Vig Károly (szerk.): Savaria - A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 41. (Szombathely, 2019)
Régészet - Andrea Csapláros: Rolle und Auswirkung der Handwerker innerhalb der Gesellschaft von Savaria
ANDREA CSAPLÁROS: ROLLE UND AUSWIRKUNG DER HANDWERKER INNERHALB DER GESELLSCHAFT VON SAVAR1A nonia gewesen. Die Bernsteinstraße verband Savaria mit Italien, mit dem Zentrum des Römischen Reiches, und sogar direkt mit Rom. Durch Savaria wurde Rom mit den nördlichen Gebieten, mit dem Barbaricum verbunden. Hier sprechen wir über eine der wichtigsten Transitrouten im Römischen Reich, für lange Zeit war sie auch die Hauptrichtung des Handels, über welche neben örtlichen Handwerksprodukten auch Luxusgüter aus dem ganzen Gebiet des Römischen Reiches über Aquileia nach Savaria gelangen konnten. Der lang vergessene Aufsatz von András Alföldi weist auf die Essenz der Lebensanschauung der römerzeitlichen Bevölkerung in Savaria hin. Die ersten Bewohner der deductios colonia waren Veteranen der legio XV Apollinaris und die im 1. )h. hierher gesiedelten Händler aus Italien, welche, als ihr kulturelles Erbe, ihre Ansprüche auf italische Kultur auch im Alltagsleben mitbrachten (Alföldi 1936:129-162). Das größte Anteil der Werkstätten befand sich im nördlichen, nordwestlichen und südwestlichen Bereich von Savaria und es ist anzunehmen, dass diese Häufigkeit in der Stadttopographie nicht nur durch die zufällig gefundenen Werkstätten entstand. Die Tätigkeiten der Handwerker waren zum Großteil mit Brandgefahr und unangenehmen Gerüchen verbunden. Deswegen wurde wahrscheinlich ihr Standort anhand der herrschenden nordwestlichen Windrichtung ausgewählt. Das Leben von Savaria wurde vom Handel, vor allem vom Transithandel, auf der Bernsteinstraße bestimmt. Aus der frühesten Epoche der Stadt kennen wir bereits mehrere Funde, welche mit den italischen Handelsbeziehungen in Zusammenhang gebracht werden können. Die archäologischen Ausgrabungen zeigen, dass die Bewohner von Savaria unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche hatten, denn es gibt neben den teuersten und luxuriösesten Importstücken auch örtlich produzierte oder sogar reparierte Waren. Der größte Teil der Handwerksbetriebe befand sich außerhalb der Stadtmauer von Savaria, aber es ist überraschend, dass es Bronzegießereien oder Töpfereien, trotz der Brandgefahr, in manchen Stadtteilen auch innerhalb der Stadtmauer gab. Im 1. )h. n. Chr. zählte das Gebiet der heutigen Jänos-Szily-Straße nicht zu den dicht besiedelten Plätzen von Savaria, deswegen bedeutete die hier gefundene Bronzegießerei normalerweise keine Gefahr für ihre Umgebung. Im Laufe des 2. Jhs. wurde dieser Bereich der Stadt dichter besiedelt, es wurden Straßen und Wohnhäusern gebaut und so musste die Werkstatt aufgegeben werden. Ihr neuer Standort war im Westen außerhalb der Stadt, wo auch mehrere Depotfunde von Bronzegießereien und Töpfereien auf der heutigen westlichen Seite des Perint-Baches, wie sie in der Linie des heutigen Gáspár-Károlyi-Platzes, der Gagarin-Straße und der Körmendi-Straße liegen, zum Vorschein kamen, ln den späteren Jahrhunderten, im 4. und 5. Jh., gab es innerhalb der Stadtmauer wieder Werkstätten, wie in der heutigen Köszegi-Straße und am Hauptplatz. Der Ofen beider Werkstätten zerstörte den Gehsteig, vermutlich war dieser bereits außer Betrieb, die davor liegende Straße blieb aber unberührt. Die Untersuchungen der römischen Werkstätten und deren Spuren in der Archäologie beantworten nicht nur Fragen im Zusammenhang mit der Handwerkstätigkeiten in der Römerzeit von Savaria, sondern werfen auch neue Aspekte betreffend Lebensweise, Angewohnheiten und Alltagsleben auf. Die Rolle von Savaria in den sakralen Aufgaben innerhalb der Provinz bestimmte die Entwicklung der Colonia, aber diese Rolle und Entwicklung ist untrennbar von der Rolle, welche die Stadt im Handel und bei Handwerksbetrieben spielte. Eine Gemeinde mit einem reichen und ausgeprägten Beziehungsgeflecht bestimmte das Stadtbild von Savaria und beeinflusste die Entwicklung dieser römischen Stadt. Literatur Alföldi A. (1936): Pannonia rómaiságának kialakulása és történeti keret. - Századok 70(1-3): 3-37, 70(4-6): 129-162. B. Thomas E. (1982): Római bronzművesség Pannóniában, Pannonia művészeti emlékei 3. - Az 58