K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1992/2. (Veszprém, 1992)

BÍRÓNÉ SEY KATALIN - GABLER DÉNES - GÁSPÁR DOROTTYA - H. KELEMEN MÁRTA - K. PALAGYI SYLVIA - MARÓTI ÉVA - REGÉNYE JUDIT - RITOÓK ÁGNES - SZABÓ KLÁRA - VÖRÖS ISTVÁN: A balácai villagazdaság főépületének pincéje

Die Debatte bezüglich des Anbringens der Hackamoren kann hoffentlich dadurch abgeschlossen werden, daß man bei den Ausgrabungen in Tihany den Platz des dort als einen Teil der Pferdegeschirre gefundenen Hackamores be­obachten konnte. Sowohl auf der Wallerfangener Steinplastik als auch auf der Littauerzeichnung ist das Hac­kamore unmittelbar mit dem Mundstück verbunden. Aufgrund unserer Beobachtungen in Pannonién jedoch können wir - mit großer Wahrscheinlichkeit - in allen Fällen annehmen, daß es zwischen dem Maulstück und dem Hacka­more ein mit einem Riemen befestigtes Gelenkstück gab, das im Falle eines Maulstückes mit zwei Ringen, ein Ring oder ein scheiberi- oder laute-birneförmiges Gelenkstück - ein Gebißspanner, oder auch nur ein Lederriemen gewe­sen sein kann. Die Umgebung der Gegenstände, die in der Schuttschichte des Kellers aufgefunden wurden und entweder absicht­lich oder zufällig hieingeworfen wurden, ist dazu nicht geeignet, eine genauere Datierung zu geben. Der einzige Stutzpunkt dabei ist die Zeit des Zerfalls des Kellers. Das, J3alácaer Hackamore-Exemplar, das zu den im allgemeinen auf das 2-3. Jahrhundert datierten Hackamoren gehört, muß also nach dem Einstürz des Kellers, gegen Ende des 2. Jahrhunderts oder Anfangs des 3. Jahrhunderts in den den Keller auffüllenden Schutt gelangt sein. Die Gebrauch­szeit in Betracht genommen, könnte das Hackamore auch noch zur Zeit des Bestehens des Kellers gefertigt worden sein, die Datierung auf das 3. Jahrhundert ist also nicht völlig auszuschließen. Dr. Sylvia K. Palágyi „Laczkó Dezső" Múzeum H-8201 Veszprém Erzsébet sétány 1. Eisen Von den hier erwähnten Gegenständen möchten wir uns jetzt ausführlicher nur mit einigen Beschlägen, Schließ­vorrichtungen und Nägeln beschäftigen. Die Schließdeckplatte VKat. 147 ist nicht bezeichnend für Pannonién. Seine Beschaffenheit läßt darauf schliesen, daß wir hier mit dem Einfluß des östlichen Teils des Reiches zu tun haben. Eine genaue Analogie gibt es nicht, es wurde wenigstens darüber nirgends etwas publiziert. Die Schließdeckplatte VKat. 83. weißt auf die Form des Schlüssellochs hin, die einen östlichen Einfluß widerspie­gelt. Der Schloßtyp IV. - obwohl er sehr häufig in Pannonién vorkommt - hat aber jedoch ein Schlüsselloch, das ent­weder einfach rechteckig ist, oder die Form eines umgekehrten „L" hat. Die^zahlmäßige Erhöhung der Varianten der Schließdeckplatten Typ IV. ist für die griechischen und bulgarischen Funden charakteristisch. Hier möchten wir auch die Schilddeckelplatte erwähnen, die ebenfalls in Baláca noch von Gyula Rhé gefunden wurde und eben­falls einen östlichen Einfluß aufweist. Zu den meist charakteristischen Stücken gehören die zwei Henkel (VKat. 149-150.). Die Eigenartigkeit liegt in der pyramidenförmigen Ausarbeitung. Dieser Henkeltyp wird nämlich für sehr alt gehalten. In Pannonién kennt man ihn aus den Friedhöfen, die auf das zweite Jahrhundert datiert wurden. Die anderen Stücke der Beschläge und Schlossbestandteile sind entweder nur Bruchtteile oder zu uncharakteristisch, um daraus ausführlichere Informatio­nen zu bekommen. Die Eisennägel haben wir laut einer gewissen Terminologie beschrieben und sie in drei Teile geteilt und zwar a) Kopf, b) Stiel und c) Spitze. (Abb. 62.). Ich habe Kategorien A., B., C. aufgestellt, wonach zur Kategorie A. die Nä­gel gehören, die sicher römischer Herrkunft sind, zur Kategorie C. die, die - aller Wahrscheinlichkeit nach - mittelal­terliche Nägel sindjUnd zur Kategorie B. nur die gleichen Nägel. Die genauen Paralellen dieser Nägel kamen in dem Lager Bucium vor. " Die dort gefundenen datierten Münzen reichen innerhalb der Kaiserzeit von Tiberius bis Phi­174 175 lippus Arabs^^ und die Nägel stammen, aus den Baracken 2., 4., 5., die von den Forschern auf die Jahre 110 da­tiert wurden. Aufgrund dessen haben wir diese Grimoe der in Baláca freigelegten Nägel auf das 2. Jahrhundert da­tiert. Ähnliche Nägel erwähnt auch K. Gschwantler. Die Nägel der Kategorie B. sind großförmig, deshalb kann man mit Sicherheit annehmen, daß es Gebäudenägel waren. Sie sind aber nicht identisch mit den bei Iatrus gefunde­nen Gebäudenägeln. Es muß weiterhin erwähnt werden, daß die Nägel auf den ersten Blick auch als solche aus dem Mittelalter ange­nommen werden können, denn sie sehen den beiden, bei mittelalterlichen Ausgrabungen gefundenen Nägeln ähn­lich. Die Nägel aus dem Mittelalter gleichen fast in Allem denen aus Baláca, mit der Ausnahme, daß die einen an­deren Querschnitt haben: die aus dem Mittelalter sind ziegeiförmig, die Balácaer dagegen quadratförmig. Dies muß deshalb erwähnt werden, weil es in dem Balácaer Fundematerial mittelalterliche Nägel gibt, von denen der Nagel VKat. 31. sehr ähnlich den Nägeln der Kategorie B. sieht. Der Querschnitt dieses Nagels ist jedoch ziege^prmig. Als dessen Analogie kann - ausser den Erwähnten - der von Saurova erwähnte Nagel angenommen werden.

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