K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)

Vorträge - NUBER, HANS ULRICH: Die villa urbana von Heitersheim (D)

ANMERKUNGEN 1. Für das Projekt in der Wetterau zeichnet V. Rupp, Archäologische Denkmalpflege Wetteraukreis, verantwort­lich. Im ersten Forschungsjahr werden die römischen Fundstellen und deren Fundmaterial vom Verfasser auf­gearbeitet; dies ist zugleich Thema seiner Dissertation an der Universität Freiburg i. Br. 2. SCHELL, G.: Die römische Besiedlung von Rheingau und Wetterau. Eine historisch-geographische Untersu­chung. Nass. Ann. 75. 1964. 1. 3. Zur Entwicklung des Naturraumes Wetterau: BUNK, K.: Die Entstehung des Naturraumes Wetterau - Mit Be­rücksichtigung des seit dem Eiszeitalter gegenwärtigen Menschen. Wetterauer Geschichtsbl. 33. 1984. 1.; SEMMEL, A.: Der Naturraum und seine Veränderung. In: F.-R. Herrmann / A. Jockenhövel (Hrsg.), Die Vor­geschichte Hessens. Stuttgart 1990. 15. 4. Zuletzt zur römischen Siedlungschichte der Wetterau mit weiterführender Literatur: V. Rupp (Hrsg.): Archäo­logie der Wetterau. Aspekte der Forschi sg. Friedberg 1991. 249.; RUPP, V.: Zur römischen Kulturland­schaftsentwicklung der Civitas Taunensium (in Vorbereitung). 5. Als einzige Anlage wurde die villa rustica „Auf der Pfingstweide" in Friedberg vollständig untersucht. Dazu: WAGNER, P.: Der römische Gutshof „Auf der Pfingstweide" bei Friedberg. Vorbericht über die Ausgrabun­gen 1980-81. Wetterauer Geschbl. 32. 1983. 1. 6. Grundriß und Luftbildbefund sind abgebildet in: Zeitspuren. Luftbildarchäologie in Hessen. Wiesbaden 1992. 70. 7. Zur Lage vgl. Abb. 1, zur Anlage selbst Abb. 2. 8. JÖRNS, W.: Fundchronik I. Germania 29. 1951. 150. HANS ULRICH NUBER DIE VILLA URBANA VON HEITERSHEIM (D) Die römische Villenanlage von Heitersheim, ca. 20 km südlich von Freiburg, liegt am Nordwestrand der Vorbergzone. Diese schiebt sich an dieser Stelle, 3 km westlich des hoch aufragenden Schwarzwaldes, in 263 m Höhe gegen die Rheinebene vor. Fruchtbarer Lößbo­den überzieht diluviale Kies- und Schotterbänke, die im Südwesten aus der Hangkante aus­treten, wo das Gelände steiler zum 200 m entfernt fließenden Sulzbach abfällt. Die Wahl des Platzes und die Ausrichtung der Villa gestatten einen weiten Panoramablick über das Rheintal, der im Norden vom Kaiserstuhl (Breisach), im Westen von der Vogesenkette und rheinaufwärts in Richtung auf Kembs begrenzt wird. In römischer Zeit wird die Heitersheimer Gemarkung von der rechtsrheinischen Süd/Nordtransversale durchzogen. Sie wird weitgehend unter der heutigen Bundesstraße 3 vermutet und läuft auf den nördlich gelegenen Straßenvicus von Bad Krozingen zu 1 . Eine wichtige Seitenstraße muß auf der Höhe von Heitersheim in das Sulzburger Tal geführt ha­ben, wo 4 km bachaufwärts ein römisches Bergbaurevier lag. Die Metallgewinnung war ein Wirtschaftszweig, der neben dem Badebetrieb auch für das 7 km südlich gelegene Baden­weiler 2 von erheblicher Bedeutung gewesen sein dürfte. Der Standort unserer römischen Villa, heutige Flur „In den Schloßgärten", war der ein­heimischen Bevölkerung immer gegenwärtig. Brachte doch bis vor kurzem jedes Pflügen Reste der römischen Bebauung ans Tageslicht, was diesem Areal den Namen „Scherbenak­ker" eintrug. Eine erste wissenschaftliche Betrachtung stammt aus dem Jahre 1812 3 , erste Funde wurden vor 1841 gemeldet 4 . Nach langer Vergessenheit wurde die Villa 1956 „wie­derentdeckt" 5 , 1975 erfolgte eine erste Sondage 6 , 1989 verrieten Luftbilder, die auf Veran­lassung des Landesdenkmalamtes angefertigt worden waren 7 , die andersartige Struktur der Anlage, die bis dahin als eine der vielen villae rusticae eingestuft worden war. Mit tatkräfti-

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