K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)
Festvorträge - PALÁGYI, SYLVIA: Schwerkpunkte der neuen Ausgrabungen im Gutshof von Baláca
Wandgemäldefragmente ergeben und man begann die prizipiellen und praktischen Aufarbeitungsmethoden der neueren Rekonstruktionen auszuarbeiten. Der Rekonstruktionsversuch des mit einem weiteren Feld erweiterten gelb-lila Zimmers ist seit Herbst 1993 in Baláca zu sehen. Die eingebauten Fragmente haben im Vergleich zu der früheren Rekonstruktion keine größeren Veränderungen erfordert, doch wir bekamen dabei ein um einige cm größeres zweites Feld, das aus einem das Bild umrahmenden System mit weißen stilisierten Blumenmotiven (d.h. Quadraten und Kreisen, Rankenmotiven) besteht. Die Variierung der die Felder ausfüllenden rot-grünfarbigen Elemente des umrahmenden Motivs sieht dem früheren ähnlich, doch es ist wesentlich einfacher als das frühere. Das Versetzten der sich in der Mitte befindlichen Figuren in die umrahmten Felder, und die Zusammensetzung der Bildergruppen ist unsicher. Mit unseren fleckartigen Ergänzungen wollten wir diese Unsicherheit andeuten und damit eine Möglichkeit offen lassen, um später einen überzeugenden Rekonstruktionsvorschlag bezüglich der Wandgemälde des gelb-lila Zimmers zu verwirklichen. Die von den früheren Wänden abgerissenen Wandgemälde hat man auf einem relativ großen Platz zerstreut. Die Letzten davon konnte man vor allem an den Wänden des Gebäudes XIII in dem Auffüllschutt der Korridore 4 und 12 finden. Aber man fand auch welche in der Erweiterung des Gebäudes II und auch im Vorraum der östlichen Wand des Gebäudes X. 40 Es könnte übrigens Zweifel auch in der Beurteilung der Ergebnisse der Periodenforschung bezüglich der Wandgemälde und Wandgemäldefragmente dadurch geben, daß die für frühe, und für spätere gehaltene Wandgemälde, vermischt und sehr oft weit von ihrem ursprünglichen Ort gefunden wurden. Zum Biespiel, der Gebäude X gefunden wurde, weist nichts darauf hin, daß hier einst ein ähnliches Wandgemälde wie im Peristyl des Gebäudes I gewesen wäre. Die ähnlich gemusterte Stücke müssen - aller Wahrscheinlichkeit nach - bei der Zerstörung im Mittelalter und in der Neuzeit in die Umgebung des Gebäudes I und X gelangt sein. An die aus Holz gefertigten Trennwände aus der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts, aber auch an die Steinwände hat man nicht all zu anspruchsvolle, auf weißem Grund mit roten und gelben Streifen umrahmten schwarzgestreifte Wandgemälde in den Gebäuden I, II und X gemalt, 41 während das Wandgemälde auf dem zugemauerten Peristyl ein sehr anspruchvolles und eine volle Illusion erweckendes Gartenbild war. Im Falle von 9-12 cm dicken Wänden mit Holzstruktur wurden die 71-81 cm bis 90 cm voneinander entfernten vertikalen Bolen mit Flechtwerk aus Ruten und lehmigen Mörtel ausgefüllt. Nach mehreren Grundierungsputzschichten wurden dann die Wandbilder draufgemält, die, wie z.B. im Raum 26., vor allem rot waren. Die mit vertikalen Streifen umrahmten 49-50 cm und 72 cm breiten Felder folgten einander in einer variierten Weise. Auf den auf die Spitzen gestellten Quadraten in schmäleren Feldern kamen stilisierte Blumen 42 vor. Das 17,20 m lange Wandgemälde des Peristyls wurde durch 6 Stuckhalbsäulen geteilt, die Entfernung der Intercolumnien war verschieden. Die schmälsten Felder waren an den zwei Rändern der Wand angebracht. Die Höhe der Halbsäulen entsprach der Empfehlung von Vitruv, d.h. sie entsprach fast völlig der Breite des Korridors hinter dem Hof. Die UrÖlbäume neben den Säulen umrahmten auch die uns unbekannten Öffnungen des Porticus fenestrata. Hinter dem 69-72 cm hohen schwarzen Gitter sind Blätter und Knospen oder eben erst aufbrechende Blumen von Granatapfelbäumen zu sehen. Die Vogelwelt ist durch zwei Bienenfresser an den zwei Seiten der ersten östlichen Säule vertreten. 43 An der östlichen Seite des Peristyls, in der Nähe der Ecke, setzte sich das Gartenmuster fort. Den Pfeiler und den Abschnitt zwischen dem Pfeiler und dem Hofeingang hat man mit Stuck versehen. Die plastisch ausgearbeitete Oberfläche mit Trapezquerschnitt und Stabteilung hat vielleicht nur eine parapethohe Mauer bedeckt. 44