Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Nagy Marcella: A Nyugat-Dunántúl a bronzkorban - Ilon Gábor: Gór-Kápolnadomb
Gór-Kápolnadomb Gábor Ilon Zwischen 1988 und 1993 (Grabungsleiter: Gábor Ilon und József Dénes) wurden Notgrabungen im denkmalgeschützten Bereich auf dem Hügel neben dem Répce-Fluss anlässlich der Errichtung eines Wasserspeichers durchgeführt. Die archäologischen Untersuchungen mussten sich damals auf den nördlichen Bereich des Hügels beschränken. Das Erdmaterial des Aushubs wurde für den Bau des Dammes verwendet und die durch die Grabung entstandene Grube wurde in den Bereich des Wasserspeichers integriert. Auf der südlichen, bis heute erhalten gebliebenen Seite des Hügels steht eine mittelalterliche, römisch-katholische Kirche mit einem Friedhof, der noch benutzt wird. Bei dieser Untersuchungskampagne konnten Siedlungen und Gräber aus folgenden Kulturen festgestellt werden: 1. Jungsteinzeit: Transdanubische Linearbandkeramische Kultur 2. Bronzezeit: Gáta-Wieselburg Kultur und Urnenfelder-Kultur 3. HallstattKultur, 4. Keltenzeit, 5. Römerzeit, 6. Arpadenzeit und Spätmittelalter. Im Herbst 2002 (Grabungsleiter: Gábor Hon) führte ich zusätzlich eine kleinere Ausgrabung, verursacht durch die Erweiterung der Leichenhalle, im südlichen Bereich von Kápolnadomb durch. Hier konnte ergänzend Fundmaterial der spätjungsteinzeitlichen LengyelKultur geborgen werden. Im Laufe der Ausgrabungen musste leider festgestellt werden, dass der nördlichste Teil des Hügels während der Flut von 1965 für einen Schutzdamm abgetragen wurde und die obersten Bodenschichten dieses Bereiches abgebaggert sind. Dementsprechend ist es nicht überraschend, dass ein Teil der im Boden verborgenen Schätze der historischen Epochen zerstört und nur die tieferliegenden Befunde erhalten geblieben sind. Daher sind nur Teile eines prähistorischen)?) Hauses mit dem Fundamentgraben, Reste einer keltischen Schanze und ca. 300 Gruben der oben erwähnten Epochen vorhanden. Die Bautätigkeiten von Menschen späterer Epochen vernichteten ebenfalls die Nachlassenschaften ihrer Vorfahren. Die Kelten gruben für den Bau ihrer Schanze z.B. riesengroße - öfters 10 m lange und 3 m tiefe - Gruben zur Materialgewinnung. In kleinerem Maßstab wurden Erdarbeiten in der Arpadenzeit für die Errichtung der kleinen Burganlage durchgeführt. Unter den ausgegrabenen und erforschten Epochen ragen die Befunde vom Ende der spätbronzezeitlichen Urnenfelder-Kultur heraus. Zur Zeit kann man davon nur gewisse Aspekte darstellen. Es wurden sieben Gruben mit menschlichen Überresten gefunden. Diese Befunde können keineswegs als Spuren von Kannibalismus interpretiert werden, sondern sind eher Reste von (sakralen) Opferhandlungen. Das Fundmaterial einer Grube (K-6 Schnitt „a") 125