Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Nagy Marcella: A Nyugat-Dunántúl a bronzkorban - Ilon Gábor: Szombathely-Jáki úti temető

gesamt 31,3 g. Einige Teile des Bandes fehlen, aber mit Hilfe der Motive konnte die ursprüngliche Länge auf ca. 55 cm berechnet werden. Für die hervorragen­de Restaurierung und die Rekonstruk­tionszeichnung wird dem Restaurator E. Csaba Kiss Lob gezollt. Dieser Kopfschmuck ist meines Wis­sens bis heute das einzige Diadem mit Sonnenbarkenmotiv dieser Epoche in Europa. Solche Darstellungen sind aber im gesamten Territorium der Urnenfel­der-Kultur sehr weit verbreitet. Außer Ungarn kennen wir sie von Gegenstän­den unterschiedlichster Funktion und aus verschiedenen Materialien (z.B. von Bronzegefäßen, von Brustpanzern, von Gürtelschnallen, als Bauplastik) von Fundstellen der Slowakei, Siebenbür­gern, Slowenien, Kroatien, Italien, Deutschland, Frankreich, Polen und Dä­nemark. Das Symbol besteht aus zwei Kom­ponenten: Sonne und Vogel. Die erste Komponente zeigt eine schematisierte Form, nämlich ein Kreuz in einem Kreis bzw. ein Rad mit Speiche, ein weit ver­breitetes Symbol dieser Zeit. Die Ver­breitung geht von ungarischen bronze­zeitlichen Kulturen über Felszeichnun­gen in Nord-Italien (jungsteinzeitliche Symbole aus dem Valcamonica und dem Val Aosta bzw. bronzezeitliche Symbole vom Monte Baldo und dem Alto Adige) bis zu den Felsgravierun­gen der bronzezeitlichen, seefahrenden, skandinavischen Kulturen (Harestad, Längemyr). Vergrabene Schätze in der Nähe von Darstellungen, z.B. zwei bronzene Hörner (Revheim), deuten zu­sammen mit den verwendeten Symbo­len auf religiöse Handlungen und Plät­ze hin. In einem Fall (in Nord-Italien) spielen das Leben, die Fruchtbarkeit und Mondzyklen eine entscheidende Rolle, in anderem Fall (Skandinavien) ist die Fokussierung auf das Meer zu­sätzlich zu den vorher aufgezählten Ele­menten entscheidend. Die Verehrung von Vögeln hat eine wichtige Stellung im Glauben während der gesamten eu­ropäischen Bronze- und Eisenzeit. Ab der Mitte der Bronzezeit ist ihre beson­dere Rolle im Karpatenbecken nach­weisbar. In diesem Zusammenhang kann man das Material des auf dem Berg von Velem St. Vid im Jahre 1929 gefundenen Schatzfundes, nämlich Gold, etwa auch als eine aus dem Himmel stammende, irdische Macht oder als ein Denkmal mit himmlischen Bezügen interpretie­ren. Gold - das Metall der Götter - be­stärkt und konkretisiert diese Botschaft. Das Diadem und die Scheiben des Schatzes von Velem, wurden mit kon­zentrischen Kreisen und Spiralen ver­ziert, zusammen mit den Zick-Zack­und A-Motiven können sie als die Son­ne und ihre Strahlen gedeutet werden. Wenn die Frage aus der Sicht des Roh­materials beantwortet werden sollte: das Diadem mit einer Sonnenbarken­darstellung aus Szombathely weist im Vergleich mit der Trägerin des Golddia­dems aus Velem auf die Tracht einer nicht so vornehmen Person oder auf die Alltagstracht eines Anführers hin. Zu dieser Fundgruppe kann man auch die drei Gräber der Schamanen im Gräber­feld von Békásmegyer, die zur spät­bronzezeitlichen Urnenfelderkultur ge­hören, rechnen. In bzw. neben ihre Ur­nen wurden aus Ton geformte, astrale Plastiken, wie Sonne, Mond und Sterne gelegt. Alle Ensembles spiegeln die Vollkommenheit des Himmels wider. Im Gräberfeld findet man alles beisam­147

Next

/
Thumbnails
Contents