines Türken, die Sirene als Unkeuschheit und Bacchus als Symbol der Berauschtheit, der Débauche. Unter den Bildern, die eine lehrende Bedeutung haben, sind die über zwei Bedeutungen verfügende Eule, die ein Symbol für Christus ist, der Hase oder der über eine positive Bedeutung verfügende Hirsch zu erwähnen. Noah und Jonas sind die Wachrufer der Apokalypsen aus dem Testament. Aus diesem Ideenkreis stammen auch die Aufschriften. Die an die Wände der Kirchen gesetzten Aufschriften rufen die Stimme, Rede und Lehre Gottes, ihre primäre Funktion ist, wie bei den katholischen Wandbildern die sakralen Orte "rein" zu halten und die Wiedergabe der biblischen Lehre. In unserer Ara aber, im 17-18. Jahrhundert sind die durch die historischen Zustände (Türkenbesetzung und Kriege, dann die Gegenreformation) begründeten Ängste des Jüngsten Gerichts in den Texten zu lesen, d.h. sie enthalten Bitten bezüglich der Bekehrung, der Beseitigung von Sünden und des Gebetes, mit dessen Hilfe der Teufel ferngehalten werden kann usw. In ihrem Hintergrund ist der Puritanismus und später die Spuren der Geistes- und Gnadenrichtung des Pietismus zu sehen. Die protestantische Kunst, die in den Mittelpunkt der Dekoration Bibelwörter und Symbole setzte, ist Vorläufer der Volkskunst, d.h. der Ornamentik, denn die Vorläufer dieser Gegenstände sind sowohl die Technik, als auch die Ornamentik, die Bilder, die Datierung und die Aufschrift betreffend an den protestantischen kirchlichen Gefäßen und Textilien aus dem 16-17. Jahrhundert zu sehen. Ab dem 16. Jahrhundert lösten infolge der Reformation im Inneren der Kirchen die Bilder, die über Ikonographie verfügten, dem Predigerprogramm der Reformation entsprechend, Abbildungen mit symbolischer Bedeutung ab. Die Änderung geschah durch den Wechsel von der symbolischen Kommunikation zu den Kommunikationsmitteln Stimme-Rede-Text. Die Anwurzelung der 400