Vig Károly (szerk.): Savaria - A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 41. (Szombathely, 2019)
Régészet - Andrea Csapláros: Rolle und Auswirkung der Handwerker innerhalb der Gesellschaft von Savaria
SAVARIA 41 A VAS MEGYEI MÚZEUMOK ÉRTESÍTŐJE 2OI9 47-60 Abb. 10. Bleietikette mit kursiver lateinischer Inschrift (Foto: Péter Vizi) 10. ábra. Kurzív latin feliratos ólom gyapjúbála címkék (Fénykép: Vízi Péter) Abb. и. Die Abbildung eines Sistrums auf einem Wandmalereifragment aus dem lseum in Savaria (Foto: Zsófia Kurovszky) и. ábra. Sistrum ábrázolása egy falfestménytöredéken a savariai lseumból (Fénykép: Kurovszky Zsófia) spezielle Werkstatt in diesem Bereich. Einen besseren Platz hätten die Handwerker für ihre Tätigkeit nicht finden können, neben der Bernsteinstraße waren Gewerbe und Handelsverkehr sehr rege. Der Bach floss in der Römerzeit sehr nahe am lseum vorbei, und so konnte die viel Wasser verbrauchende Textilwerkstatt florieren (Mladoniczky & Sosztarits 2009: 346; Pásztókai-Szeőke 2014:10). Nur manche Handwerksberufe und deren Werkstätten konnten in Savaria durch die archäologischen Untersuchungen erfasst und dokumentiert werden. Die archäologischen Hinterlassenschaften konnten bei mehreren Handwerksberufen dokumentiert, aber leider nicht ergraben werden. Die Ausgrabungen im lseum, Ruinengarten und auf dem Hauptplatz - um nur wenige großflächige Ausgrabungen zu erwähnen - wiesen auch auf andere Handwerksberufe hin, unter anderem auf Wandmaler, Steinmetze und Handwerker für Knochenbearbeitung. Die meisten aufgehenden Mauern in Savaria fielen der Jahrhunderte langen Bautätigkeiten in der Stadt zum Opfer. Während der meisten archäologischen Untersuchungen konnten nur die Grundmauern oder ihre Spuren dokumentiert werden. Die Dokumentation der Ausgrabungen nennt über 30 Plätze innerhalb Savarias, wo die Archäologen Wandmalereireste gefunden haben. Die Wandmalereien sind meistens nicht in situ auf den Wänden zu finden, sondern in einer Planier- oder Schuttschicht (Várnainé Balogh 2007: 133-145). Im größten Ausmaß fanden sich die Wandmalereien im frühen lseum und sie sind auch die Bedeutendsten für die heutige Forschung. Die Fragmente der Wandmalereien sind eindeutig mit dem Kult der Göttin Isis zu verbinden und die Motive hängen ebenso eindeutig mit der Motivwelt des Isis-Heiligtums in Pompeji zusammen (Abb. 11.). Die überaus qualitätsvolle Malerei spricht für die Arbeit der aus Italien angereisten Handwerker, die sich im Klaren über das erwartete Bildprogramm, Symbolik und Qualität waren (Harsányi & Kurovszky 2014:75-88). Aus der späteren Epoche von Savaria kennen wir zwei Wandmaler namentlich. Faunion und Secundinus starben im 4. Jh. in Savaria, ihre Geselle stellten für sie ein Grabdenkmal, dessen Inschrift für die Nachwelt erhalten geblieben ist, auf (Tóth 2011: Kat. 148). Bei den Untersuchungen der Handwerksindustrie in Savaria dürfen wir die Topographie der römerzeitlichen Stadt und ihre Rolle in Pannonien nicht vergessen. Savaria, die Stadt an der Bernsteinstraße, war seit ihrer Gründung als Colonia immer enorm wichtig für die Provinz Pan-57