K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2002/7. (Veszprém, 2007)

GABLER DÉNES: Die Sigillaten von Baláca 4. - A balácai sigillaták 4

rien von Baláca entspricht dem Anteil der einzelnen Werkstätten im umfangreichen Fundmaterial von Vindobona. Sämtliche in Baláca von mehreren Stücken vertretene Serien zeigen dort herausragende Werte - die das Vierfache, an andererer Stelle sogar das Siebenfache unserer Funde ergeben. Vindobona Carnuntum Brigetio Comitialis V 16 27 3 BF Attoni 21 11 13 Ware mit E. 25-26 47 16 Attilus 11 8 8 Die Gruppe Bernhard III vertreten sieben an den Töpfer Janu(ariu)s zu bindende Schüsselnfragmente. 91 Während es sich, laut Bernhard, bei diesem Töpfer um einen der spätesten Produzenten handelt, attributierte K. Bittner diese Ware auf Grund der Affinität mit den Typen Januarius I bzw. Reginus I erneut zur frühen Gruppe. 92 W. Zanier dagegen berief sich zu Recht darauf, dass man mit bloßen Korrelationstabellen und mathematischen Formeln die Datierung dieses auch bei uns relativ häufigen Typs nicht erledigen könne. 93 Die mit den Markomannenkriegen in Zusammenhang zu brin­genden Zerstörungsschichten enthielten nirgendwo Janu II-Sigillaten, in späterem Kontext allerdings kamen sie in Köngen 94 und Ladenburg zum Vorschein. In einem nach 246 aufgefüllten Keller in Ladenburg befand sich ein Janu II-Gefäß, dass im Zeitraum unmittelbar vor der Zerstörung benützt worden sein dürfte. 95 In der in Rheinzabern freigelegten, vermutlich um 235-245 n. Chr. verfüllten Grube 17 c kam diese Ware ebenfalls zutage. 96 Eine ähnliche Datierung erlaubt das Fundinventar des 240/242 zerstörten Kellers 5 von Pocking. 97 Die Gruppe III müßte demzufolge bereits vor 244 n. Chr. mit ihrer Tätigkeit begonnen haben, wie auch das Material des um 242/244 vernichteten Regensburg-Großprüfening bestätigt, wo die Ware der Gruppe schon vertreten ist. In Anbetracht dessen hat man die Produktion des Janu II in die ausgehende Severerzeit bzw. den darauf folgenden Zeitraum datieren. Möglich, dass aus den Formschüsseln eines „frühen Janu I" auch im mittleren Drittel des 3. Jahrhunderts Gefäße geformt wurden: vielleicht gab es ja zwei zu verschiedenen Zei­ten produzierende Töpfer identischen Namens. Das beeinflusst die chronologische Stellung der in Baláca gefundenen Sigillaten jedoch nicht. Bemerkenswert ist weiter­hin, dass die von Janu II hergestellte Ware - was die Affinität der Ziermotive anlangt - auch den späten Julius Ii-Julianus I Typen entspricht. 98 Bei den Serienuntersuchun­gen machten archäologische Evidenzen die Schwachstellen der auf Affinitätswerten beruhenden Chronologie deutlich: In Rheinzabern waren in einem eine Ofenfüllung beinhaltenden, geschlossenen Fundkomplex bis zur Untergruppe II b-III c alle Typen vertreten, 99 was darauf hindeutet, dass es während der Produktionszeit der großen Untergruppe II b bzw. der Gruppe III zu Überschneidungen gekommen sein muss. Denn dass in unserem Material nur zwei Prozent der Funde an die in die Mitte des 3. Jahrhunderts zu datierende Gruppe zu binden sind, ist zumindest eigenartig. Nach der severischen Zeit gingen die Rheinzaberner Sigillatalieferungen also drastisch zurück.

Next

/
Thumbnails
Contents