Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Ilon Gábor: Bevezető gondolatok
Die Erklärung ist dafür sehr einfach. Das Gebiet vom Komitat Vas wurde auch von den großen Bautätigkeiten des Staates, der Einkaufszentren und der Wohnparkanlagen erfasst. Die staatlichen Bauprojekte waren noch immer nicht im so großen Ausmaß im Komitat Vas vorhanden als in anderen Komitaten in Ungarn. Dieser Vorgang begann in unserem Komitat in den letzten Jahren des 20. Jhs. (19961997) mit Notgrabungen vor notwendigen Bauarbeiten der ungarischen-slowenischen Bahn. Man kann sagen, dass diese Ausgrabungen eine Vorstufe, eine Erprobung bzw. „a-Phase" für die Forschungen der archäologischen, hier in dieser Ausstellung gezeigten Epochen, war. Die Modernisierung der Hauptstraßen Nr. 86, 88 und 89, also Bauten von neuen Straßentrassen in der Umgebung von Szombathely und Sárvár bzw. zwischen Szombathely und Bucsu bis zur Staatsgrenze liefen auch ununterbrochen weiter. Danach begann der Schnellstraßenausbau zwischen Szombathely und Csorna, hier wurde eine neue Umfahrungsstraße realisiert. Diese ersten Schritte bedeuteten eine Reihe von Notgrabungen vor dem Bau dieser Umfahrungsstraße von Vát für die Mitarbeiterinnen der Abteilung für Archäologie des Savaria Museums. Bei diesen großflächigen, kurzfristigen Ausgrabungen musste der Humus, der durch den jahrhundertelangen Ackerbau stark gestört wurde, aber archäologische Funde beinhaltete, von Maschinen abgetragen werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass auch zahlreiche erprobte Hilfsarbeiter bei den Ausgrabungen tätig waren. Für eine fachlich vertretbare, archäologische Untersuchung - Leitung, Organisation, Überprüfung, Dokumentation der Befunde (Foto, Zeichnung, schriftliche Protokollführung), Einpacken der Funde, Entnahme von Proben für naturwissenschaftliche Untersuchungen und nicht zuletzt die erfolgreiche Aufarbeitung der so gewonnenen Informationen (Ausstellungen, populäre und wissenschaftliche Publikationen) - war mittlerweile ein/eine Archäologin alleine zu wenig. Die Grabungstechnikerlnnen, die einzigartig in Ungarn, im Rahmen des Lehramtsstudiums für Geschichte auf der Universität in Szombathely studieren, konnten diese Lücke ausfüllen und den Archäologinnen helfen. Die Bautätigkeiten der Einkaufszentren konzentrierten sich in der Hauptstadt des Komitats. Die wichtigsten, aber aus der Sicht des kulturellen Erbes problematischsten Notgrabungen fanden wegen dem, mittlerweile geschlossen, SPAR-Marktes in der St. Martin Straße (Szent Márton út) und wegen dem Metro-Einkaufszentrum statt. Die zuletzt erwähnte Notgrabung wurde mit zusätzlichen Bautätigkeiten von einem Wohnpark, einer Tankstelle (AGIP) und weiteren Einkaufzentren (Szombathely, Center) ergänzt. Die Neubauten der Wohnparks betrafen nicht nur gewisse Bereiche von Szombathely (z.B. die Umgebung von Ernuszt-Krypta, Gebiete entlang des Arany-Baches, Oladi-Plateau), sondern auch die nahe liegenden, bis jetzt „verschlafenen" Gemeinden (z.B. Sé, Ják, Torony, Vép) und bald darauf auch die weiter weg liegenden Gemeinden (z.B. Répcelak, Straßenmodernisierung). Während dessen begannen die Bauarbeiten weiterer Immobilien (Decathlon) in Szombathely, auf den äußeren Seiten der östlichen Umfahrungsstraße, gegenüber von Tesco und eine Reihe der natürlich damit verbundenen Notgrabungen. 16