K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2002/7. (Veszprém, 2007)

GABLER DÉNES: Die Sigillaten von Baláca 4. - A balácai sigillaták 4

langen Zeitspanne jedoch ist die Frage der Betriebszeit der einzelnen Töpfer bzw. Töpfergruppen umstritten. H. Bernhard verdanken wir die - auf den Affinitätswerten der mit gemeinsam genutzten bzw. voneinander abgeformten Stempeln angefertigten Formschüsseln gründende - relativchronologische Einordnung der etwa 90 bekannten Töpfer bzw. Warengruppen. 52 Obwohl er seine Beobachtungen mit den Angaben der bei den Rheinzaberner Grabungen zum Vorschein gelangten, das Material der wegen schlecht gelungen Brandes verdorbenen Ofenverfüllungen beinhaltenden Fundkomplexe kom­binierte, 53 hat man die von ihm ausgearbeitete Relativchronologie seither modifiziert 54 oder ganz verworfen. 55 Gleichzeitig halten andere Forscher die Bernhardschen Gruppen, wenn auch mit Einschränkungen, aus relativchronologischer Sicht für durchaus verwertbar. 56 In Baláca erreichen die Rheinzaberner Sigillaten einen Anteil von 60,6 %. Im Hinblick auf den Produktionsbeginn der Manufaktur hat sich im Großen und Ganzen schon ein opinio communis herausgebildet. Demzufolge kann der Beginn der Produktion in die Jahre um 150 gesetzt werden (in dem um 150/155 n. Chr. aufgegebenen Hesselbach gibt es noch keine Rheinzaberner Sigillaten). 57 Diese Manufaktur also lieferte ab 148/155 rund acht bis neun Jahrzehnte lang seine Waren nach Pannonién, weshalb sie nicht nur bezüglich der absoluten Menge vor allen übrigen Manufakturen führt, sondern im Verhältnis ihrer nach Jahrzehnten unterteilten Beriebsdauer außerdem bestimmend für das pannonische Fundmaterial ist. Vom Gesichtspunkt unserer Provinz lassen sich innerhalb der Exportzeit zwei größere Perioden absondern: einmal die Zeit von der Gründung der Manufaktur 58 bis zu den Markomannenkriegen, in etwa die Jahre zwischen 145/150 und 170/178, also das dritte Viertel des 2. Jahrhunderts. Damals war Rheinzabern, wie aus den Fundkomplexen von Baláca und der anderen pannonischen Fundorte hervorgeht, der Konkurrenz der mit­telgallischen Werkstätten noch unterlegen. Das Material der frühen Periode gliedert sich wie folgt: Gruppe Bernhard I a Janu(ariu)s Reginus I Firmus I 1 I 1 Gruppe Bernhard I b Cerialis III Cerialis IV? Janu I, Cerialis IV Arvernicus-Lutaevus Belsus I Lucanus Cerialis II, IV Belsus I Cerialis V-VI, Belsus I Cerialis I, V, Arvernicus­Lutaevus, Belsus I, Comitialis I-II 5 1 1 1 1 1 1 3

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