Vig Károly (szerk.): Savaria - A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 41. (Szombathely, 2019)
Régészet - Andrea Csapláros: Rolle und Auswirkung der Handwerker innerhalb der Gesellschaft von Savaria
ANDREA CSAPLÁROS: ROLLE UND AUSWIRKUNG DER HANDWERKER INNERHALB DER GESELLSCHAFT VON SAVAR1A Auf der nördlichen Seite der Gagarin-Straße 5, in der Nähe des Perint-Baches, wurden laut alter, ungenauer Beschreibungen mehrere Keramiköfen und Gebäudereste mit Wandbemalung gefunden (Buócz 1968:10). Während der archäologischen Baubeobachtung bei den Abflusskanalisationsarbeiten in der Artür-Somlay-Straße 1 kamen im Jahre 2006 Befunde und Funde, wie Blasebalgreste, ein Ofenlüftungsrohr und vermehrt Keramikfragmente, welche auf eine industrielle Handwerktätigkeit schließen lassen, zu Tage.8 Ein großer, römerzeitlicher Ofen mit Lochtennenresten konnte im Mai 1968 an der Kreuzung Bolyai- und Engels-Straße während einer Notgrabung dokumentiert werden.9 Wegen dem Ausmaß des Ofens stellt sich die Frage, ob es sich hier nicht um einen Ziegelbrennofen handelt.10 11 ln den Grabungsbeschreibungen von István Paulovics aus den Jahren 1938 bis 1941 wird man auf einen Satz aufmerksam, weil der Autor nämlich über die „beweglichen Funde“ bei der Ausgrabung schreibt: „Auf den Ziegeln gibt es keinen Ziegelstempel einer Legion, es gibt nur die mit der Hand gezeichneten, individuelle Zeichen und Abdrücke des Ziegelstempels einer privaten Ziegelfabrik: CAR” (Paulovics 1948: 59). Dieser Fund wurde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht im Ofen, welchen Tihamér Szentléleky beschrieb, produziert; also hat nicht nur das römische Militär hier Ziegel produziert, sondern auch zivile Handwerker. Die Spuren eines solchen Betriebes in Savaria wurden bei der Ausgrabung im Jahre 1968 entdeckt. Während des Kanalisationsausbau in der Ferenc-Deák-Straße 22 kam ein großer Abfallhaufen einer römischen Töpferwerkstatt in 2 m Tiefe zum Vorschein, hier wurden 10-12 grobe, grauschwarze Deckel, Geschirrfragmente, schlecht gebrannte Tassen und Henkelgeschirre gefunAbb. 5. Spätrömischer Ofen (von Magdolna Medgyes und Viktor Seres) 5. ábra. Késő római kemence (Medgyes Magdolna és Seres Viktor nyomán) den. Die Beschreibung dieser Fundstelle stammt von Tibor Antal Horváth11 und datiert auf den 8. Februar 1933.12 Während der Notgrabung in der Köszegi- Straße 3/A (Gebäude der Budapest-Bank) im Mai und Juni 1991 kam ein spätrömischer Ofen zu Tage.13 Der frühere Gehsteig wurde durch das Gebäude aus dem 4. Jh. zerstört, aber die ältere, mit Basaltsteinen gepflasterte, römische Straße und Randsteine entlang der Straße blieben unberührt. Die Arbeitsgrube des Ofens wurde leider durch den Bagger zerstört, aber im erhaltenen Profil konnte man sehr gut die rot verziegelte Form dieses bereits zerstörten Befundes beobachten und dokumentieren. Der innere Bereich des Ofens ist erhalten geblieben mit der verputzen Seitenwand, der Lochtenne und den unterstützenden Ziegeln. Unterhalb der Lochtenne kamen ein Stück eines Bandhenkelkruges, wei-8 Savaria Museum Archäologisches Archiv (Savaria Megyei Hatókörű Városi Múzeum, Régészeti Adattár - RA) 2126-06: Szombathely, Baubeobachtung bei den Abflusskanalarbeiten, Péter Kiss. 9 Savaria Museum Archäologisches Archiv (Savaria Megyei Hatókörű Városi Múzeum, Régészeti Adattár - RA) 373: Szombathely, An der Ecke Jänos-Bolyai-Straße und Engels-Straße. Ausgrabung von Tihamér Szentléleky. 10 Für diese Information bedanke ich mich bei Ferenc Derdák. 11 Der Kanoniker der Prämonstratenser. 12 Savaria Museum Archäologisches Archiv (Savaria Megyei Hatókörű Városi Muzeum, Régészeti Adattár - RA) 238. 13 Savaria Museum Archäologisches Archiv (Savaria Megyei Hatókörű Városi Múzeum, Régészeti Adattár - RA) 1232-97: Szombathely, Kőszegi Straße 3/A, Ausgrabung von Magdolna Medgyes bei der Budapest Bank. 52