Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Farkas Csilla: A Dunántúl a rézkorban
Die Kupferzeit in Transdanubien (4500/4400-2800/2700 v. Chr.) Csilla Farkas Im Kreis der Wissenschaftlerinnen wird bis heute die Existenz der Kupferzeit, die sich vom Neolithikum, aber auch von der Bronzezeit unterscheidet, in Frage gestellt. Die europäische Forschung ordnet diese Epoche öfters zum jüngeren Neolithikum, aber für die ungarische Forschung war die Kupferzeit immer eine alleinstehende Epoche. Ihre Differenzierung von den anderen Epochen kann man mit der Tätigkeit von Ferenc Pulszky (1867) verbinden. Die Differenzierung dieser archäologischen Epoche ist nicht nur wegen dem Erscheinen eines neuen Metalls zu begründen, sondern auch wegen dem Auftreten von neuen Kulturen. Diese neuen Umstände führen zu materiellen Unterschieden innerhalb der Gesellschaft, die sich auch bei den Bestattungen wiederspiegeln. An der Stelle der früheren Rohstoffe wird Kupfer und Gold verwendet. Am Ende des Neolithikums wurden nur wenige, kleinere Schmuckstücke aus Kupfer produziert, aber später wurden verschiedene Kupfergeräte hergestellt. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen beeinflussten die Gebiete des Karpatenbeckens unterschiedlich. Als die jüngere Phase der spätneolithischen Lengyel-Kultur in der älteren Kupferzeit in Transdanubien (4500/4400-4000 v. Chr.) noch weiterlebte, entwickelten sich neue Kulturen mit Tierhaltung und mit Metallbearbeitung in der Tiefebene. Die Änderungen der jüngeren Lengyel-Kultur können wir am besten in den neuen Gefäßformen, in den neuen Verzierungsmetoden und in dem Erscheinen von neuen Metallgeräten nachvollziehen. Die Siedlungsstrukturen sind ähnlich wie im Neolithikum. Die typischen Häuser hatten in den Boden eingetiefte Fundamentgräben und Pfostenstrukturen, in den Siedlungen konnten Reste von Gruben und von Gräben festgestellt werden. In einem großen Teil des Verbreitungsgebietes der Kultur sind die Bestattungen von der Siedlung abgesondert, aber grundsätzlich kennen wir aus dieser Zeit in West-Transdanubien noch sehr wenige Bestattungen und diese befinden sich innerhalb der Siedlung (Szombathely-Metro, Uraiüjfalu). Am Anfang der mittleren Kupferzeit (rund um 4000 v. Chr.) wurde die LengyelKultur von der sog. Balaton-Lasinja-Kultur, die sich durch die von Süden kommenden Einflüsse entwickelte, abgelöst. Die vom kroatischen Fundort benannte Lasinja-Kultur verbreitete sich auf beiden Seiten vom Plattensee bzw. in Transdanubien. Ihre Siedlungsstruktur ist eher lose, nicht dicht bewohnt. Über die Gräberfelder wissen wir nicht viel, aber beide Bestattungsriten wurden verwendet: sowohl die Brandbestattung (Szombathely-Reiszig-Wald (Reiszig erdő)) als auch die Körperbestattung (Szómba thely-Ernuszt-Kry pta) . 63