K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2002/7. (Veszprém, 2007)

GABLER DÉNES: Die Sigillaten von Baláca 4. - A balácai sigillaták 4

Die Gruppe la ist gewiss in den Zeitraum vor den markomannisch-sarmatischen Kriegen zu datieren. Auch der Umstand, dass die hierzu attributierbaren Serien in dem um 190 aus­gebauten Holzhausen nicht mehr anzutreffen sind, bekräftigt die frühe Zeitstellung dieser Gruppe. Zu den frühesten Lieferanten gehören Janu(ariu)s I, Reginus I oder Cerialis III, die im Großen und Ganzen in den Jahren um 150-170 nach Pannonién exportierten. Dagegen dürften die spätesten Lieferungen gerade in den Jahrzehnten der Markomannenkriege in der Provinz eingetroffen sein. Im Militärlager Ad Statuas, in der mit den Markomannenkriegen in Verbindung zu bringenden Planierungsschicht, ist beispielsweise die auch in unserem Material vorzufindende Reginus I-Ware relativ häufig. 59 Schon im Zeitraum nach den Markomannenkriegen dürften laut Th. Fischer die Töpfer der Gruppe I b tätig gewesen sein. 60 Diese Datierung schien auch eine Beobachtung zu bekräftigen, wonach das Material des um 175 zerstörten Lagers Regensburg-Kumpfmühl keine Ware der Gruppe I b enthielt. Demgegenüber taucht die Ware des an diese Gruppe zu bindenden Cerialis sogar an mehreren pannonischen Fundorten auf, und zwar wiederum in den mit den Markomannenkriegen in Zusammenhang zu bringenden Zerstörungsschichten, so z.B. in Salla, Quadrata, Aquincum, Celamantia und Intercisa. 61 Die Herstellung der Serien Cerialis I-IV vor 170/178 bestätigt ein in einer - vermutlich mit den Zerstörungen der Markomannenkriege in Verbindung stehenden - Brandschicht des Lagers Murrhardt gefundenes Schüsselfragment des Cerialis III , 62 Letzteres löst auch die Frage der Zeitstellung der im Fundmaterial von Baláca häufig vorkommenden Cerialis III Gefäße, mit deren Produktion man demnach gesichert vor 171/178 begonnen hat. Auf einem der Fragmente erscheint im Bildfeld neben dem Namen Cerialis zusätzlich der Stempel CONSTA(ns) ET Nl(valis). 63 Einem früheren Erklärungsversuch zufolge wur­den mit dem dritten Namen all jene Stücke versehen, die zu Gunsten des Besitzer des fun­dus verkauft werden mussten. 64 Die Cerialis-Gruppe kann ebenfalls in die Zeit vor den Markomannenkriegen datiert werden. Auch dieser Gruppe waren im Material des Herrensitzes mehrere Fragmente zuzuordnen, wenngleich die Bestimmung bei einigen Stücken nicht ein­deutig ist, da man neben Belsus I auch zur Gruppe II zu attributierenden Typ Cerialis IV in Betracht ziehen sollte. 65 Die Untergruppe Ib habe ich weiter untergliedert, und zwar auf Grund dessen, ob die Sigillata des jeweiligen Meisters in den mit den Marcus-Kriegen in Zusammenhang zu bringenden Brandschichten anzutreffen ist oder nicht. Demgemäß wurde der die chronologische Zäsur bedeutende Trennstrich in der Tabelle hinter der Gruppe Cerialis gezogen. A. Mees datierte die obigen Betriebe etwas abweichend. Und zwar durch eine Seriation zwecks Gliederung des Materials, welche auf der Häufigkeit der in den ein­zelnen datierbaren Fundkomplexen vorkommenden Ausformungen der Formschüs­selhersteller basiert. Diese Matrix sollte bei der Bestimmung der Umlaufzeit der einzelnen Warensorten behilflich sein. 66 Hierzu bieten sich bei den Waren der häufig auftretenden Töpfer weitaus größere Möglichkeiten als bei selten vorkommenden Produkten. Unter den größeren Serien hat A. Mees die Janu I- bzw. Reginus I­Produkte zwischen 150/160 und 190/200, die Cerialis-Serie dagegen in den Zeitraum 160/170-220/230 n. Chr. datiert, 67 damit signalisierend, dass man das Schlussdatum

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