K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2002/7. (Veszprém, 2007)

GABLER DÉNES: Die Sigillaten von Baláca 4. - A balácai sigillaták 4

in die Severerzeit zu setzen ist. Die Keramik der Primitivus-Gruppe kommt sowohl im Gräberfeld von Regensburg, als auch in der Heddernheimer Phase III und im Material der Zerstörungsschicht von Regensburg-Großprüfening vor. 82 A. Mees und M. Kortüm datierten die Primitivus-Gruppe in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts. 83 Allerdings ist der den vierziger Jahren des 3. Jahrhunderts folgende Zeitraum was die Donaupro­vinzen angeht nicht wahrscheinlich, da Rheinzabern diese Märkte nach 233/244 ver­mutlich verloren hat. 84 Zwischen den größeren chronologischen Gruppen verteilt sich das Fundmaterial von Baláca wie folgt: antoninisch 9 St. 2,0 % spätantoninisch-severisch (Gruppe I b - II a-c) 65 St. 14,3 % spätseverisch-mittl. Drittel 3. Jh. 9 St. 2,0 % 80 % des Fundmaterials kann an keine der Werkstätten gebunden und nur auf Grund von Qualitätsmerkmalen der Rheinzaberner Manufaktur zugeordnet werden. Dessen ungeachtet weist die obige Aufstellung einen Anstieg des Fundmaterials der Severerzeit auf das Siebenfache gegenüber früher aus. Dieses Wachstum ist selbst dann beachtlich, wenn man berücksichtigt, dass das spätantoninisch-severische Zeit­alter doppelt so lange als der von 150 n. Chr. bis zu den Markomannenkriegende reichende Zeitraum dauerte. Ein sprunghaftes Wachstum war auch im Falle der Hercules-Villa in Aquincum zu beobachten, wo die Gruppen I b 2 - II a-c 92 % der Rheinzaberner Sigillaten ausmachten. In Vindobona ist das Wachstum geringeren Ausmaßes (I a -1 b 1 = 109 St., I b 2 - II a-c = 341 St.), und im Falle von Carnuntum (erstere: 195 St., letztere: 419 St.) oder Brigetio (erstere: 43 St., letztere: 99 St.) kaum noch wahrnehmbar. Auch andernorts gibt es keine so bedeutende Menge severischer Sigillaten. Im rätischen Ergolding beispielsweise ist zu dieser Zeit bereits Rückgang zu beobachten, was M. Struck der Konkurrenz von Westerndorf zuschrieb. 85 Tatsächlich aber war es zum Beispiel für Comitialis einfach nur einfacher, die Donauprovinzen vom Zweigbetrieb Westerndorf statt von Rheinzabern aus zu beliefern, so dass man die Westerndorfer Manufaktur praktisch nicht als Konkurrenzbetrieb ansehen kann. G. Moosbauer hat auch in Osträtien einen Rückgang beobachtet, 86 allerdings nur im späteren, auf die Serien II a-b folgenden Material. Diesen erklärte er damit, dass der Markt mit den Produkten der früheren Produzenten abgedeckt gewesen sein dürfte. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die rheinischen Töpfer die früheren Formschüsseln über längere Zeit verwendet haben und daher der Anteil der aus den frühen Formschüsseln geformten Gefäße, trotz der eventuell unveränderten Liefer­mengen, wesentlich höher war. 87 Nicht nur in Baláca, sondern in der ganzen Provinz gibt es nur wenige an die Gruppe Bernhard II b zu bindende Sigillaten, 88 während die der Untergruppe II c zuzuordnende Keramik in größerer Menge vorkommt. Diese Serie ist mit Sicherheit schon severisch; K. Bittner datierte die mit Ware des Julius I beginnende Serie nach 210 n. Chr., 89 wohingegen B. Pferdehirt einen früheren Zeitpunkt vorschlug. Nach ihren Untersuchungen lief die Produktion der Ware Bernhard II a-c in den Jahren um 210/220 n. Chr. aus. 90 Die Zusammensetzung der Se-

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