Népi vallásosság a Kárpát-medencében 2. A hasonló című, 1991-ben Veszprémban megrendezett konferencia előadásai és hozzászólásai (Veszprém-Debrecen, 1997)

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Attila Sclnicezi Kovács (Volkskundler, Budapest) Die Sonnenblume als religiöses Symbol der Neuzeit Die erste Beschreibung der aus Amerika stammenden Kulturpflanze wurde 1568 veröffentlicht. Dabei handelte es sich um ein Exemplar aus den königlichen Garten in Madrid /Abb. 1/. Die außergewöhnlichen Eigenschaften der Pilanze faszinierte die Menschen des 16. und 17. Jahrhunderts. Am auffälligsten war der spezielle Heliotropismus. Aufgrund dieser Eigenschaft wurde auch in mehreren Sprachen der Name für die Pilanze festgelegt: Sie heißt ungarisch "napraforgó", französisch "tournesol" und russisch "podscholnetschnik". Wegen ihrer besonderen Eigenschaften wurde die Pflanze sehr bald auch in Werke über die religiöse Symbolik aufgenommen. Unter dem Motto :"Non inferiora secutus" /Abb. 2/ findet sich ein erster diesbezüglicher Verweis im Jahr 1590. In den Büchern über Symbolik aus dem 17. und 18. Jahrhundert verbindet sich mit der heliotropen Pflanze schon konsequent das neuzeitliche Bild der Sonnenblume als Symbol der Treue zum Willen Gottes /Abb. 3-4/. Diese ansprechende Symbolik hatte bei der Auswahl von Titeln für Predigtensammlungen einen großen Einfluß /Abb. 5/. Es ist auffällig, daß das Sonnenblumensymbol in die profane Sphäre einzog, als die Pilanze im 19. Jahrhundert als Nutzpflanze Verbreitung fand. In der Blumensprache des Bürgertums drückte man mit diesem Symbol den Glauben an die Liebe aus, in der Volksdichtung hingegen stand der Name der Sonnenblume für Untreue und zwar im Vergleich zum anderen lebens­spendenen Element, der Muttererde. •József Horváth (Historiker. Győr) Beitrag zur Erforschung der Volksglaubens aufgrund von Testamenten aus der Stadt Győr aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert Für die Erforschung des Volksglaubens sind Testamente wichtige Quellen, weil in ihnen neben den Gründen für die letztwilligen Verfügungen oft auch zahlreiche Verweise auf Bibelstellen vorkommen und der Erblasser auch Anordnungen über Leib und Seele trifft und schließlich bei der Auflistung der Erbschaftsmasse auch über Gegenstände verfügt, die in einem direkten Bezug zur Ausübung der Religion stehen, wie z.B. Rosenkränze. Agnus Dei oder Heiligenbilder. Der Verfasser dieses Aufsatzes konnte 804 Testamente aus dem XVII. und I08 Testamente aus dem XVIII. Jahrhundert, die alle in der Stadt Győr verfaßt worden waren, diesbezüglich auswerten. In einigen Testamenten findet sich auch der Hinweis, daß der Erblasser vor Erklärung seines letzten Willens die Heilige Beichte und die Kommunion empfangen hatte, in anderen werden die Erben zum Anhalten im rechten Glauben ermahnt. In vielen Testamente werden die Empfänger milder Gaben genannt. 905 dieser milden Gaben stammen aus dem XVII. und 164 aus dem XVIII. Jahrhundert. Der Verfasser ordnet sie nach Empfängern und untersucht, wie sich der Beliebtheitsgrad der typischen Empfänger, also bestimm­ter Klöster. Kirchen und Kongregationen in und außerhalb der Stadt Győr im Laufe der Zeit ändert. Das untersuchte Quellenmaterial liefert zahlreiche Anhaltspunkte, die uns Kenntnisse über die religiösen Verhältnisse im Győr von damals verschaffen und diese bereichern. Katalin Pctánovics /Volkskundlerin, Keszthely/ Träume und ihre Rolle im Leben einer Frau Ausgehend von ihren Träumen wird das Leben und die innere Entwicklung einer frommen, siebenundsiebzigjährigen Dienstmagd beschrieben Die Autorin des Beitrages ordnet die Träume in drei Gruppen: 1. Warnträume, die Familienprobleme berühren ßl 533

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