K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2005/9. (Veszprém, 2005)
K. PALÁGYI, SYLVIA: Ergebnisse der Forschungen der vergangenen 10 Jahre in Baláca und das Centenariumsjahr
Die Luftfotografie ist im Falle von Baláca fallweise zu betrachten. Die Foto entstanden und enstehen, als Nebenprodukte von Flügen zu anderen Zwecken. Die von J. Kaposvári und T. Lörentei zur Verfügung gestellten Aufnahmen (s.: später in diesem Band) zeigen jedenfalls, dass in der Nähe des Gutshofes bislang nicht bekannte, wichtige Gebäude liegen. Am Ende der 70-er Jahre, dann später im Jahre 1984 wurden in Baláca die ersten geophysikalischen Messungen erstellt. 27 In Baláca begannen im Jahre 1999 die moderneren Erdradarmessungen. Zu den ersten Messungen wurde das Gebiet des XVII. Gebäudes ausgewählt, weil dort die kontinuierliche Freilegung des Gebäudes möglich gemacht hatte, die Messungsergebnisse durch die Ausgrabungen zu bestätigen oder zu widerlegen. Die Umfassungsmauer des Gutshofes konnte durch die Messungen eindeutig bestimmt werden, aber die sich gezeigten Mauerindikationen bei dem XVII. Gebäude konnten wir nicht in jedem Fall bestätigen. 28 Hingegen sind Wandindikationen aufgetaucht, die daraufhinweisen, dass die Bebauung des Gutshofes innerhalb der Umfassungsmauer viel dichter war, und wir können auch außerhalb der Umfassungsmauer mit Gebäuden rechnen, obwohl ein Teil davon, wegen der Nähe der mittelalterlichen Kirche, auch aus dem Mittelalter stammen kann. 29 Gleichzeitig mit den archäologischen Forschungen und der vorläufigen Veröffentlichung der Ergebnisse wurde die Publikation des entdeckten Fundmaterials weitergeführt, in erster Linie die der Münzen (K. Sey, M. Torbágyi), die der Terra Sigillaten (D. Gabler) und die der gestempelten pannonischen Ware (E. Maróti). Die überwiegende Mehrzahl der zwischen 1991 und 2000 gefundenen Münzen stammt aus dem dritten Drittel des 4. Jahrhunderts, aber die früheste wurde in dem Zeitraum zwischen 98 und 117 angefertigt. Auf das früheste Leben von Baláca weist eine in den Jahren zwischen 41-54 geprägte Claudius-Münze hin, die während einer Feldbegehung auf dem Territorium des Gutshofes gefunden wurde. Der große Teil der aus dem 4. Jahrhundert stammenden Münzen wurde in Siscia hergestellt. 30 Unter den Terra Sigillaten des Hauptgebäudes (I.) von Baláca ist das SigillataMaterial aus der Severus-Zeit aus Rheinzabern hervorherrschend. 3 1 Die von D. Gabler in eine Tabelle gefassten Zahlenangaben zeigen uns auch bei dem II. Gebäude von Baláca die überwiegende Menge der aus Rheinzabern verglichen mit dem Vorkommen der aus Mittel-Gallien und Westerndorf stammenden Waren. 32 Die in dem mehrmals umgebauten II. Gebäude gefundene aus Nord-Afrika stammende terra sigillata chiara ist in Baláca zum ersten Mal vorgekommen, was auf die wirtschaftliche Verbindung zwischen Pannonién und dem Küstengebiet des Mittelmeerraumes in dem 3.-4. Jahrhundert hinweist. 33 In Baláca ist die gestempelte Ware aus West- und Ost-Pannonien vertreten, einige davon wurde im Aquincum, Gorsium und Brigetio hergestellt. E. Maróti vermutet, dass die in Pannonién eine eigene Gruppe darstellenden Gefäße mit Reliefdekor, eventuell in Baláca hergestellt wurden. 34 In der im Jahre 1976 begonnenen zweiten Phase der Ausgrabungen in Baláca wurde sehr schnell klar, dass diese neuerlichen Forschungen neue Wandgemäldebruchteile