Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Viktorik Orsolya: Kőeszközök nyersanyag-vizsgálata Szombathely-Ernuszt-kripta lelőhely leletei alapján

Rohmaterialuntersuchungen der Steingeräte anhand der Funde von Szombathely-Ernuszt-Krypta (Ernuszt-kripta) Orsolya Viktorik Im archäologischen Fundmaterial wurden die Steingeräte seit der frühes­ten Gerätverwendung, also seit 2,5 Mil­lionen Jahre, bis zur Keramikherstellung sehr oft benutzt. Gerade ihre Unver­wüstlichkeit macht es möglich, dass wir durch sie einen Einblick ins Leben unse­rer Vorfahren, wie sie ihre Umgebung veränderten und Alltagsgeräte herstell­ten, gewinnen können. Die Steingeräte der archäologischen Fundstellen können entweder benützte und bereits kaputte Geräte, Abfälle der Gerätherstellungs­prozesse, Beigaben der Gräber oder ver­schiedene Fundstücke der Werkstätten und Abbausteilen sein. Die Identifizie­rung ihrer Herkunftsorte hilft uns bei der Erforschung der Handelsrouten oder Abbausteilen. Dazu ist die genaue Kenntnis der Rohstoffquellen und Roh­stoffvariationen unerlässlich. Im Allgemeinen sind die in der Nähe der Siedlung abgebauten Rohstoffe gut identifizierbar. Aus dieser Sicht ist es wichtig zu klären, welchen Rohstoff eine bestimmte Kultur kannte und benütze. Aber für die Sicht der Beziehungsstruk­turen hat es eine kleinere Bedeutung. Die Rolle der weit transportierten Roh­materialien mit guter Qualität ist in der Verbindungsforschung mit anderen Kulturen wichtiger. In unserer Zeit wer­den die ehemaligen Abbauspuren durch die großen Bergwerke in vielen Fällen vernichtet und die kleineren Abbaustei­len sind schwer von den prähistorischen Abhauspuren zu unterscheiden. Es wird laufend an einer Rohstoffda­tenbank der ungarischen Steingeräte und der dazugehörigen Fund- und Ab­bausteilen gearbeitet, diese Arbeit ver­danken wir den Wissenschaftlerinnen der Petroarchäologie und der Archäo­metrie. Die Datenbanken bieten eine sehr große Hilfe für die Forscherinnen an. Im Ungarischen Nationalmuseum wurde die LITOTÉKA-Sammlung, de­ren Grundsammlung aus den Rohstof­fen der geschlagenen Steingeräte be­steht, zusammengestellt. Ein Teil dieser Sammlung kann man im Internet auch besuchen. Im Falle der geschliffenen Steinwerkzeugen kann man bei einzel­nen Gesteintypen das Verbreitungsge­biet sehr gut abgrenzen (z.B. der grüne Schiefer von Felsőcsatár kommt vor al­lem in Transdanubien vor). Die Zuord­nung der durch den Fernhandel vor­kommenden Rohstoffe ist schwierig, weil der petroarchäologische Forschungs­standard in den benachbarten Ländern unterschiedlich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die untersuchten Steingeräte sehr gut dokumentiert wer­den. Die Identifizierung der neuen Her­kunftsorte von Rohmaterialien kann die früheren Forschungsergebnisse ergän­zen, sogar neu interpretieren. 228

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