Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Nagy Marcella: Ikervár, Pinkóci-dűlőtől északra

Ikervár, nördlich der Pinkóci-Flur (Pinkóci-düló) Marcella Nagy Im Zusammenhang mit der Errich­tung des Ikervár-Windkraftparks wur­den archäologische Ausgrabungen in der Pinkóci-dűlő (Pinkóci-Flur) an der Stelle einer Plattform für eine Wind­kraftanlage und deren Umgebung bzw. im Bereich der Straße, die die Anlagen verbindet, durchgeführt. Während der Untersuchungen wurde zwischen dem 21. Juni und dem 16. August 2010 auf ei­ner Fläche von 3987 m 2 der Humus ab­getragen und das Gebiet archäologisch erforscht. Die untersuchte Fläche befindet sich etwas erhöht auf einem Hügelrücken, der zwischen der Raab und dem Gyön­gyös-Bach liegt. Beim maschinellen Humusabtragen konnten bereits ein paar prähistorische Keramikfragmente bis in eine Tiefe von ca. 40 cm aufgesammelt werden. Unter den oberen, gestörten Bodenschichten befand sich ein ungestörter, gelber, ste­riler Lössboden, in dem sich die Objekte mit ihrer dunkelgrauen Verfüllung gut sichtbar abzeichneten. Insgesamt konn­ten 102 Befunde dokumentiert werden. Die an archäologischen Hinterlassen­schaften reiche Landschaft spricht we­gen ihrer geographischen Lage für eine intensive Besiedlung in prähistorischer Zeit. Ein Teil der Befunde gehört zur jungsteinzeitlichen Transdanubischen Linearbandkeramik-Kultur, die Sied­lung und das zugehörige Gräberfeld zur ältereisenzeitlichen Hallstatt-Epo­che. Das signifikanteste Ergebnis der Fundstelle ist ein eisenzeitlicher Schatz­fund bestehend aus Bronzeschmuck, Siebgefäßen und ziselierten Gegenstän­den, der in Situ, in 2 m Tiefe in einer schachtähnlichen Grube, die sich auf der Seite eines Objektes befand, gefun­den wurde. Er zählt zu den einzigarti­gen Funden in Transdanubien. Es be­stand die Möglichkeit, einen ungestör­ten Fund optimal zu untersuchen. Ana­lysiert wurden organische Materialreste - Pflanzen, Textilien, Leder - die sich auf den Oberflächen der Bronzegegen­stände erhalten haben. Vorrangiges Ziel während der Ausgrabung war eine Blockbergung des Schatzfundes. Zu­nächst wurde eine so genannte künstli­che Sonde oberhalb und neben dem Schatzfund eingeführt, dann wurde bis zum Bodenniveau des Fundes abgegra­ben und mit Hilfe von Restauratorinnen wurde der Schatz herausgehoben. Aus jeder Schicht wurden Erdproben ent­nommen, der Vollständigkeit halber wurden auch kleinere Proben aus der direkten Umgebung des Schatzes (0-5 cm) gemacht. Die komplexe umwelthis­torische Untersuchung führt Prof. Dr. Pál Sümegi mit seinen Kollegen im La­boratorium der Universität der Wissen­schaften in Szeged (Szegedi Tudomá­nyegyetem) durch. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die bisher bekann­ten, eisenzeitlichen Schatzfunde nicht aus archäologisch dokumentierten Aus­grabungen stammen, also nicht zusam­men mit ihrem Umfeld und Kontext ge­borgen worden sind. Somit kann unser Schatzfund äußerst wichtige Informa­tionen für die zukünftige hallstattzeifli­ehe Forschung liefern. 168

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