Gráfik Imre: Vas megye népművészete (Szombathely, 1996)

Zusammenfassung

Die Kleider-Tradition im Komitat Vas (Bilder: 279-337, 361-374) Anhand von Kunstdenkmälern und aufgrund historischer Quel­len befaßt sich die Arbeit mit neuerlichen ethnographischen Be­schreibungen und Beobachtungen der im Savaria Museum in Szom­bathely bewahrten Fotos und Gegenstände über die Kleider-Tra­dition des „gemeinen Volkes" im Komitat Vas vom Mittelalter bis heute. Die Verfasserin möchte dokumentieren, daß die einheimi­schen Modeströmungen der einzelnen Stilepochen die Kleidung des Hochadels ebenso beeinflußt haben wie die des Durch­schnittsmenschen. Die Figuren und Gestalten auf den Kirchen­wandgemälden aus dem Jahre 1378 zeigen Charakterzüge der Gotik in der Kleidung bei den Menschen niederer Herkunft wie auch bei ihren Herren. Die Meister des Textil-Handwerks, die sich zu Beginn des l6.Jhdts. zu einer Zunft organisierten, sorgten dafür, daß die Ober­kleider, die man über der hausgemachten Leinwandkleidung trug, der Mode der Zeit angepaßt waren. Die Modekleidung auf Bestel­lung des Adels war natürlich aus feinstem Stoff, für das Gesinde aber aus einfachen bis schlechten Stoffen. Die Gesinde- „Uniform" diente sogar als Muster für die bäuerlichen Schichten, weil die Be­diensteten der Herrschaft zu den am besten gekleideten Menschen innerhalb der Bauernschaft zählten. Die im 17. Jhdt. erstarkenden Zünfte und der sich entwickelnde Handel spielten eine große Rolle bei der „Urbanisierung" der Klei­dung nicht nur in den Städten, sondern auch in den nahen Dör­fern. Nach den Aufzeichnungen des Geschäftsinventars der Kauf­mannsfrau A. Babos von Szombathely wurden Mitte des 17. Jhdts. sogar schon Konfektionswaren neben den Einzelstücken unter­schiedlicher Qualität und den Kurzwaren in den Geschäften ange­boten, was die Auswahl der Kleiderhändler und Marktschneider erheblich erweiterte. Immer häufiger erscheinende Preislisten geben Aufschluß über die Besteller-Klientel der Kleidungsstücke, wie sie sich in der Gesellschaft des 18. Jhdts. widerspiegelt. Die Aris­tokratie richtet sich damals schon nach der westlichen Mode, und auch den städtischen Bürgern und den reicheren Bauern ist es ge­stattet, betreßte, verschnürte und verschnürte Kleidung zu tragen. Die Kleidung der Bediensteten erfährt eine starke Differen­zierung: der Kutscher bekommt eine elegante verschnürte Livree, der Bauernknecht und andere Dienstboten eine einfachere Klei­dung, und die Hirten und Schäfer erhalten Schafpelze aus Kern­und Bruchleder. Der Eitelkeit der Bauern wurde begegnet, indem man ihnen bestimmte Kleidungsstücke verbot, wie z.B. einen zu breiten Hut, die bunte Pelzjacke, den bunten ungarischen Bauern­mantel oder den bunten Schafpelz. Das der Befriedigung von Sonderbedürfnissen dienende Textil­Handwerk bekam Konkurrenz durch billige österreichische Fab­rikwaren. Man bemüht sich zwar, den Handel zu beschränken und die Privilegien des Zunftgewerbes zu schützen, aber die Zeit des Zunftgewerbes ist vorbei. 702. Ärmellose Filzjoppe; rote gezackter Bordüre, getackelt aus schwarzer Wolle. Die maschinengenähte Zwimarbeit ist grün-gelb-rot. Ende 19. Jhdt. Csepreg. Sötétkék posztómellény, piros cakkos szegéllyel. Horgolt- és zsinórdísze fekete gyapjúszálból. Géptűzése zöld-sárga-piros cérna. XIX. század vége. LFM 58.27.1 377

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