K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)

Vorträge - PFAHL, STEFAN F.: Die römische Besiedlung zwischen Donau, Brenz und Nau (D)

gen untersucht, weist die Villenanlage von Langenau „Steinhäuser" mit einem Hofareal von 3,34 ha die zweitgrößte ummauerte Siedlungsfläche auf 7 . Nachgewiesen sind acht Gebäude, eines ist nur durch Luftbilder bekannt. Die Funktionsansprache der einzelnen Gebäude ist schwierig, da charakteristische Grundrisse fehlen. Gebäude 5 stellt wahrscheinlich das Wohngebäude dar; aufgrund der Apsis und alter Berichte, die von Hypokausten sprechen, ist vielleicht mit einem integrierten Bad zu rechnen 8 . Interessant ist das Gebäude 7 mit einer Größe von 23 auf 22 m, denn es besitzt einen 13,5 auf 13,5 m messenden Holzvorläufer mit Innengliederung 9 . Ebenfalls von Landesdenkmalamt Tübingen wurde die Anlage von Langenau-Göttingen 1978/79 ausgegraben. Untypisch ist die Lage an zwei benachbarten Hängen; denn mitten durch das Areal fließt ein kleiner Bach. Im Süden befinden sich drei Nebengebäude, darun­ter ein Bad mit Apsis. Das 40 auf 27 m messende Hauptgebäude I weist einen rechteckigen Grundriß auf, eine singulare Erscheinung innerhalb des Untersuchungsgebietes. In seinem Westflügel befinden sich zwei hypokaustierte Räume sowie ein Keller 1 . Wohl keine villa rustica stellt die Anlage von Niederstotzingen dar, ganz in der Nähe der Römerstraße Günzburg-Heidenheim gelegen. Der langrechteckige Grundriß mit einer Auf­teilung in viele kleine Räume ist bislang in Rätien sehr selten nachgewiesen". Als Parallele könnte die Anlage auf dem Aschberg unweit Aislingen aufgeführt werden, welche vom Ausgräber als Straßenstation angesprochen wurde 12 . Zum Beginn bzw. Ende der Ostalbbesiedlung in römischer Zeit sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt wegen der noch nicht abgeschlossenen Auswertung der Terra Sigillata und Mün­zen noch keine endgültigen Aussagen möglich. Es hat allerdings den Anschein, daß die rö­mische Aufsiedlung relativ rasch nach der Vorverlegung der einzelnen Truppen auf die Alb­Limes-Linie erfolgt ist 13 . Die Verteilung der Villenplätze orientiert sich an den Römerstras­sen, welche die einzelnen Kastellplätze miteinander verbinden. Da im Raum Langenau eine relativ hohe Siedlungsdichte herrscht, wurde dort auf der Grundlage von 13 Siedlungsplät­zen und 26 Streckenmessungen ein durchschnittlicher Villenabstand von 1700 m errechnet. Der Mindestabstand beträgt 950 m, der Maximalabstand 2600 m. ANMERKUNGEN 1. PFAHL, S. F.: Die römische und frühalamannische Besiedlung zwischen Donau, Brenz und Nau. Magisterar­beit Universität Freiburg 1992. 2. PARET, O.: Die Siedlungen des römischen Württemberg. Die Römer in Württemberg III. Stuttgart 1932. 116. Abb. 73.; 358. 3. PLANCK, D.-BRAASCH, O.-OEXLE, J.-SCHLICHTHERLE, H.: Unterirdisches Baden-Württemberg. 250 000 Geschichte und Archäologie im Luftbild. Stuttgart 1994. 172. 4. Unpubl. Luftbild LDA Stuttgart. 5. MILLER, K.: Die römischen Begräbnisstätten in Württemberg. Stuttgart 1884. 35^42. 6. Anm. 3. 170. 248. 7. Nochmals um 0,2 ha größer ist die außergewöhnliche Anlage von Sontheim/Brenz - „Braike", vgl. dazu Bei­trag G. Seitz. 8. REIM, H.: Grabungen in einem römischen Gutshof bei Langenau, Alb-Donau-Kreis. Archäologische Ausgra­bungen 1979. 54-59. 9. Ausgrabungsauswertung durch Verf. i. Vorb. 10. REIM, H.: Grabungen in einem römischen Gutshof bei Langenau-Göttingen, Alb-Donau-Kreis. Archäologi­sche Ausgrabungen 1978. 69-72.; REIM, H.: Ein römischer Gutshof bei Langenau-Göttingen, Alb-Donau­Kreis. Archäologische Ausgrabungen 1979. 60-63 und Ausgrabungsausweitung durch Verf. i. Vorb. 11. Fundber. Bad.-Württ. 10. 1985. 560. Abb. 57. 12. ZENETTI, P.: Vor- und Frühgeschichte des Kreises Dillingen a.d. Donau. Dillingen 1939. 84-88. Abb. 81. 13. HEILIGMANN, J.: Der „Alb-Limes". Ein Beitrag zur römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands. Forsch, u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 35. Stuttgart 1990.

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